25 Jahre Luftgüteüberwachung im Burgenland

Franz Bauer, Natur- und Umweltlandesrätin Astrid Eisenkopf, Gabriele Wieger und Michael Fercsak informierten über 25 Jahre Luftgütemessung im Burgenland
25 Jahre Luftgütemessung im Burgenland: Gabriele Wieger mit Franz Bauer, Michael Fercsak, Natur- und Umweltlandesrätin Astrid Eisenkopf und Franz Bauer.

LRin Eisenkopf: „Saubere Luft ist neben sauberem Wasser unser höchstes Gut. Die Mitarbeiter der Luftgüte leisten eine hervorragende Arbeit um dieses Gut zu bewahren. Das ist ein wichtiger Beitrag für die Gesundheit der Burgenländerinnen und Burgenländer.“

Im Jahr 1993 wurden in Oberwart und Eisenstadt die ersten von der Burgenländischen Landesregierung betriebenen Luftgütemessstellen errichtet. 1999 folgten eine Station in Kittsee und eine mobile Messstation, mit der Messungen im gesamten Land möglich sind. Mittlerweile sind drei fixe – Kittsee, Eisenstadt und Oberschützen – und drei mobile Messstationen im Burgenland  dauerhaft im Einsatz um die Luftqualität zu überprüfen und die Bevölkerung und die Umwelt vor schädlichen Einflüssen durch Luftverschmutzung zu schützen. Die mobilen Messstationen dienen für Spezialmessungen beispielsweise vor Straßenbauprojekten, zur Anlangenüberprüfung oder in Kurorten.  Das Luftgüte-Referat des Landes besteht derzeit aus einem 3-köpfigen Team. „Zu ihren Aufgaben gehören Überwachung und Auswertung der Luftgüte-Daten, das Warten und Betreuen der Luftgütemessstellen sowie die Information der Bevölkerung im Falle von Emissionsüberschreitungen“ erklärt Natur- und Umweltlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf. Informationen über die Luftqualität gibt es unter www.burgenland.at/themen/umwelt/luftguete/, per Teletext (621, 622) sowie von April bis Oktober über Ozon per Telefontonband 02682/600-2835.

„Luftschadstoffe können verschiedene Gesundheitsschäden auslösen, vor allem Beeinträchtigungen der Lungenfunktion sowie Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Auslösung von Allergien bis hin zum Lungenkrebs“, so Eisenkopf. Was passieren könne, wenn nicht auf die Luftqualität geachtet wird, habe man sehr drastisch in den 50er Jahren in London – die Millionenstadt litt unter extremen Smog und in Folge stiegen die Todesfälle um das Siebenfache an – und in den 70er Jahren am „sauren Regen“ gesehen.
Immer noch schreiben die WHO und die Europäische Umweltagentur (EEA) in Österreich bis zu 8000 vorzeitige Todesfälle der Luftverschmutzung zu.

Luftgütemessnetz kontinuierlich ausgebaut
Die Ära der Luftgütemessung des Landes habe vor 25 Jahren begonnen, als das Ozongesetz in Kraft getreten ist, erklärt Eisenkopf: „Zu Beginn wurden nur der Schadstoff Ozon sowie meteorologische Parameter an zwei Messstellen, in Eisenstadt und Oberwart, gemessen.  Nach und sind immer mehr Parameter hinzugekommen – wie zum Beispiel Stickoxide. Durch die steigenden Anforderungen wurde das Luftgütemessnetz schrittweise ausgebaut.“

Gemessen werden Schadstoffe wie Ozon, Stickstoffoxide, Feinstaub u.v.a.
In den Burgenländischen Stationen werden Schadstoffe wie Ozon, Stickstoffoxide, Feinstaub (PM10, PM2.5), Schwefeldioxid, Kohlenstoffmonoxid, Staubdeposition, BTEX (Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylol), Benzo(a)pyren gemessen, außerdem im Anlassfall andere Stoffe wie Schwermetalle und Ammoniak. Diese Stoffe wurden als gesundheitsschädigend oder auch krebserregend eingestuft. Grenzwerte dazu sind in den entsprechenden EU-Richtlinien, im Immissionsschutzgesetz-Luft sowie im Ozongesetz festgelegt. „Zusätzlich werden die meteorologischen Parameter Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Global - Strahlung erfasst um die Herkunft von Luftverschmutzungen feststellen zu können“, erklärt Ing. Michael Fercsak, Mitarbeiter im Referat Klimaschutz und Luftreinhaltung.

