Mit Beginn des heurigen Jahres nahm die Servicestelle für Menschen mit Behinderungen ihre Arbeit auf. Die Servicestelle soll als zentrales Bindeglied in der Landesregierung fungieren, damit Menschen, die Beratung und Unterstützung suchen, zielgerichtet zu den fachlich relevanten Stellen vermittelt werden können. Die Dienstleistungen sind kostenlos und unverbindlich für Bürgerinnen und Bürger im Land. Die Servicestelle agiert unabhängig und weisungsfrei von der Landesregierung und ist beim Patienten- und Behindertenanwalt angesiedelt. Bestehende Netzwerke zu öffentlichen und privaten Institutionen und Vereinen, die für Menschen mit Behinderungen im Land agieren, werden systematisch ausgebaut. Um noch näher an der Bürgerin und dem Bürger zu sein, erfolgen die Beratungen für Menschen mit Behinderungen nun regionaler – direkt bei den Bezirkshauptmannschaften. „Wir wollen, dass sich Menschen mit Behinderungen, sowie deren Angehörige oder chronisch Kranke nicht alleine gelassen fühlen und die Beratung und das Service bekommen, das sie brauchen. Die Servicestelle für Menschen mit Behinderungen soll dies garantieren. Damit Menschen mit Behinderungen künftig ihr Leben nicht mehr an vorhandene Strukturen anpassen müssen. Vielmehr ist die Gesellschaft aufgerufen, Strukturen zu schaffen, die es jedem Menschen - auch denen mit Behinderung - ermöglichen, von Anfang an, ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein. Menschen mit Behinderung können und müssen von Beginn an am sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben teilhaben. Unser Ziel: Eine Gesellschaft, in der sich alle ganz selbstverständlich begegnen“, skizziert Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann die Ziele für mehr Inklusion.
„Ein Fest der gelebten Inklusion und ein Fest des Miteinanders erlebte das Burgenland mit den Special Olympics Ende Juni. Doch genau diese Eingliederung ist aber nicht immer leicht“, weiß Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann und sieht in der Etablierung der Servicestelle für Menschen mit Behinderungen den ersten Schritt zur mehr Inklusion. Immerhin leben im Burgenland über 21.000 Menschen mit einer Behinderung und benötigen Hilfe, Beratung oder direkte Ansprechpartner.
Die Servicestelle nahm mit Anfang des Jahres 2022 ihre Arbeit auf und fungiert als zentrales Bindeglied zwischen der Landesverwaltung und Menschen, die Beratung und Unterstützung suchen. Sie vermitteln zielgerichtet zu den fachlich relevanten Stellen. Die Servicestelle agiert unabhängig und weisungsfrei von der Landesregierung und ist beim Patienten- und Behindertenanwalt angesiedelt
Servicestelle bietet umfangreiche Leistungen
Die Servicestelle bietet umfangreiche Leistungen für Menschen mit Behinderungen, sowie für deren Angehörige, für chronische Kranke und Interessierte. Die Beratungen inkludieren alle Lebensbereiche: Kinder, Auszubildende, Berufstätige als auch Nicht-Berufstätige bis zur älteren Generation. Der Bogen der Beratungs- und Informationsvermittlung beinhaltet eine weite Bandweite, begonnen von Assistenzdiensten über Hilfsmittel bis hin zur Aufklärung von Anträgen von diversen Unterstützungsleistungen, ob finanziell oder physisch bei öffentlichen Einrichtungen, aber auch bei privaten Vereinen und Institutionen.
„Eine äußerst relevante Leistung der Servicestelle sehe ich darin, Menschen die jeweiligen Anforderungskriterien von Unterstützungsleistungen und Ansprüchen unkompliziert zu erläutern. Dies ist essentiell und trägt zum besseren Verständnis bei Hilfesuchenden über Ablehnungen oder Zuerkennungen von Leistungen bei. Es werden damit Entscheidungen nicht verändert, doch nachvollziehbarer und leichter zu akzeptieren für die Betroffenen gemacht“, informiert Mag. Rudolf Halbauer, Servicestelle für Menschen mit Behinderungen bei der Patienten- und Behindertenanwaltschaft Burgenland.
