Die Broschüre wurde von VHS-Geschäftsführerin Dr.in Christina Teuschler und dem Historiker Mag. Michael Achenbach im Rahmen der Demokratie-Offensive „#politik-er-leben“ erstellt.
Geschichte neu aufgearbeitet und beleuchtet
„Das Landhaus in Eisenstadt als Sitz des Burgenländischen Landtages und der Burgenländischen Landesregierung spiegelt die nicht immer einfache Geschichte des Burgenlandes wider“, sagte Landtagspräsidentin Dunst bei der Präsentation. „Deshalb freut es mich sehr, dass die Geschichte neu aufgearbeitet und beleuchtet wurde“. Das Landhaus sei ein wichtiger Ort der Demokratiegeschichte, betonte auch VHS-Geschäftsführerin Teuschler. „Im Hinblick auf die Stärkung des Demokratieverständnisses der Bevölkerung braucht es deshalb mehr Information über das Parlament und das Zusammenspiel von Legislative und Exekutive und das System der Gewaltenteilung und der Kontrollrechte“. Um den Menschen den Burgenländischen Landtag, seine und die Geschichte des Burgenlandes näherzubringen, haben die Burgenländischen Volkshochschulen dazu Themenführungen im Landhaus entwickelt.
Zuschlag für Bau ging an Zweitplatzierten
Schon die Errichtung des Landhauses war unter schwierigen Umständen erfolgt. Insgesamt 79 Entwürfe von Architekten waren eingelangt, 15 in die engere Wahl gekommen. Den Zuschlag zur Ausführung des Gebäudes erhielt jedoch aus Kostengründen nicht der Erst-, sondern der Zweitplatzierte, Architekt Rudolf Perthen mit seinem Entwurf „Rebenhügel“. Am 14. Dezember 1929, exakt drei Jahre nach der Grundsteinlegung, wurde das Gebäude schließlich seiner Bestimmung übergeben, am 31. März 1930 übersiedelte die Landesregierung in das neue Gebäude.
Bund war Eigentümer des Landhauses
Finanziert wurde die Errichtung des Landhauses mit Mitteln des Bundesministeriums für Handel und Verkehr - das damit auch Eigentümer war -, da das Land Burgenland in seinen Anfängen nicht über die finanziellen Mittel verfügte. Neben Landesstellen waren deshalb auch einige bundesstaatliche Stellen untergebracht. In der Zeit nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 verlor das Landhaus seine Funktion als Sitz der Landesregierung, 1945 brannten Gebäudeteile im Zuge von Kriegshandlungen aus. Bis 1955 wurde das Landhaus von der russischen Besatzungsmacht genutzt, die burgenländische Landesregierung war in dieser Zeit im Schloss Esterházy untergebracht. Nach dem Abzug der Besatzungsmacht erfolgten die Sanierung des Gebäudes und in mehreren Stufen Erweiterungen, mit denen dem steigenden Raumbedarf Rechnung getragen wurde. Von 1973 bis 1977 entstand westlich des Landhauses ein dreiflügeliger Neubau.
Mit Information Demokratieverständnis stärken
„Die Geschichte zeigt uns, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Um das Demokratieverständnis in der Bevölkerung zu stärken, bedarf es Informationen über die Tätigkeiten und die Entstehung der Demokratie. Ich möchte die Menschen dazu bewegen, sich zu informieren, sich eine Meinung zu bilden und auf dieser Basis ihr Wahlrecht zu nutzen“, so die Landtagspräsidentin. Sie sehe es als ihre Aufgabe, „das demokratische Zusammenleben im Burgenland zu schützen und zu stärken“, und habe deshalb die Demokratie-Offensive ins Leben gerufen.
Altersgerechte Führungen
Gemeinsam mit den Projektpartnern Bildungsdirektion Burgenland, FH Burgenland, Forschung Burgenland, Akademie Burgenland, Volkshochschule und der Pädagogischen Hochschule Burgenland sollen die Menschen der Politik wieder nähergebracht und eingeladen werden, „Politik zu leben und zu erleben“. Moderne Lehrmaterialien für politische Bildung, altersgerechte Führungen im Landhaus und vieles mehr sollen Menschen wieder mehr für Politik begeistern und Inhalte vermitteln.
Zwei neue Themenführungen für Erwachsene
Allein seit Oktober haben mehr als 1.400 Schülerinnen an von der Pädagogischen Hochschule entwickelten Spezialführungen durch das Landhaus und im Landtagssitzungssaal teilgenommen. Aber nicht nur für Jugendliche werden Führungen angeboten: Zwei neue Themenführungen für Erwachsene zur Geschichte des Landhauses und zu Demokratie und Parlamentarismus wurden von den Burgenländischen Volkshochschulen entwickelt und im Haus durchgeführt.
Die Themenführung „Geschichte(n) eines Hauses“ ist ab sofort anlässlich des 90. Geburtstages des Landhauses in Form einer Broschüre erhältlich, die für BesucherInnen im Landhaus aufliegt.
Pressefoto zum Download: Broschüre 90 Jahre Landhaus
Bildtext: Stellten anlässlich 90 Jahre Landhaus die Broschüre "Geschichte(n) eines Hauses" vor: Dr. Christine Teuschler, GF VHS Burgenland, LTPräs.in Verena Dunst, Mag. Michael Achenbach
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Hans-Christian Siess, 13. Dezember 2019
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