Am 10. Oktober ist der Welttag der psychischen Gesundheit. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nimmt als für Gesundheit und Kultur zuständiges Regierungsmitglied diesen Tag zum Anlass, um das Projekt LEICHT - LICHT – BUNT ins Rampenlicht zu rücken. Heimische Künstlerinnen begleiten und unterstützen dabei Klientinnen und Klienten von pro mente Burgenland im Rahmen einer einjährigen Workshopreihe bei deren künstlerischen Aktivitäten. Die dabei entstandenen Arbeiten werden ab Herbst 2024 in einer Wanderausstellung gezeigt. Am Dienstag präsentierten Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gemeinsam mit Eva Blagusz, Obfrau und Geschäftsführerin pro mente Burgenland, sowie Birgit Sauer, Koordinatorin für zeitgenössische bildende Kunst, die vier Künstlerinnen, die mit ihren Konzepten eine Fachjury und anschließend in einem ersten Workshop die Klientinnen und Klienten überzeugen konnten: Michaela Bruckmüller, Lisa Lehner, Eva Silberknoll und Andrea Ochsenhofer. Das Projekt sei einzigartig und sowohl von künstlerischem als auch therapeutischem Wert, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. „Empfindungen auf kreativem Weg auszudrücken, ist eine ganz besondere Weise der Kommunikation. Die vier Künstlerinnen begleiten die Klientinnen und Klienten von pro mente Burgenland einfühlsam auf diesem Weg“, betonte der Landeshauptmann.
Das Projekt, das vom Land Burgenland und pro mente Burgenland initiiert wurde, sei speziell auf die künstlerische Vielfalt hin angelegt. „Es wird damit auch zum Abbild des kreativen Spektrums, das unsere burgenländische Kunst- und Kulturszene auszeichnet“, hob Doskozil hervor.
Die vier Künstlerinnen arbeiten mit Klientinnen und Klienten ein ganzes Jahr lang an den vier burgenländischen pro mente-Standorten in Kohfidisch, Lackenbach, Mattersburg und Zurndorf zusammen. Die Workshops finden an zwei Tagen pro Monat statt. Daraus ergeben sich 20 Projekttage im Jahr. Die dabei entstandenen Werke werden nicht bewertet. „Die Teilnehmenden können nach eigenem Gutdünken ausprobieren und ihre gestalterischen Ideen umsetzen, ohne dabei an Konventionen gebunden zu sein, frei von jeglicher Angst etwas falsch zu machen“, erklärte Künstlerin Birgit Sauer, die anfügte: „Es ist für die Künstlerinnen sowie für die Klientinnen und Klienten ein aufeinander Einlassen. Das gibt Raum für intensives Arbeiten und künstlerische Vielfalt. Das wird am Ende in den Ausstellungen zu erleben sein.“
Für die Durchführung des Vorhabens stellt das Land Burgenland einen Kooperationsbeitrag in Höhe von 46.000 Euro zur Verfügung. Ziele dieses Projektes sind die Stärkung der burgenländischen KünstlerInnenszene, die Schaffung von Synergien und die Wanderausstellung „LEICHT – LICHT – BUNT“. Auch für die Klientinnen und Klienten habe die Initiative großen Mehrwert, wie Eva Blagusz betonte: „Das Projekt bringt etwas Leichtes, Lichtes und Buntes in unsere Häuser. Kunst berührt die Seele.“ Eva Blagusz ist Obfrau und Geschäftsführerin von pro mente Burgenland. Der gemeinnützige, überparteiliche und überkonfessionelle Verein setzt sich im Burgenland seit über 20 Jahren erfolgreich für psychisch erkrankte und psychosozial benachteiligte Menschen sowie deren Angehörige ein.
Die Künstlerinnen
Eva Silberknoll
Eva Silberknoll ist bildende Künstlerin und Fotografin mit einem Faible für Nadel und Faden.
Das Foto ist der Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens und die Leinwand ihrer Mischtechniken. Da ihre kreative Karriere als Modedesignerin begann, sind textile Techniken fixer Bestandteil ihrer Arbeiten. Dabei kombiniert sie Fotografie, Farben und textile Arbeitsweisen. Mit ihren Bildern erzählt sie Geschichten vom persönlichen Weg, Sehnsuchtsorten und Träumen. Die Künstlerin geht den Fragen nach, wer wir sind abseits aller Normen, Zwänge und Erwartungen und wie wir das gerne zum Ausdruck bringen würden. Dabei lässt sie genug Raum für das Narrativ der BetrachterInnen.
Silberknoll lebt und arbeitet im Burgenland und ihre Arbeiten werden sowohl in Österreich und auch international ausgestellt. Zum Beispiel in Italien (Magazzino 26, Trieste), Mexiko (C3, Ciudad Universitaria) und New York (Maison 10).