Regionaler, niederschwelliger: Beratungstage in allen Bezirken
Die Beratung erfolgt unkompliziert, kostenlos und unverbindlich. "Bis jetzt zählten wir über 120 Beratungen, und es werden noch weit mehr. Denn wir werden regionaler, noch niederschwelliger. Wir rücken nun mit der Beratung noch näher zu den Betroffenen", kündigt der Soziallandesrat an. Die Servicestelle für Menschen mit Behinderungen kommt zu den Menschen und bietet seit Anfang August in regelmäßigen Intervallen in den Bezirkshauptmannschaften der Bezirke Beratungstage für die Bürgerinnen und Bürger an.
Zwei Beratungstage in Neusiedl am See und Oberwart fanden bereits statt. Diese erstreckt sich über den gesamten Tag, von 8 bis 16 Uhr. Termine können vorab telefonisch unter 057/600/2121 vereinbart werden. Darüber hinaus können die Bürgerinnen und Bürger auch ohne Termin den Beratungstag in Anspruch nehmen, jedoch sollte dann eine Wartezeit eingeplant werden. Die nächsten Beratungstermine finden am 6. September auf der Bezirkshauptmannschaft Güssing sowie am 13. September auf der Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf statt. Im Oktober sind Beratungstermine in Oberwart und Neusiedl am See geplant. Die Beratungstage für Behinderte werden alle zwei Monate in den Bezirken abgehalten, wobei diese in den Bezirken Güssing und Jennersdorf alternierend stattfinden. Das Büro in Eisenstadt steht für "Face to Face"- und/oder "Peer-Beratungen" nach Voranmeldung jederzeit zur Verfügung.
Flüssigsauerstoff-Tankstellen sollen flächendeckend etabliert werden
Mit den regionalen Beratungstagen komme man dem Wunsch der Betroffenen im Burgenland nach, noch regionaler zu beraten, unterstreicht Schneemann und führt aus: "Mit der Arbeit direkt vor Ort wissen wir genau, wo der Schuh drückt und können Probleme einer Lösung zuführen.“ Das beste Beispiel für Schneemann sei das gelöste Problem der fehlenden Flüssigsauerstoff-Tankstellen im Land. Derzeit gibt es mit Oberpullendorf und Donnerskirchen gerade mal zwei. Im gesamten Burgenland benötigen aber 465 Personen (Anm.: Stand: 5. August 2022) Flüssigsauerstoff. „Dieses Manko ist im Zuge der Beratung in den Fokus gerückt. Wir haben rasch reagiert, das Burgenland wird als erstes Land flächendeckend Flüssigsauerstoff-Tankstellen etablieren. Einen Teil der Tankstellen wollen wir in die geplanten Pflegestützpunkte integrieren“, versichert Schneemann abschließend.
Weitere Beratungstage der Servicestelle für Menschen mit Behinderungen in den Bezirkshauptmannschaften:
6. September 2022, 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr BH-Güssing
13. September 2022, 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr BH-Oberpullendorf
4. Oktober 2022, 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr BH-Oberwart
11. Oktober 2022, 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr BH-Neusiedl am See
31. Oktober 2022, 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr BH-Jennersdorf
8. November 2022, 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr BH Oberpullendorf
6. Dezember 2022, 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr BH Oberwart
13. Dezember 2022, 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr BH Neusiedl am See
Die weiteren Termine für das Jahr 2023 werden zeitnah übermittelt.
Die Servicestelle ist erreichbar unter: Servicestelle für Menschen mit Behinderungen
Mag. Rudolf Halbauer, Bakk.
7000 Eisenstadt, Marktstraße 3
Technologiezentrum, Bauteil 5 - EG
Telefon: 057 600 2121
Fax: 057 600 2171
Email: post.behindertenservicestelle(at)bgld.gv.at
Fotos zum Download: Beratungen für Menschen mit Behinderungen 1 / Beratungen für Menschen mit Behinderungen 2
Bildtext:
Beratungen für Menschen mit Behinderung erfolgen nun auch direkt auf den Bezirkshauptmannschaften1 & 2: Landesrat Dr. Leonhard Schneemann und Mag. Rudolf Halbauer, Bakk (Servicestelle für Menschen mit Behinderungen), präsentierten die neuen Beratungen auf den Bezirkshauptmannschaften im Burgenland.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Daniel Fenz, 18. August 2022
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