„Erinnerung ist die Voraussetzung dafür, dass wir wachsam bleiben, denn wer die Vergangenheit nicht sieht, wird auch blind für die Gegenwart und für die Zukunft. Diesen Blick, dieses Bewusstsein brauchen wir im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus, für Demokratie, für ein friedliches Miteinander, für Toleranz und Menschlichkeit. Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus, Gewaltverherrlichung und Unmenschlichkeit dürfen in unserer Gesellschaft nie wieder einen Platz haben - weder in unserem Land noch in einem gemeinsamen Europa. Das Burgenland ist heute ein Beispiel für ein friedliches Miteinander, wie es von unseren Volksgruppen und den Konfessionen im Land gelebt wird. Diese Vielfalt wird als Reichtum verstanden, als fester und auch gewollter Bestandteil der burgenländischen Identität. Ich bin deshalb sehr dankbar für die Beiträge, die Roma und Sinti im Burgenland zu dieser Vielfalt leisten. Diese Beiträge und Leistungen verdienen - gerade vor dem historischen Hintergrund, dem großen Leid und Unrecht, das ihnen widerfahren ist - Dank, Respekt und Anerkennung“, so Landeshauptmann Hans Niessl.
In Österreich lebten vor 1938 ca. 11.000 Roma und Sinti, davon alleine 8.000 im Burgenland. Nur geschätzte 10 Prozent der österreichischen Roma und Sinti dürften den Holocaust überlebt haben. Das Anhaltelager in Lackenbach war das größte seiner Art – sowohl in Österreich, als auch im gesamten Deutschen Reich. Die ersten Einweisungen in das neu errichtete Lager Lackenbach erfolgten im November 1940. Dieses Lager war als vorübergehendes Sammellager gedacht, von wo die Häftlinge in die Konzentrationslager deportiert wurden. Gedenksteine erinnern an dieses Anhaltelager, an diesen Ort des Schreckens. Am 16. Dezember 1993 wurden die Roma im Hauptausschuss des Nationalrates von der Republik Österreich als 6. Österreichische Volksgruppe anerkannt. Der Beschluss erlangte am 23. Dezember 1993 Rechtskraft.
Pressefotos zum Download: Gedenken Lackenbach_1, _2, _3
Bildtext: Gedenken in Lackenbach mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Landeshauptmann Hans Niessl und LT-Präsident Christian Illedits.
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice, Werner Wild
Fercsak Hermann, 17. November 2018
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