Das Burgenland feiert heuer seine 100-jährige Zugehörigkeit zu Österreich. Im Mittelpunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten steht die wechselvolle Geschichte des jüngsten Bundeslandes der Zweiten Republik. Der Südburgenländer Josef Redl hat sich in seinem neuesten Buch mit einem wichtigen Kapitel der burgenländischen Geschichte beschäftigt, von den Anfängen des Burgenlandes, über den sogenannten „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich, der Zeit des Zweiten Weltkrieges bis hin zur Nachkriegszeit. „Auf Basis von Berichten von vier Zeitzeuginnen aus St. Martin an der Raab und seinen eigenen Erinnerungen an die Nachkriegszeit hat Josef Redl mit großem Engagement eine Publikation geschaffen, die einen Beitrag gegen das Vergessen leistet. Gerade in unserem Jubiläumsjahr wollen wir uns bewusst an unsere Vergangenheit erinnern. Zeitzeugenberichte machen die Geschichte greifbar, denn sie beschreiben, wie es den unmittelbar Betroffenen damals erging“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Im Buch zeichnet der Autor auf der Grundlage eines mit Zeitzeuginnen geführten Gesprächs nach, wie sie die Zeit vor dem Krieg erlebt haben, wann die ersten illegalen Nazis aufgetaucht sind und welche Folgen der 1939 ausgebrochene Krieg in dieser Grenzregion zu Ungarn und Slowenien hatte. Vor allem aber, wie alles schlagartig noch einmal auf den Kopf gestellt wurde, als das Südburgenland dann selbst zur Front wurde. Welche Entbehrungen, welches Leid und welche Übergriffe, vor allem auf Frauen, das zur Folge hatte und wie sich der Krieg bis in die kleinsten Winkel des Familienlebens hineingefressen hat. Und sich dann in der harten Zeit danach Bildungs- und Lebenschancen oft in Luft aufgelöst haben.
Dieses mit vielen Fotos, historischen Luftbildaufnahmen und Zeichnungen eines begabten Soldaten angereicherte Buch bietet aber auch noch anderes: Zum Beispiel einen Blick in die gesamte Opferbilanz in diesem Landesteil, das Schicksal der burgenländischen Juden und jüdischen Zwangsarbeiter und nicht zuletzt auch auf die verschwundenen und damit aus dem kollektiven Gedächtnis verdrängten vierzehn Romasiedlungen im Bezirk Jennersdorf. Sowie als Resümee natürlich auch auf die Frage, welche Lehren wir auch heute noch aus den damaligen tragischen Ereignissen ziehen können. Das Buch erscheint im myMorawa-Verlag.
Der Autor Josef Redl wurde im November 1945 in St. Martin an der Raab, Ortsteil Doiber geboren, hat nach der HAK in Oberwart in Wien Betriebswirtschaft studiert und war im Bank- und Versicherungsbereich tätig. Angeregt zu diesem Buch hat ihn seine ältere Schwester Emma mit ihren oft gehörten Erinnerungen an diese folgenreiche Zeit.
Das Buch „Die Hitlerzeit im Südburgenland. Vier Frauen aus St. Martin a. d. Raab erinnern sich“ ist direkt bei myMorawa, online und im stationären Buchhandel bestellbar.
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Pressefotos zum Download:
Buchcover „Die Hitlerzeit im Südburgenland. Vier Frauen aus St. Martin a.d. Raab erinnern sich.“
Bildtext 1: Buchcover „Die Hitlerzeit im Südburgenland. Vier Frauen aus St. Martin a.d. Raab erinnern sich.“
Bildtext 2: Autor Josef Redl
Bildquelle: Zur Verfügung gestellt
Mag. Sabine Bandat, 10. Juni 2021
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