Die Vorbereitungen für die Ausstellung des Landesmuseums „Unsere Amerikaner“ im Jubiläumsjahr 2021 sind im vollem Gange. Für die Ausstellung hat die Landesgalerie nun ein Gemälde des gebürtigen Riedlingsdorfers Gustav Rehberger angekauft, der im Jahr 1923 in die USA emigriert ist. Dabei handelt es sich um das Ölgemälde „One-Eyed Jacks“ aus dem Jahre 1961, das von einer Galerie in Hollywood angekauft wurde. „Das Gemälde wurde ausgewählt, weil es Vorlage für ein Werbeplakat für den gleichnamigen Film mit Marlon Brando war – dieser Fall dokumentiert, dass es ein in den 20er-Jahren emigrierter Burgenländer sogar 'bis nach Hollywood‘ geschafft hat. Das zeigt, wie vielschichtig die Geschichte der burgenländischen US-Auswanderung war“, betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der das Bild am Montag offiziell in Empfang nahm. Das Rehberger-Bild soll ein Highlight bei der Ausstellung des Landesmuseums im Jubiläumsjahr bilden, die sich zur Gänze den Schicksalen von in die USA emigrierten Burgenländerinnen und Burgenländern widmen wird
Gustav Rehberger wurde am 20. Oktober 1910 in Riedlingsdorf geboren. Seine ersten Kindheitsjahre verbrachte er auf dem Bauernhof der Großeltern in Riedlingsdorf „mit einer Fülle von Tieren und Vögeln und all den anderen Wundern der Natur“, wie er sich später erinnert. Er war das jüngste von drei Kindern und sein Talent fürs Zeichnen und Malen zeigte sich sehr früh. Gustav Rehbergers Eltern wanderten zunächst ohne die drei Kinder nach Amerika aus, diese wuchsen bei den Großeltern mütterlicherseits auf. Erst nach mehr als sieben Jahren gab es ein Wiedersehen in Riedlingsdorf. Bei der zweiten Reise der Eltern nach Amerika waren alle drei Kinder am Schiff der SS München und die Einreise erfolgte am Abend des 2. Juli 1923 in Ellis Island.
Als Gustav Rehberger im Alter von 13 Jahren aus dem Schiff ausstieg, sprach er kein Wort Englisch, nur Deutsch und Ungarisch. Die Familie lebte in Chicago und mit 14 Jahren begann Rehberger mit einem dreijährigen Stipendium am Art Institute of Chicago zu studieren. Zunächst arbeitete er als Grafikdesigner und Illustrator. 1943 zog Rehberger nach New York City und fertigte Illustrationen für die großen amerikanischen Zeitungen und Magazine wie Chicago Daily Tribune, New York Times und Esquire. Ab 1969 konzentrierte er sich nur mehr auf die künstlerische Arbeit und unterrichtete bis 1993 Anatomie und Komposition an der Art Students League in New York. Gustav Rehberger starb am 22. Juli 1995 in New York City.
Objekte für Ausstellung „Unsere Amerikaner“ gesucht
Das Landesmuseum Burgenland widmet sich 2021 anlässlich 100 Jahre Burgenland in einer Ausstellung den burgenländischen Auswanderern nach Amerika. Anhand von Objekten und den dazugehörigen Lebensgeschichten wird die größte Auswanderungsbewegung aus dem Burgenland beleuchtet. Auch die Bevölkerung ist aufgerufen, geeignete Ausstellungsobjekte und dazugehörige Geschichten von Schicksalen, Karrieren, Begebenheiten und Perspektiven beizusteuern. Eine Einsendung ist bis zum 30. November 2020 möglich. Die Beiträge werden nach Auswahl in die Ausstellung, die am 25. Februar 2021 eröffnet wird, eingebaut. Dazu soll zunächst ein Foto des Objekts/der Objekte mit der damit verbundenen Geschichte per Email an post.a7-landesmuseum(at)bgld.gv.at gesendet werden. Erst dann wird eine Auswahl getroffen.
Pressefoto zum Download:"Übernahme Rehberger-Gemälde"
Bildtext "Übernahme Rehberger-Gemälde": Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nahm das Gemälde am Montag offiziell mit Gert Polster in Empfang
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Mag. Sabine Bandat, 15. September 2020
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