Eisenstadt. „Während im kommenden Jahr in ganz Österreich die Strompreise wegen der Entscheidungen der Bundesregierung steigen, geht das Burgenland einen anderen Weg: Bei uns bleiben die Strompreise dauerhaft günstig, stabil und planbar“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem „Fanclub Burgenland Energieunabhängig“ Vereinsvorstand Philip Payer und dem CEO der Burgenland Energie Stephan Sharma.
„Der Bund lässt die Strompreisbremse mit Jahresende auslaufen, der Bund erhöht die Netzkosten und der Bund erhöht die Abgaben auf Energie. Mit dieser Tatsache wird man ab 1. Jänner 2025 in ganz Österreich konfrontiert sein. Für uns im Burgenland ist das kein akzeptabler Weg und ich bin sehr stolz, dass sich mit dem Fanclub Burgenland Energieunabhängig eine Energiegemeinschaft gegründet hat, die hier mit dem Umsetzungspartner Burgenland Energie entsprechend gegensteuert. Während die Strompreisebremse im Bund ausläuft, bieten wir mit dem Fixpreis die 10 Cent netto pro Kilowattstunde mit Wind- und Sonnenstrom im Burgenland auf 20 Jahre“, so Doskozil.
Gemeinsam präsentierten Doskozil, Sharma und Payer auch den nächsten Schritt, den der Fanclub geht. Mit 19 regionalen Energiegemeinschaften auf der Ebene der Umspannwerke wurde eine zweite Ebene des Fanclubs eingezogen. Mit der Folge, dass für den Strom innerhalb dieser regionalen Energiegemeinschaften die Netzkosten um 28 Prozent sinken und die Abgaben wegfallen.
Sharma: Wir befinden uns am Höhepunkt der Energiekrise
„In weniger als 14 Tagen wird überhaupt kein Erdgas mehr aus Russland nach Österreich und Europa durch die Pipelines kommen. Das ist der Höhepunkt der Energiekrise und wir haben in den letzten Tagen auf den Großhandelsmärkten bereits wieder in manchen Stunden extreme Strompreise von bis zu 85 Cent pro Kilowattstunde gehabt. In dieser Phase lässt die Bundesregierung die Entlastungsmaßnahmen bei den Energiekosten auslaufen“, erklärte Stephan Sharma. Als Energieunternehmen habe man auf die Festlegung der Netzkosten und Abgaben keine Einflussmöglichkeit, diese werden gesetzlich auf Bundesebene festgelegt und sind vom Energieversorger an die Kunden zu verrechnen. „Deswegen unterstützen wir den Fanclub Burgenland Energieunabhängig, indem wir unsere Wind- und Photovoltaikanlagen in den Fanclub einbinden, um die Menschen im Burgenland zu entlasten.“ Auch Sharma betonte, dass man im Burgenland mit diesem Strommarktmodell ein klares Gegenmodell entwickelt hat: „In der burgenlandweiten regionalen Energiegemeinschaft bleibt die Strompreisbremse, es sinken die Netzkosten und es sinken die Abgaben bei Wind- und Sonnenstrom. Im Unterschied zum Auslaufen der Entlastungsmaßnahmen des Bundes, senkt der Fanclub über die Energiegemeinschaft die Stromkosten für burgenländische Haushalte um ein Drittel.“
Payer: Bereits 10 Millionen Kilowattstunden Stromverbrauch im Fanclub
Philip Payer, Vorstand im Fanclub Burgenland Energieunabhängig betonte, dass der Fanclub sehr gut angelaufen sei. „Wir haben bisher über 10 Millionen Kilowattstunden Stromverbrauch im Fanclub und über 1 Millionen Kilowattstunden an Einspeiseleistung. Es haben 28 Roadshow-Veranstaltungen vor Ort in den Gemeinden stattgefunden und das Interesse und der Zuspruch sind sehr hoch. Im nächsten Schritt schicken wir nun ab sofort an alle Haushalte im Burgenland eine Postkarte, mit Informationen zum Fanclub und den Anmeldemöglichkeiten. Neben der Online Anmeldemöglichkeit über die Website, besteht für jene, die keine digitalen Möglichkeiten haben und trotzdem teilnehmen wollen, die Option, die Karte an uns zurückzuschicken und dann alle Unterlagen via Post zugeschickt zu bekommen. Damit unterstreichen wir auch: Wir sind der Fanclub für alle Burgenländerinnen und Burgenländer, die den Weg eines börsepreisunabhängigen und energieunabhängigen Burgenlands mit uns gemeinsam gehen wollen.“ Die 19 regionalen Energiegemeinschaften entsprechend der Verbraucher-Umspannwerke im Burgenland wurden vom Verein bereits gegründet.
Alle 30 Kilometer eine E-Tankstelle, in jedem Bezirk ein Super-Schnelllader
Hans Peter Doskozil und Stephan Sharma betonten, dass im Zusammenhang des Fanclubs neben dem weiteren Wind- und PV-Ausbau zur Erreichung der Energieunabhängigkeit auch die Ladeinfrastruktur durch die Burgenland Energie weiter ausgebaut wird. „Fanclub-Mitglieder können um 3,50 Euro für 100 Kilometer an den Ladesäulen der Burgenland Energie laden. Das ist aktuell um fast zwei Drittel günstiger als an einer Tankstelle Benzin oder Diesel zu tanken und ein wichtiger Treiber, um den Umstieg auf die Elektromobilität zu ermöglichen“, so Doskozil und Sharma. Gleichzeitig müsse diese Ladeinfrastruktur auch so aussehen und ausgebaut sein, dass Menschen das Angebot auch in Anspruch nehmen können. „Als Burgenland Energie haben wir bereits alle 30 km eine öffentliche E-Tankstelle im Burgenland errichtet, das sind über 630 Ladestationen, damit haben wir eines der flächendeckendsten E-Ladenetze in ganz Österreich. Eine Öl-Tankstelle gibt es zum Vergleich im Burgenland nur alle 70 km. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern, wie beispielsweise Spar, werden wir die E-Tankstellen weiter ausbauen. Mit dem Ausbau in Mattersburg werden wir ab kommendem Jahr in allen Bezirken im Burgenland einen Super-Schnelllader haben.
Um die E-Tankstellen weiter zu attraktiveren, haben wir zusätzlich ein neues Konzept unter dem Motto ‚Laden und Relaxen‘ entwickelt. So kann man bequem laden und gleichzeitig bei einem Getränk oder Essen entspannen“, so Stephan Sharma.
Der Landeshauptmann abschließend: „Wir sind sehr stolz, dass sich die Energieunabhängigkeits-Bewegung über das ganze Burgenland erstreckt und mittlerweile sich in jeder Gemeinde Fanclub-Mitglieder befinden.“
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Energiegemeinschaft 1
Energiegemeinschaft 2
Bildtext Energiegemeinschaft 1: (vlnr.) Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (Mitte), Burgenland Energie CEO Stephan Sharma (links im Bild) und „Fanclub Burgenland Energieunabhängig“ Vereinsvorstand Philip Payer informierten über den weiteren Ausbau der Elektromobilität im Burgenland.
Bildtext Energiegemeinschaft 2: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil spricht bei der Pressekonferenz zum Thema „Fanclub Burgenland Energieunabhängig“ in Eisenstadt.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Eisenstadt, 18. Dezember 2024
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