Burgenland: Rekordinvestitionen für Verbesserungen im Öffentlichen Verkehr

Die Grafik zeigt die Fahrgastzahlen 2004 bis 2017

Land Burgenland hat Ausgaben für den Öffentlichen Verkehr seit 2010 um 50% auf rund 21 Millionen gesteigert **** „Das Land Burgenland investiert so viel Geld wie noch nie in das Angebot und in Verbesserungen im Öffentlichen Verkehr“, so Landeshauptmann Hans Niessl. In Summe gebe das Land heuer mehr als 21 Millionen Euro für diesen Bereich aus, was einer Steigerung von 50% im Vergleich zum Jahr 2010 gleichkommt. „Wir wollen damit die Pendlerinnen und Pendler entlasten und ein möglichst attraktives Angebot schaffen. Das gilt ganz besonders auch für den Süden des Landes“, betont Niessl.

„Erfolgsgeschichte“ G1
Als Beispiel dafür und als „Erfolgsgeschichte“ nennt er die Buslinie G1, die heute als Busverbindung von Güssing über Oberwart nach Wien zu den attraktivsten Regionalbuslinien Österreichs zähle. Ziel sei es, Tages- und Wochenpendlern aus dem Südburgenland ein optimales Angebot für den Weg zu ihrer Arbeitsstätte in Wien anzubieten. Niessl: „Die aktuellen Fahrgastzahlen zeigen, dass dieses Angebot auch sehr gut angenommen wird.“ So sei die Zahl der G1-Fahrgäste von 315.144 im Jahr 2004 auf 463.769 im Jahr 2017 gestiegen – ein Plus von 47% (siehe Grafik). Mehr als 1.300 Fahrgäste täglich seinen „ein Beweis für ein hochstehendes Angebot, das ohne Mitfinanzierung des Landes in dieser Form nicht möglich wäre“. Das Land wendet jährlich über 2,5 Millionen Euro alleine für die Tarifstützung des G1-Busverkehrs aus dem Südburgenland nach Wien auf. Die Fahrgäste würden damit 50% der tatsächlichen Kosten selbst tragen – die anderen 50% finanziere die öffentliche Hand. Seit dem Jahr 2015 sei das Angebot um die Aktion „Pendlermehrfahrtenkarten“ ergänzt worden – südburgenländische Fahrgäste erhalten damit ein um 33% vergünstigtes Tarifangebot. Bisher seien rund 1.000 „Pendlermehrfahrtenkarten“ verkauft worden.

Sammeltaxi Bezirk Jennersdorf – Anbindung nach Güssing geplant
Als weiteres erfolgreiches Projekt, das ebenfalls seitens des Landes unterstützt werde, nennt Niessl das flächendeckende Sammeltaxi im Bezirk Jennersdorf. Das Land Burgenland trage einen Finanzierunganteil in der Höhe von 50.000 Euro pro Jahr. Aufgrund des Erfolges dieses Projektes sei eine zusätzliche Anbindung nach Güssing geplant.

Bahnstrecke Oberwart-Friedberg
Das Land Burgenland sei bereit gewesen, die Strecke anzukaufen, damit der Güterverkehr auf dieser Strecke weiter aufrechterhalten werden kann. In den letzten Wochen habe es allerdings einen Strategiewechsel des BMVIT dahingehend gegeben, dass der Ankauf durch das Land Burgenland nicht notwendig ist und der Güterverkehr trotzdem aufrecht bleibt. Es werden in Zukunft Gespräche mit dem BMVIT geführt, inwieweit notwendige Verbesserungsarbeiten bzw. Modernisierungsarbeiten auf der Strecke durchgeführt werden müssen, um die Sicherheit und die Geschwindigkeit entsprechend erhöhen zu können. Weiters laufen derzeit die Planungen zwischen der ÖBB Infrastruktur AG, der Rail Cargo Austria AG und der Straßenbauabteilung des Landes Burgenland darüber, wohin der Holzverladeplatz in Oberwart verlegt werden soll.

Verkehrsdienstevertrag
Der Verkehrsdienstevertrag des Landes Burgenland mit den ÖBB, womit über das vom Bund bestellte Grundangebot hinausgehende Eisenbahnverkehre bestellt werden, läuft 2020 aus. Daher laufen derzeit dazu Gespräche zwischen den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland und dem BMVIT. Die Verkehre im Burgenland werden derzeit zu 80 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent vom Land finanziert.

Neuvergabe der Busverkehre - Pendlerbefragung
In den Bezirken Mattersburg und Oberpullendorf erfolgt im Jahr 2019 die Neuvergabe der Busverkehre – die aktuellen Linienführungen und Fahrpläne wurden dafür bereits vom Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) evaluiert. Jährlich werden derzeit rund 12,5 Mio. Euro für die Busverkehre in diesen beiden Bezirken verwendet.
 
Niessl: „Bei der Neuvergabe sollen die Anregungen und Wünsche der Pendlerinnen und Pendler berücksichtigt werden. Daher wurde heuer eine Pendlerbefragung in diesen beiden Bezirken durchgeführt.“ Auch in den südlichen Bezirken werde es eine Pendlerbefragung geben.

Grafik Fahrgastzahlen Buslinie G1 2004-2017 zum Download:Grafik

Christian Bleich, 16. Oktober 2018

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