Burgenlands Wohnbauförderung als Vorbild für andere Bundesländer

Landeshauptmann Hans Niessl mit Astrid Kratschmann, Vorstandsdirektorin s Bausparkasse, Andreas Huss, Landesgeschäftsführer Gewerkschaft Bau Holz Salzburg, Alfred Kollar, Obmann Gemeinnützige Bauvereinigungen Burgenland, und dem Unternehmer Anton Putz

„Wohnbauförderung NEU“ im Fokus der „Burgenland-Gespräche“/ Diskussionsveranstaltung mit LH Niessl in der Bauermühle Mattersburg *** Die neue Wohnbauförderung bringt weitere deutliche Verbesserungen für Burgenlands Häuslbauer, damit Bauen und Wohnen im Burgenland leistbar bleiben. Damit können noch mehr Burgenländerinnen und Burgenländer profitieren.

In Summe sind durch die neue Wohnbauförderung um bis zu 25 Prozent mehr Förderung seitens des Landes möglich. Die Neuregelung der Wohnbauförderung und die daraus resultierenden Vorteile standen im Mittelpunkt einer Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Burgenland Gespräche Donnerstagabend in der Bauermühle in Mattersburg. Neben Landeshauptmann Hans Niessl diskutierten Dr.in Astrid Kratschmann, Vorstandsdirektorin s Bausparkasse, der Landesgeschäftsführer Gewerkschaft Bau Holz Salzburg Andreas Huss, KommRat Dr. Alfred Kollar, Obmann Gemeinnützige Bauvereinigungen Burgenland, und der Geschäftsführer der Leier International GmbH Anton Putz, Spartenobmann-Stv. Gewerbe und Handwerk Burgenland, Landesinnungsmeister der Bauhilfsgewerbe.

Grund werde auch im Burgenland teurer, das erschwere leistbares Wohnen, so Niessl. Deshalb müsse man Maßnahmen setzen, damit Wohnen weiter leistbar bleibt „Durch die Wohnbauförderung NEU werden noch mehr Burgenländerinnen und Burgenländer von den Förderungen profitieren. Die Burgenländische Wohnbauförderung zielt darauf ab, qualitätvolles, leistbares und sozial gerechtes Wohnen zu ermöglichen, gleichzeitig aber auch ökologisch verantwortungsvollen Wohnbau voranzutreiben. Auch junges und betreutes Wohnen sind uns ein großes Anliegen“, betonte Wohnbaureferent Landeshauptmann Hans Niessl. Durch die Neuregelung der Burgenländischen Wohnbauförderung werden nicht nur die Einkommensgrenzen, sondern auch das Fördervolumen erhöht. Für bodenverbrauchsparendes Bauen und für das Schließen von Baulücken gibt es ebenso Zuschläge wie für einkommensschwache Familien.

Wohnbauförderung NEU: Mehr Geld für mehr Häuslbauer

Das höchstzulässige Netto-Jahreseinkommen wurde von 62.500 auf 68.000 Euro angehoben. Auch die Förderungen und das Fördervolumen wurden erhöht. Bei einer Wohnnutzfläche von 150 Quadratmeter steigt die Grundförderung von 40.000 auf 51.000 Euro. Für Kinder unter 16 Jahren gibt es durch die neue Wohnbauförderung 12.000 statt 11.000 Euro je Kind zusätzliche Förderung. Eine höhere Förderung gibt es, wenn eine Baulücke geschlossen oder ein bestehendes Objekt durch einen Neubau ersetzt wird.
Für einkommensschwache Familien sind Zuschläge vorgesehen.

Wohnbau belebt strukturschwache Gemeinden – vom Ortsrandentwickler zum Ortskernentwickler

Die neue Burgenländische Wohnbauförderung bringt Neuerungen auch im mehrgeschossigen Wohnbau. Werden Starterwohnungen (junges Wohnen) und Wohneinheiten für betreubares Wohnen errichtet, wird die Förderhöhe auf 680 Euro je Quadratmeter Wohnnutzfläche angehoben. Voraussetzung dafür ist aber: Die Wohnungen gehen nicht ins Eigentum über, das heißt, es sind reine Mietwohnungen und die Nettomiete darf fünf Euro je Quadratmeter (ohne Betriebskosten) nicht übersteigen.

Eine weitere wichtige Neuerung im mehrgeschossigen Wohnbau dient der Ortsbildgestaltung und trägt auch zur Ressourcenschonung bei: Objekte, die bisher nicht für Wohnzwecke genutzt wurden, sollen revitalisiert werden. Deshalb wurde für den Einbau von Wohnungen – beispielsweise in ein altes Gasthaus, in eine Fabrik und dergleichen – eine neue Förderschiene eingezogen. Die Förderhöhe beträgt 680 Euro je Quadratmeter Wohnnutzfläche.

