Im Burgenland wurden 2 weitere Personen positiv auf COVID-19 getestet. „Bei den beiden Fällen handelt es sich um 2 Männer. Sie waren Teil einer 4-köpfigen Reisegruppe, die sich in Ischgl aufgehalten hat und eine Bar besuchte, in der Personen positiv auf COVID-19 getestet wurden. Die Männer sind derzeit in häuslicher Quarantäne“, erklärte Mag.a Brigitte Novosel, Sprecherin des „Koordinationsstabs Coronavirus“ des Landes. Sie informierte gemeinsam mit Bildungsdirektor Mag. Heinz Josef Zitz auch über Unterrichtsfreistellung von Schülern ab der 9. Schulstufe, digitalen Unterricht und Betreuung in Pflichtschulen. Land und Bildungsdirektion haben entsprechende Hotlines eingerichtet.
Mag.a Brigitte Novosel, Sprecherin des „Koordinationsstabs Coronavirus“ des Landes, informierte: „Die Männer aus dem Bezirk Neusiedl haben sich bei Bekanntwerden der positiven Fälle in Ischgl sofort selbst in häusliche Quarantäne begeben. 2 Männer wurden positiv getestet. Ihr Gesundheitszustand ist derzeit stabil, und sie sind weiterhin in häuslicher Quarantäne. Sollte sich der Zustand verschlechtern und ein Spitalsaufenthalt notwendig sein, ist im Krankenhaus Oberpullendorf alles vorbereitet, um die Patienten entsprechend isoliert unterbringen und medizinisch behandeln zu können.“ Bei den 2 anderen Männern der Reisegruppe ergab die Testung ein negatives Ergebnis.
Ansonsten wurden im Burgenland bislang 41 Verdachtsfälle negativ getestet. Der Gesundheitszustand jener 4 Personen, die am 6. März positiv getestet wurden, ist weitgehend stabil. Die Zahl der Erkrankten im Burgenland hat sich somit auf 6 Personen erhöht.
Anstieg der Personen unter behördlich angeordneter Quarantäne
Die Zahl der behördlich unter Quarantäne stehenden Personen hat sich seit gestern, Mittwoch, stark erhöht: Unter behördlich angeordneter, häuslicher Quarantäne stehen derzeit 49 Personen, am Mittwoch waren es 30 Personen. Ein beträchtlicher Teil davon besteht aus Personen, die gemeinsam mit Kontaktpersonen, die im Krankenhaus Hartberg arbeiten, wo vergangene Woche eine Mitarbeiterin positiv auf COVID-19 getestet wurde, an einer Geburtstagsfeier teilgenommen haben.
Novosel appelliert daher: „Nehmen Sie die Maßnahmen und Empfehlungen des Bundes ernst! Um einer weiteren Verbreitung des COVID-19-Virus möglichst flächendeckend entgegenzuwirken, und vor allem auch, um Menschen, die der Risikogruppe zuzurechnen sind – also Menschen, die über 60 Jahre alt sind, deren Immunsystem geschwächt ist oder die Vorerkrankungen haben, vermeiden Sie Menschenansammlungen und reduzieren Sie ihre sozialen Kontakte!“ Das gilt nicht nur für Innenveranstaltungen mit über 100 Teilnehmern und Freiluftveranstaltungen mit über 500 Teilnehmern, die derzeit per Erlass zu untersagen sind.
Maßnahmen im Bereich der Kindergärten
Entsprechend den von der Bundesregierung gestern, Mittwoch, gesetzten Maßnahmen gibt es auch im Burgenland ab kommendem Mittwoch keine Verpflichtung mehr, Kinder unter 14 Jahren in die Schule oder den Kindergarten zu schicken.
„Das verpflichtende letzte Kindergartenjahr wurde ausgesetzt. Die Kindergärten bleiben zwar unter Berücksichtigung der Verhältnisse und des Bedarfs offen, damit eine Betreuung gewährleistet ist. An die Eltern ergeht allerdings die Empfehlung, ihre Kinder zu Hause zu lassen, sofern es eine Betreuungsmöglichkeit gibt“, so Novosel.
Im Burgenland gibt es derzeit 272 Kindergärten, Kinderkrippen und altersübergreifende Einrichtungen, die von insgesamt rund 10.700 Kindern besucht werden. Novosel betonte außerdem, dass eine Betreuung zu Hause keine Auswirkungen auf Förderungen im Zusammenhang mit dem Kindergartenbesuch haben.
Für weitere Fragen rund um Maßnahmen in den Kindergärten hat das Land Burgenland eine Hotline mit der Nummer 057 600 1030 eingerichtet.
Maßnahmen im Bereich der Schulen
Die gestern von der Bundesregierung gesetzten Maßnahmen sehen außerdem vor, dass ausnahmslos alle Schüler ab der 9. Schulstufe (AHS-Oberstufen bzw. BS und BHS) ab dem kommenden Montag vom Unterricht freigestellt werden.
Die Pflichtschulen – also Bildungseinrichtungen bis einschließlich der 8. Schulstufe – bleiben vorerst offen, allerdings wird ab kommendem Mittwoch von klassischem Unterricht auf Betreuung umgestellt, wie Bildungsdirektor Mag. Heinz Josef Zitz im Rahmen der Pressekonferenz bestätigte.
„Da werden wir ab Mittwoch dann schauen, wie viele Personen diese Betreuung in Anspruch nehmen müssen, und sie dann unter Berücksichtigung der aktuellen Lage an den Schulstandorten organisieren. Grundsätzlich müssen nicht alle Lehrer anwesend sein. Eine Einteilung der betreuenden Lehrer übernimmt die Schulleitung“, so Zitz, der auch erklärte, man arbeite an einer Lösung für Lehrer über 60 Jahre, die zur Risikogruppe gehören. „Es geht hier vor allem darum, dass wir die Ansteckungsgefahr vermindern, und entsprechend werden wir auch handeln.“
Bezüglich der Unterrichtsgestaltung betonte Zitz, dass man sich vor allem auf das Festigen von Lerninhalten, die bereits durchgenommen wurden, konzentrieren werde. Dies gelte auch für die Oberstufenschüler, die vom Unterricht freigestellt sind: „Als Resultat unserer langjährigen Bemühungen können wir digitalen Unterricht für jene Kinder und Jugendlichen, die zu Hause bleiben, garantieren. Er wird über unsere seit Jahren bewährten Online-Lernplattformen, wie „LMS“ im Sekundarstufenbereich und „skooly“ im Volksschulbereich stattfinden.“ Vom Bildungsministerium sei außerdem eine Sonderlösung für Maturanten zugesagt worden. „Wir warten auf weitere Informationen vom Ministerium“, so Zitz.
Ab heute Nachmittag wird es in der Bildungsdirektion insgesamt 6 Hotlines – für jeden Schultyp eine eigene – für Fragen zur Vorgehensweise in den burgenländischen Schulen geben.
Weiterführende Informationen zum Thema Coronavirus gibt es außerdem unter dem Link: www.burgenland.at/coronavirus
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PK_Koordinationsstab Bildungsdirektion_1
PK_Koordinationsstab Bildungsdirektion_2
Bildtext PK_Koordinationsstab Bildungsdirektion_1 und _2: Mag.a Brigitte Novosel, Sprecherin „Koordinationsstab Coronavirus“ und Bildungsdirektor Mag. Heinz Josef Zitz.
Nina Sorger, Kathrin Miehl, 12. März 2020
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