Das Land Burgenland hat vor drei Jahren die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen, um den Kindern in der Volksschule eine zusätzliche, kostenlose Englischstunde auf freiwilliger Basis und als unverbindliche Übung anbieten zu können. Beginnend mit dem Schuljahr 2019/20 wurde mit dem Projekt Englisch in den burgenländischen Volksschulen gestartet. In einer Pressekonferenz zog Bildungslandesräten Daniela Winkler mit Projektkoordinatorin Petra Weinhäusl Bilanz. Fast 99 Prozent der burgenländischen Volksschulkinder nehmen am Englischunterricht teil. „Digitalisierung und Globalisierung verändern unser Leben in allen Bereichen. Die Auswirkungen betreffen auch den Unterricht und das Fremdsprachenlernen. Mit den modernen Medien und Kommunikationsmitteln werden Kinder bereits im frühen Vorschulalter mit Englisch konfrontiert“, sagte die Landesrätin.
Im Schuljahr 2021/22 haben 10.325 Kinder, das sind 98,9 Prozent aller burgenländischen Volksschulkinder, am Englischunterricht teilgenommen. Zu Beginn des Projekts im Schuljahr 2019/20 waren es 94,7 Prozent. Derzeit unterrichten 282 Lehrerinnen die Sprache an den Volksschulen. „Der Englischunterricht hat auch im Bewusstsein der Eltern eine hohe Bedeutung“, erklärte Weinhäusl. „Hauptziel ist, damit das Interesse an der Sprache zu wecken.“
Die Projektkoordinatorin Petra Weinhäusl erklärte, in der ersten und zweiten Schulstufe passiere das Lernen von Englisch auf „spielerische“ Weise, in der dritten und vierten Schulstufe gebe es einen Kompetenz-Check, der zeigen soll, auf welchen Ausbildungslevel die SchülerInnen seien. In einer Schülerbefragung mit 2.375 TeilnehmerInnen im März 2021 gaben 93 Prozent aller Kinder an, der Englischunterricht gefällt „sehr gut“ beziehungsweise „gut“. Für den Unterricht gibt es digitale und auch analoge Unterstützung: Basis ist die Lernplattform „Skooly“, auf der den PädagogInnen mittlerweile 222 E-Books zur Verfügung stehen. 75 Prozent der befragten SchülerInnen gaben an, die angebotenen Unterrichtsmaterialen regelmäßig zu benutzen. Die Plattform und die Unterrichtsmaterialien werden mit neuen Inhalten, einer erweiterten Literaturliste, Liedern und Gedichten ständig weiterentwickelt. An der Privaten Pädagogischen Hochschule werden die Lehrerfortbildungen angeboten: In den letzten drei Jahren haben insgesamt 122 PädagogInnen die Fortbildungsreihe „Neuer Englischunterricht an Burgenlands Volksschulen – English Experts“ absolviert. Unterstützung für die LehrerInnen gibt es mit Vernetzungstreffen, Beratungsmöglichkeiten oder Englisch-KoordinatorInnen.
„Die Bedeutung der Fremdsprachenkenntnisse in Englisch für die berufliche und persönliche Zukunft ist sowohl wissenschaftlich als auch gesellschaftspolitisch unumstritten“, betonte die Bildungslandesrätin. „Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass es bei mehrsprachigen Kindern in der Gehirnentwicklung zu einem größeren sprachlichen Bewusstsein, mehr Kreativität im Denken, oder der Betrachtung von Problemen durch die Optik mehrerer Sprachen kommt.“
Im Schuljahr 2023/24 werde es österreichweit für die Volksschulen einen neuen Lehrplan geben, in dem Englisch endlich ein Pflichtfach sein werde. Damit beweist das Burgenland abermals seine Vorreiterrolle im Bildungsbereich, unterstrich Winkler.
Bildtexte:
Englisch_in_der_Volksschule_01: Bildungslandesrätin Mag.a Daniela Winkler und Projektkoordinatorin Dipl. Päd. Petra Weinhäusl
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Englisch_in_der_Volksschule_2 (v.l.n.r.): Annabella Schmit-Kugler (Englischkoordinatorin an der Volksschule Eisenstadt), Projektkoordinatorin Dipl. Päd. Petra Weinhäusl, Bildungslandesrätin Mag.a Daniela Winkler und die Direktorin der Eisenstädter Volksschule, Charlotte Toth-Kanyak MEd mit Kinder der Volksschule Eisenstadt
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Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Mag. Christian Frasz, 24. Mai 2022
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