Dankesfest auf Burg Schlaining für Einsatzkräfte im Hochwasserhilfsdienst

LH Doskozil bei der Lagebesprechung zur Hochwasserkatastrophe

LH Doskozil: „Burgenland zeigt Wertschätzung für das Engagement der zahlreichen HelferInnen bei Unwetter-Katastrophe im Juni“ 

Die extremen Regenfälle und die daraus resultierende Hochwasserkatastrophe, die ein hundertjähriges Hochwasserereignis weit überschritt, haben im Juni dieses Jahres Teile der Bevölkerung vor allem im Südburgenland vor enorme Herausforderungen gestellt. Ebenso enorm war das Engagement, das die zahlreichen Helferinnen und Helfer bewiesen, um Schäden zu beseitigen, Straßen wieder befahrbar zu machen und ein rasches Anlaufen der finanziellen Katastrophenhilfe für die Betroffenen zu ermöglichen. Als Anerkennung für ihren Einsatz lädt das Land Burgenland auf Initiative von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil die Helferinnen und Helfer am Freitag, den 19. Juli, zu einem Dankesfest auf Burg Schlaining ein. „Das Hochwasser und die Unmittelbarkeit, mit der die Hilfsarbeiten angelaufen sind, haben einmal mehr bewiesen, wie stark der Zusammenhalt im Burgenland ist. Von den freiwilligen Feuerwehren über das Bundesheer und andere Einsatzorganisationen bis hin zu den Dienststellen des Landes Burgenland und den Gemeinden haben eine Vielzahl von Menschen unglaublich Hilfs- und Einsatzbereitschaft an den Tag gelegt. Angesichts dieser dramatischen Ereignisse können wir froh und stolz sein, dass wir im Burgenland eine so erstklassige Struktur der freiwilligen und professionellen Katastrophenhilfe haben, die eine schnelle, effiziente Reaktion ermöglicht. Die Einladung zum Fest auf Burg Schlaining soll als Geste der Wertschätzung des Landes für alle, die ihren Beitrag geleistet haben, verstanden werden“, erklärte Landeshauptmann Doskozil. Ein entsprechendes Einladungsschreiben mit Anmeldemöglichkeit wurde an die beteiligten Feuerwehren, Organisationen, Gemeindeämter und Dienststellen des Landes Burgenland übermittelt.

Die Bilanz, die sich aus dem Einsatz in der Hochwasserkatastrophe der Tage nach dem 8. Juni 2024 ziehen lässt, kann sich sehen lassen: Rund 310 Feuerwehren, acht Züge des Katastrophenhilfsdienstes sowie Rettungsorganisationen waren unmittelbar im Katastropheneinsatz. Etwa 60 Bedienstete der Straßenbau-Direktion waren direkt vor Ort damit beschäftigt, ebenfalls Schäden auf den Straßen zu beseitigen sowie die Straßen wieder befahrbar und die durch die Überflutungen abgeschnittenen Ortsteile wieder erreichbar zu machen. Unterstützt wurden sie im Rahmen eines Assistenzeinsatzes von rund 250 Mitgliedern des Bundesheeres. 

Koordiniert vom Landeskrisenstab, den Krisenstäben der betroffenen Bezirkshauptmannschaften und der Sicherheitsabteilung des Landes, waren von 12. bis 28. Juni insgesamt rund 330 Bedienstete der Bezirkshauptmannschaften sowie Verkehrskontrollorgane unterwegs, um die Hochwasserschäden in den Gemeinden und in den privaten Haushalten zu dokumentieren und bei der Antragsstellung für die Katastrophenbeihilfe zu unterstützen. 

Burgenländische Katastrophenbeihilfe: Auszahlung läuft bereits
Die Arbeit der mobilen Teams ist mittlerweile abgeschlossen, jetzt werden alle Kräfte in der zuständigen Abteilung des Landes gebündelt, um die Anträge auf Katastrophenbeihilfe rasch und unkompliziert abzuarbeiten. Bis dato sind rund 1.500 Anträge aus den Bezirken Mattersburg, Oberwart, Güssing und Jennersdorf eingelangt. Ende letzter Woche wurde mit der Auszahlung der Katastrophenbeihilfe begonnen.

Angesichts des einzigartigen Katastrophenereignisses wurde die Katastrophenbeihilfe des Landes auf Initiative von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil durch eine Sonderrichtlinie deutlich verbessert – vor allem durch die Anhebung der Fördersumme für Privathaushalte von bisher 70.000 Euro auf maximal 150.000 Euro brutto für die Behebung von Katastrophenschäden. Für Unternehmen wurde die Förderung von 35.000 Euro netto auf maximal 75.000 Euro erhöht. Darunter fallen auch landwirtschaftliche Betriebe. Liegt eine Versicherung vor, wird diese von der Schadenssumme abgerechnet. Generell werden 10.000 Euro als angenommene Versicherungsleistung abgezogen. Sofern alle Unterlagen vorliegen zahlt das Land seit Ende letzter Woche Beihilfen bis zu 15.000 Euro direkt an die Betroffenen aus. Die Vorlage von Rechnungen ist nicht notwendig. Macht die Schadenssumme mehr als 15.000 Euro aus, müssen Rechnungen vorgelegt werden. Bezahlt werden diese dann direkt vom Land, ohne Vorfinanzierung durch die Hochwasseropfer. 

„Wir stellen mit dieser Vorgehensweise sicher, dass die Betroffenen, in einer ohnehin schon sehr angespannten psychischen Situation, nicht vor noch größeren bürokratischen Hürden gestellt werden und rasch zu ihrer Entschädigung kommen“, so Landeshauptmann Doskozil.

Nina Sorger, 12. Juli 2024

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