Dorner setzt Task Force für den Naturraum Neusiedler See ein

Infrastrukturlandesrat Mag. Heinrich Dorner kündigte gemeinsam mit DI Christian Sailer, Baudirektion, Hauptreferatsleiter Wasserwirtschaft, die Einsetzung einer Einsatzgruppe zur nachhaltigen Absicherung des Ökosystems Neusiedler See an
Infrastrukturlandesrat Mag. Heinrich Dorner kündigte gemeinsam mit DI Christian Sailer, Baudirektion, Hauptreferatsleiter Wasserwirtschaft, die Einsetzung einer Einsatzgruppe zur nachhaltigen Absicherung des Ökosystems Neusiedler See an

Sensibles Ökosystem soll langfristig abgesichert werden

Die geringe Regenmenge der letzten Monate stellen die Region rund um den Neusiedler See vor große Herausforderungen. Neben dem Tourismus und der Landwirtschaft ist vor allem der Naturraum betroffen. Infrastrukturlandesrat Mag. Heinrich Dorner kündigte heute in einer Pressekonferenz die Einsetzung einer Task Force an. Die Einsatzgruppe wird in enger Abstimmung mit allen in der Sache relevanten Interessensgruppen – vom Naturschutz über Gemeinden, der Landwirtschaft und dem Tourismus – ein Konzept zur langfristigen Absicherung des Naturraums Neusiedler See ausarbeiten. Eine Wasserzufuhr in den Neusiedler See nimmt dabei eine zentrale Rolle rein. Ziel sei es, „eine technische Lösung in dieser Frage auszuarbeiten – eine Lösung, die auch machbar ist“, so der Landesrat. Den Nachbarn Ungarn und dem Bund werde man in die Task Force einbinden. Der Neusiedler See hat derzeit den niedrigsten Wasserstand seit 1965.

Die Folgen des derzeitigen Mangels an Regen mit denen man konfrontiert sei, seien niedere Grundwasserstände, niedrigste Wasserstände im Neusiedler See seit 1965 und ein höherer Wasserbedarf bei der landwirtschaftlichen Beregnung. Um das sensible Ökosystem Neusiedler See nicht zu überfordern und langfristig abzusichern, handle man nun, so Dorner. Die Task Force unter der Leitung von DI Christian Sailer, einer der profundesten Experten auf diesem Gebiet, wird ein Konzept zur langfristigen Absicherung des sensibles Ökosystem Neusiedler See ausarbeiten.

Mit der Task Force könne man nun die Mechanismen in Gang setzen, „wo wir zu Umsetzungen und zur Entwicklung von Strategien kommen. Eine wichtige Strategie, die für den See festgesetzt ist, dass der See als Landschaftselement erhalten bleiben und eine Austrocknung vermieden werden soll. Das ist der Grundzug, auf dem wir aufbauen“, betont Sailer. Die Österreichisch-Ungarische Gewässerkommission habe im Rahmen der Strategiestudie Neusiedler See (2014) den „Erhalt des Sees als Landschaftselement unter Rücksichtnahme auf das Natur- und Kulturerbe der Region“ als zentrales Ziel definiert, erklärt der Experte. Mögliche Varianten einer Wasserzufuhr habe man bereits in der Vergangenheit diskutiert: über die Raab von ungarischer Seite aus oder über das Uferfiltrat der Donau von niederösterreichischer Seite. Aus Mangel an Ressourcen habe man die Überlegungen nicht weiterverfolgt. „Um den Wasserstand des Neusiedler Sees zu halten, wird seit 2015 kein Wasser mehr über den Einserkanal abgelassen. Weil der Niederschlag, aus dem sich der See hauptsächlich nährt, aber nicht in ausreichender Menge gefallen ist, haben auch die Wasserstrände nie die erwarteten Höhen erreicht. Ich bin der Ansicht, dass ohne eine Wasserzufuhr in die Region die Systeme der Lacken, des Zicksees und des Neusiedler Sees nicht erhalten werden können“, sagt Sailer.

Man müsse aber auch festhalten, dass es niedrige Wasserstände am Neusiedler See immer schon gegeben habe, betont Dorner: „Der jetzige niedrige Wasserstand ist auch noch immer kein Vorzeichen für das Austrocknen des Sees“. Badegäste könnten noch immer im See baden, Surfer und Kitesurfer noch immer ihren Sport ausüben. Die Radfahrer könnten noch immer ihre Runden um den See ziehen und die Natur bewundern. Aber: Der Wasserbedarf und die Nutzungskonflikte steigen und somit auch die Anforderungen an wasserwirtschaftliche Strategien. Und letztlich kommt der Klimawandel ins Spiel, der diese Situation verschärft.“

Was die Finanzierung einer Wasserzufuhr betrifft sei es wichtig, den Bund einzubinden, betont Dorner: „Eine Wasserzufuhr wird nicht billig sein und entsprechende Kosten verursachen. Wir werden diese Gespräche aufnehmen, weil wir auch über die Finanzierungsfrage einig werden müssen. Der Neusiedler See ist in seiner Form so einzigartig, dass es ein überregionales Interesse gibt, hier eine nachhaltige Lösung zu finden.“

Zum Herunterladen der Pressefotos klicken Sie auf folgende Links:
Task Force Naturraum Neusiedler See 1
Task Force Naturraum Neusiedler See 2

Bildtext: Infrastrukturlandesrat Mag. Heinrich Dorner kündigte gemeinsam mit DI Christian Sailer, Baudirektion, Hauptreferatsleiter Wasserwirtschaft, die Einsetzung einer Einsatzgruppe zur nachhaltigen Absicherung des Ökosystems Neusiedler See an

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Wolfgang Sziderics, 29. Mai 2020 

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