„Wir bauen auch in Gemeinden, in denen es wirtschaftlich grenzwertig ist, zu investieren. Die Wohnbauförderung macht solche Bauten möglich. Damit tragen wir dazu bei, kleine, von Abwanderung bedrohte Gemeinden zu beleben und zum Wachsen zu bringen“, erklärt Alfred Kollar, Obmann der Gemeinnützigen Bauvereinigungen Burgenland und Geschäftsführer der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft. Mieten unter netto 5 €/m² seien ohne eine Wohnbauförderung, die punktgenau darauf abziele, nicht möglich. Kollar begrüßt auch die auf Revitalisierung von Altbauten zielenden Maßnahmen. Ohnehin habe sich die OSG bereits „von einem Ortsrandentwickler zu einem Ortskernentwickler entwickelt“.

Huss: „Burgenländische Wohnbauförderung Nr. 1. bei niedrigen Mieten, der Verteilungsgerechtigkeit und der zweckgewidmeten Verwendung der Mittel“

Die Burgenländische Wohnbauförderung ist Vorbild für alle anderen Bundesländer, meint der Landesgeschäftsführer Gewerkschaft Bau Holz Salzburg, Andreas Huss. „Als Salzburger kann ich sagen: Ich weiß, wie es nicht geht, und ich habe im Burgenland gesehen, wie es gehen kann.“ Bei der Wohnbauförderung sei das Burgenland Nr. 1 bei niedrigsten Mieten, Nr. 1 bei Verteilungsgerechtigkeit, die Wohnbauförderungsbeiträge  würden tatsächlich zu 100% für diesen Zweck verwendet und nicht zuletzt seien die Mittel über das ganze Jahr verteilt verfügbar. „In Salzburg ist man auf die Idee gekommen, die Wohnbauförderungen per Internet zu vergeben. Mit der Konsequenz, dass die Schnellsten in den Genuss der Förderung kommen und nicht unbedingt die, die sie brauchen. Innerhalb von 57 Sekunden war der Fördertopf für das ganze Quartal leer. Jene, die zu langsam waren, sind übriggeblieben.“
Huss lobt auch die Maßnahmen zur Revitalisierung und zum bodenverbrauchsschonenden Bauen, „Dass es für alte Gebäude, die aufgekauft und saniert werden, auch Fördermöglichkeiten gibt, ist österreichweit einzigartig. Auch das könnten sich andere Bundesländer zum Vorbild nehmen.“

Putz: „Wohnbauförderung ist der Impulsgeber schlechthin“ – Burgenland hat 2017 höchstes Wirtschaftswachstum aller Bundesländer

Jüngst hat die Statistik Austria die Wirtschaftszahlen des Jahres 2017 veröffentlicht. Mit einem Plus von 3,5% weist die burgenländische Wirtschaft das höchste Wachstum aller Bundesländer auf. „Auch beim Einkommenszuwachs ist das Burgenland das beste Bundesland. Die Bauwirtschaft trägt maßgeblich dazu bei“, so Niessl.

In der Baubranche und im Baunebengewerbe gebe es derzeit eine Vollauslastung, pflichtet  der Geschäftsführer der Leier International GmbH Anton Putz bei: „Die Wohnbauförderung ist der Impulsgeber schlechthin.“

Wie wichtig die Wohnbauförderung gerade für das Burgenland ist, darauf verweist Astrid Kratschmann, Vorstandsdirektorin s Bausparkasse. „Das Burgenland ist ein Bundesland der Eigenheime: 76% der Bevölkerung wohnen im Eigentum, im Einfamilienhaus oder in der Eigentumswohnung. Der Österreichschnitt liegt bei 61%.“


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Bildtext Burgenland Gespräche Wohnbauförderung NEU:  Landeshauptmann Hans Niessl im Gespräch mit Dr.in Astrid Kratschmann, Vorstandsdirektorin s Bausparkasse, Andreas Huss (r.), Landesgeschäftsführer Gewerkschaft Bau Holz Salzburg, KommRat Dr. Alfred Kollar (l.), Obmann Gemeinnützige Bauvereinigungen Burgenland, und dem Unternehmer Anton Putz (2. v. r.), Spartenobmann-Stv. Gewerbe und Handwerk Bgld., Landesinnungsmeister der Bauhilfsgewerbe

Bildquelle:  Bgld. Landesmedienservice

Wolfgang Sziderics, 7. Dezember 2018
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