Messdaten stündlich im Internet veröffentlicht
Die gemessenen Daten werden stündlich im Internet veröffentlicht. Bei Überschreitungen wird die Bevölkerung via Internet, Medien und Telefontonband informiert. Auf Basis der gemessenen Daten werden auch Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung gesetzt.

Gute Luftqualität im Burgenland - Maßnahmen zur Luftgüte zeigen Wirkung
Herausforderungen zur Bewahrung der hohen Luftgüte gibt es im Burgenland vor allem bei Feinstaub (PM) und Ozon. Bei diesen beiden Schadstoffen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte. Es wurden daraufhin Maßnahmen gesetzt, wie Fahrverbote für alte, emissionsintensive LKWs, Vorschriften bei der Behandlung von Gülle, Verbrennungsverbote außerhalb von Anlagen, Einsatz von Streumittel, Reduzierung des Abbrennens von Strohfeldern.

„Die am meisten problematischen Stoffe sind Feinstaub, Stickstoffdioxid und bodennahes Ozon (O3. Es ist daher unumgänglich die Qualität unserer Luft stets im Auge zu behalten, diese Verschmutzungen zu messen und gegebenenfalls dagegen zu steuern. Genau dafür ist die Luftgütemessung des Landes da“, so Eisenkopf.

All diese Maßnahmen sowie die Fortschritte in der Automobiltechnologie, der Industrie, Verwendung von lösungsmittelarmen Produkten – im Burgenland, in Österreich und in den EU - Staaten – haben dazu geführt, dass viele Emissionen in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen sind.  „Im Rekordsommer 2003 hat es noch 25 Überschreitungen des Ozongrenzwerte gegeben, im heurigen, der den Sommer 2003 ja noch übertroffen hat, nur eine“, erklärt Ing. Gabriele Wieger.

Bei der Feinstaubvermeidung sind alle gefordert – Heizen und Verkehr im Fokus
Obwohl die Feinstaub-Emissionen gegenüber 2000 abgenommen haben, steigen sie in den letzten Jahren wieder leicht an. Verursacher hierfür sind zu einem großen Teil Kleinverbraucher – das sind vor allem Holzheizungen, die Landwirtschaft und der Verkehr. Die letzte Überschreitung hier hat es 2012 gegeben. Dass es in den Jahren danach nicht auch zu Überschreitungen kam ist aber eher den milden Wintern zuzuschreiben als einer Reduktion der Emissionen.

In den letzten 25 Jahren wurde die Luft im Burgenland besser, es gibt aber trotzdem noch sehr viel zu tun, vor allem in den Bereichen Heizung und Verkehr.  Das Burgenland ist allerdings – wie man an Schwefeldioxid in Kittsee sieht – gar nicht oder nur zu einem Teil selbst für seine Luftverschmutzung verantwortlich. Da die Luft nicht an Staats- oder Landesgrenzen Halt macht, sind auch die Nachbarländer gefordert, gegen die Luftverschmutzung anzukämpfen. EU-weite ambitionierte Arbeitskreise dazu gibt es.

„Jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze braucht gute, saubere Luft zum Leben. Um diese zu erhalten und somit unser komplexes und sensibles Ökosystem weiter zu bewahren gibt es die Luftgütemesszentrale“ so Eisenkopf abschließend.

Rückfragen:
Amt der Burgenländischen Landesregierung
Abteilung 4, Hauptreferat Natur-, Klima-  und Umweltschutz
Europaplatz 1, 7000 Eisenstadt
Telefon: +43 (0) 57-600/2818
E-mail: post.a4-luft(at)bgld.gv.at

Pressefotos zum Download: 25 Jahre Luftgütemessung im Burgenland_1, _2

Bildtext 25 Jahre Luftgütemessung im Burgenland 1(v.l.): Ing. Franz Bauer, Natur- und Umweltlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf, Ing. Gabriele Wieger, Ing. Michael Fercsak. Franz Bauer hat die Luftgütemessung mit aufgebaut.

Bildtext 25 Jahre Luftgütemessung im Burgenland 2 (v.l.): Ing. Gabriele Wieger, Ing. Franz Bauer, Ing. Michael Fercsak, Natur- und Umweltlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf und Ing. Franz Bauer.

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Wolfgang Sziderics, 15. Oktober 2018

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