Michaela Bruckmüller
Michaela Bruckmüller wurde 1971 in Wels geboren und lebt und arbeitet in Wien und Burgenland. Sie besuchte das Kolleg für Fotografie an der Höheren Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt „die Grafische“ in Wien, sowie die Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz.
Mensch und Natur stehen im Mittelpunkt der Arbeiten von Michaela Brückmüller. Spuren des Lebens, sowie seine Manifestationen in verschiedenen Erscheinungsweisen haben seit Beginn der fotografischen Auseinandersetzung ihr Interesse geweckt und bilden den Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit.
Bruckmüller ist seit vielen Jahren als Leiterin von Kunstvermittlungsprojekten in Institutionen und Vereinen tätig und arbeitet dort mit Menschen, die oftmals nicht den gängigen Normen und Vorstellungen unserer Gesellschaft entsprechen.
Die gegenseitige respektvolle Auseinandersetzung hat sich in allen Projekten als fruchtbar und lehrreich auf beiden Seiten gestaltet. Die innere Freude an der Gestaltung zu wecken und in weiterer Folge daran teilzuhaben ist Motor für ihre die Arbeit mit Menschen an Randbereichen.
Ausstellungen (Auswahl): 2022 Schwarz ist keine Farbe, Kunstraum St. Virgil, Salzburg; 2021 [ˈfeːtɪʃ], Galerie Ulrike Hrobsky, Wien; 2021 European Month of Photography Luxembourg, Rethinking nature, LUX (Gruppenausstellung); 2010 HIER IST DORT, SEC spazio espositivo, Bologna
Andrea Ochsenhofer
Andrea Ochsenhofer ist eine interdisziplinär schaffende Künstlerin aus Österreich. Sie wurde am 6.3.1957 in Wien geboren, lebt und arbeitet im Südburgenland. Ihre Spezialgebiete sind Malerei, Bühnenentwurf, Maskenbild, Kostüm und Produktentwicklung. Sie arbeitet für Theater-, Film-, und Ballettproduktionen, leitet Experimentierwerkstätten und ist auch als Kuratorin tätig. Seit 2005 entstand hauptsächlich großflächige, abstrakte Malerei in Öl und Acryl.
Soloausstellungen und Beteiligungen (Auswahl):
Burgenland, Offenes Haus Oberwart, ENT.WICKELN. Beitrag zur Trivialität anlässlich der Verleihung des Staatspreises für Kunst an das OHO.
Lesung im Kulturpark Olbendorf. OHO mit Kunst aus der Isolation. Galerie Kunstreich. Die Gerberei. Steiermark, Hartberg
Pro Cultura Lafnitz Ausstellung
Klangfestival, Schloss Stainz
Bühnenentwurf, Maskenbild, Kostüm bei diversen Theaterstücken
„Im Labyrinth“, Theateruraufführung Leitung Peter Wagner, Sarah Wiktorowicz.
Lisa Lehner
Lisa Lehner ist im Jahr 1987 im Burgenland geboren und aufgewachsen und nach vielen privaten und beruflichen Reisen und den Lebensmittelpunkten in Tirol und Wien 2018 wieder an ihren Ursprungsort in Siegendorf zurückgekehrt. Seit Juli 2022 betreibt Lehner eine eigene Glasmanufaktur. Lehner absolvierte das Kolleg für Kunsthandwerk und Objektdesign an der HTL für Glas und Chemie Kramsach und schloss an der Universität für Bodenkultur das Studium der Forstwissenschaften ab.
Lehners Arbeiten sind geprägt durch die Verknüpfung von Kunst und Natur. Sie schöpft ihre Inspiration aus der Auseinandersetzung mit den Themen Resilienz, Bewusstsein, Transformation, Nachhaltigkeit und kreislauforientiertes Handeln. Bei der Umsetzung ihrer Ideen verwendet sie sekundäre Glasressourcen – vorwiegend Altglas, bevor es im Müll landet – und erneuerbare Energie. Die Zeit der Pandemie nutzte sie, um ihre eigene Glaswerkstatt aufzubauen. Ihre Texte verewigt sie auf Glaskunstwerken und Alltagsgegenständen.
Pressefoto herunterladen: LEICHT - LICHT - BUNT
Bildtext LEICHT – LICHT – BUNT: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit den Künstlerinnen Birgit Sauer (4.v.r.), Kunstkoordinatorin Burgenland, Michaela Bruckmüller (2.v.r.), Lisa Lehner (3.v.r.), Eva Silberknoll (r.) und Andrea Ochsenhofer (6.v.l.), Eva Blagusz (4.v.l.), Obfrau und Geschäftsführerin pro mente Burgenland sowie Klientinnen und Klienten und Mitarbeiterinnen von pro mente Burgenland.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Eisenstadt, 10. Oktober 2023
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