Viele aromatische Apfelsorten verschwinden. In Supermärkten findet man rund ums Jahr nur ein sehr eingeschränktes Angebot von maximal sieben Sorten. Um der Bevölkerung einen Überblick über die lange Liste heimischer Apfelsorten und deren Geschmack zu geben, wurde das Konzept der Apfelkulinarien entwickelt, die nun seit Jahren erfolgreich abgehalten werden. Es gilt, die Vielfalt aus den Gärten des Burgenlandes zu präsentieren und zum Verkosten anzubieten. Ergänzt um die riesige Produktpalette aus Obst und hervorragenden Direktvermarktern aus der Region, mit Information und einem bunten Rahmenprogramm findet auch heuer wieder vom 18. - 23. Oktober von 10:00 Uhr – 17:00 Uhr auf Burg Forchtenstein das „Apfelkulinarium 2022“ statt.
Verein Wieseninitiative
Der Verein wurde 1994 mit dem Ziel, die Kulturlandschaft der Region in ihrer Vielfalt und Schönheit zu erhalten, gegründet. Bereits im Jahr 1998 wurde damit begonnen, heimische Apfelsorten zu katalogisieren und deren Erhalt zu fördern. „Sortenausstellungen und Apfelverkostungen sollen den Besuchern dabei helfen sich für alte Sorten und den Obstbau zu begeistern. Bewusstseinsbildung über den Gaumen funktioniert sowohl bei Jung als auch bei Alt besonders gut.“, versicherte DI Brigitte Gerger, Geschäftsführerin des Vereins Wieseninitiative. Für das Apfelkulinarium 2022 sind bereits über 400 Schüler als Besucher angemeldet.
Streuobstwiesen sind „Hot Spots“ der biologischen Vielfalt
Mit über 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Nach Schätzungen gibt es allein in Österreich mehr als 3.000 verschiedene Obstsorten. Im Burgenland gibt es 400 Sorten und einige hundert lokale Sorten, die noch nicht erhoben wurden. Diese Vielfalt ist nur mehr auf den traditionellen Streuobstwiesen zu finden. Bisher liegen nur grobe Schätzungen über die Streuobstbestände vor. Nach diesen gibt es im Südburgenland noch ca. 3.000 ha Streuobstwiesen mit rund 220.000 Bäume und 70 % der Streuobstbestände des Burgenlandes befinden sich im Landessüden.
Streuobstwiesen sind akut gefährdet
Vor 1960 gab es in Österreich noch ca. 35 Mio. großkronige Obstbäume in der Landschaft. Heute sind nur mehr ca. 4,5 Mio. Bäume vorhanden und der Rückgang hält an. Die Streuobstbäume sind oft überaltert, in einem schlechten Zustand, wenig gepflegt und es fehlt an Nachpflanzungen, die den Streuobstbau langfristig sichern. Mit dem Rückgang der Obstbäume ist ein enormer Verlust an Lebensräumen und an Vielfalt in der Kulturlandschaft einhergegangen.
Pressefotos zum Download: Apfelkulinarium_1 und Apfelkulinarium_2
Bildtext: Bürgermeisterin Friederike Reismüller, Mitarbeiter des Vereins „Wieseninitiative“ Jan, Mag.a Marlene Hrabanek-Bunyai, Geschäftsführerin des Naturparkes Rosalia-Koglberg, Obmann der Vereines Wieseninitiative ÖKR Manfred Lendl, Geschäftsführerin des Vereins „Wieseninitiative“ DI Brigitte Gerger, Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf, Mitarbeiter des Vereins „Wieseninitiative“ Thomas Murlasits und Burgkastellan Dr. Herbert Zechmeister
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Stefan Wiesinger, 5. Oktober 2022
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