Für das Programm ‚Lehre mit Matura‘ hat das Land in den letzten 10 Jahren insgesamt rund 1,8 Mio. Euro investiert. „Das ist gut investiertes Geld, denn Jugendlichen mit einer guten Facharbeiterausbildung und der zusätzlichen Reifeprüfung eröffnen sich neue Chancen: Sie sind am Arbeitsmarkt gefragt, haben deshalb ein besseres Einkommen und können auch eine Fachhochschule oder universitäre Laufbahn einschlagen, was die Karrierechancen erhöht“, so Illedits.
Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe, bestehend aus diversen Vertretern, entwickelte das Land Burgenland ein Modell für die Umsetzung der „Lehre mit Matura“. In diesem Jahr wird das Projekt seit genau 10 Jahren erfolgreich umgesetzt. Sie hat sich seither zu einem essentiellen Bestandteil der Ausbildungsstruktur des Landes entwickelt. Die Zahlen der Teilnehmer befinden sich seither bei rund 130 in allen vier Jahrgängen. Auch für 2019 wird eine solche Teilnehmerzahl prognostiziert. Erfreulich ist auch die Erfolgsquote von der Lehre mit Matura mit 30,05% - also die Quote der Absolventen in Beziehung zu den anfänglichen Teilnehmern. Diese liegt im Burgenland deutlich über dem Österreich-Durchschnitt von 15,34%. Grandits: „Rund ein Drittel aller Teilnehmer schließen letztlich mit einer Reifeprüfung und einer fachlichen Ausbildung ab. Diese zweifache Qualifikation eröffnet ihnen auf ihrem beruflichen Weg viele Türen.“
Seit dieser Verwirklichung im Jänner 2009 können Lehrlinge mit Hauptwohnsitz und Ausbildungsplatz im Burgenland, kostenlos neben ihrer Berufsausbildung die Reifeprüfung ablegen. Die Betreiber, bei welchen die Lehrlinge dies wahlweise tun, sind das BFI, das BUZ und das WIFI. Mit der neuen Matura sollten die sozialen Schranken beim Zugang zu Bildung abgebaut werden. Diese Schranken waren es, welche viele gute Schüler von der Strebung nach einem Studium abgehalten haben. Die Absolventen sind hoch qualifizierte Fachkräfte und erhalten unzählige Möglichkeiten in ihrer weiteren beruflichen Laufbahn. Sie können nach Erhalt ihrer Reifeprüfung, wie auch bei dem Abschluss der gewöhnlichen Matura, jedes beliebige Studium an einer Universität, einem Kolleg oder einer Hochschule anstreben.
„Der Wirtschaftskammer und dem WIFI Burgenland liegt die qualitativ hochwertige Ausbildung der zukünftigen Facharbeiter am Herzen. Deshalb freut es uns sehr, dass wir diese Ausbildungsmöglichkeit Jugendlichen anbieten können“, so Dr. Harald Schermann, WIFI Institutsleiter, dieser weiter: „Dieses duale Ausbildungssystem hat sich gut bewährt. Die Jugendlichen lernen einerseits in der Praxis alle fachlichen Komponenten und lernen parallel dazu die nötigen Grundlagen für die Matura.“
Die Lehre mit Matura wird ohne finanzielle Lasten – somit für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlos – angeboten. Auch eine Vorfinanzierung durch die jeweiligen Schülerinnen und Schüler ist nicht erforderlich, da die Kosten direkt mit dem Land verrechnet werden. Die Kosten pro Lehrling betragen rund 5.110,-- Euro. Zusätzlich werden die Lehrbetriebe für den teilweisen Ausfall durch den verpflichtenden Unterricht finanziell unterstützt.
Illedits: „Die Lehre mit Matura ist ein politischer Meilenstein. Für die Absolventinnen und Absolventen bietet diese Lehrart eine hervorragende Basis für das spätere berufliche Leben. Auch die künftige Förderung ist daher wichtig. Ich bin daher voller Zuversicht, dass sich das Projekt auch weiter rentieren wird.“
In der vorangegangenen Woche beschloss die burgenländische Landesregierung das Projekt auch in Zukunft weiter durchzuführen und die damit verbundenen Fördermittel zu Verfügung zu stellen. Die veranschlagten finanziellen Mittel in der Höhe von rund 226.000 Euro für 2019 werden wie in einem Fördervertrag von 2009 beschlossen vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung zur Verfügung gestellt.
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Bildtext Lehre mit Matura: 10 Jahre Erfolgsprojekt „Lehre mit Matura“, Jürgen Grandits, Geschäftsführer bfi, Dr. Harald Schermann, Institutsleiter WIFI, DI Christian Reicher (Absolvent 1. Jahrgang), Jürgen Grandits (Teilnehmer aktueller Abschlusslehrgang 2019) und Soziallandesrat Christian Illedits
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Klikovits Martin, 26. Juli 2019
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