„Mit dem Fahnenhissen senden wir ein wichtiges Signal, um Aufmerksamkeit für dieses sensible Thema zu schaffen. Gewalt, die hinter verschlossenen Türen ausgeübt wird, ist oft auf den ersten Blick nicht sichtbar. Es dauert meist zu lange, bis Frauen sich öffnen, sich äußern und damit den Schritt heraus aus der Gewaltspirale finden“, so Eisenkopf.
Gewaltausübung durch einen nahestehenden Menschen ist noch immer mit Abstand die häufigste Menschenrechtsverletzung an Frauen. 18.860 Opfer familiärer Gewalt wurden im Vorjahr von Gewaltschutzzentren und Interventionsstellen in Österreich betreut. 83 % der Opfer waren Mädchen und Frauen, 88 % der Gefährder männlich, österreichweit wurden 8.755 Betretungsverbote verhängt, im Burgenland waren es 221. Der Schritt aus der Spirale der Gewalt ist meist von Angst begleitet: Angst, dass den Frauen nicht geglaubt wird, aber auch Scham, weil sie sich selbst die Schuld geben. Sehr oft hindern Kinder oder finanzielle Abhängigkeit Frauen daran, sich aus einer Gewaltbeziehung zu befreien, und häufig ist neben körperlicher auch psychische Gewalt im Spiel – etwa durch Zerstörung des Selbstwertgefühls oder durch die Ausübung von Macht und Kontrolle über die Frau.
36 Frauen sind im Vorjahr in Österreich, zwei davon im Burgenland, durch Gewalt ums Leben gekommen. Für jede von ihnen wurde im Anschluss an das Fahnenhissen auf den Stufen des Landhauses eine Kerze entzündet. „Es ist mir ganz wichtig, Frauen zu stärken und ihnen Mut zu machen, sich zu wehren. Mit dieser Aktion wollen wir die gesellschaftliche Unterstützung und Solidarität mit den betroffenen Frauen dokumentieren und offen ansprechen, dass Gewalt kein Tabuthema sein darf“, so die Frauenlandesrätin.
„16 Tage gegen Gewalt" ist eine internationale Kampagne gegen Gewalt an Frauen. Während dieser Zeit wird weltweit von zahlreichen Institutionen und Organisationen mit Veranstaltungen, Berichterstattungen und Projekten das Thema Gewalt gegen Frauen öffentlich gemacht und zur Auseinandersetzung damit aufgerufen. Die „16 Tage gegen Gewalt" starten jedes Jahr am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, und enden am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte. Österreich nimmt seit 1992 (koordiniert vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser) an der Kampagne teil, die erstmals im Jahr 1991 stattgefunden hat.
Pressefotos zum Download: Fahnenhissen gegen Gewalt_1, _2, _3
Bildtext Bild 1: Frauenlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf und Landesamtsdirektor Mag. Ronald Reiter MA hissen die „Fahne gegen Gewalt“ vor dem Landhaus in Eisenstadt
Bildtext Bild 2: Frauenlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf (Mitte), Landesrätin Verena Dunst (2.v.r.) mit Vertreterinnen des Frauenhauses und anderer Einrichtungen für Frauen mit der Fahne „Frei leben ohne Gewalt“ vor dem Landhaus in Eisenstadt
Bildtext Bild 3: Für jede im Vorjahr in Österreich durch Gewalt ums Leben gekommene Frau wurde vor dem Landhaus in Eisenstadt eine Kerze entzündet. V.l.: Elisabeth Nueber, Frauenreferat, LRin Verena Dunst, Mag.a Elke Aufner-Hergovich, Leiterin der Frauenberatungsstelle Eisenstadt, Karin Gölly, Gewaltschutzzentrum Oberwart, Frauenlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf (Mitte), Mag.a Karina Ringhofer MAS, Leiterin Referat Frauen, Antidiskriminierung und Gleichbehandlung, Kerstin Bedenik, Frauenhaus Burgenland
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Hans-Christian Siess, 26. November 2018
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