Festakt der Bundesländer anlässlich der Gründung der Republik vor 100 Jahren im Palais Niederösterreich in Wien
Heute fand anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Republik Österreich“ eine außerordentliche Landeshauptleutekonferenz unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Hans Niessl statt. Der Unterzeichnung einer Erklärung der Landeshauptleute folgte ein Festakt, dem auch die höchsten Repräsentanten der Republik, allen voran Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz sowie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, beiwohnten.
„Mit der Gründung der Republik Österreich wurde der Grundstein geschaffen für ein Österreich, das eine Erfolgsgeschichte werden sollte, die bis in die heutige Zeit wirkt“, so Niessl in seiner Ansprache. Man dürfe aber auch nicht das dunkelste Kapitel dieser Geschichte ausblenden – „wir haben mindestens die Verantwortung des Erinnerns. Und als Länder versuchen wir, dieser Verantwortung gerecht zu werden“. Gerade in Anbetracht der Geschichte der Republik sei der Einsatz für Menschlichkeit, gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein friedliches Miteinander von ganz großer Bedeutung: „Das sollte unser gemeinsamer Auftrag sein - auch für die Zukunft unseres Landes und für die Menschen in diesem Land.“
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Mit dem heutigen Zusammentreffen senden wir gemeinsam eine ganz wichtige Botschaft. Nämlich nie wieder Krieg auf unserem Kontinent und alles tun, um Friede, Freiheit und Demokratie zu schützen und hochzuhalten. Die Geschichte wachhalten, aus der Geschichte lernen und vor allem die richtigen Schlüsse ziehen für die Gestaltung dieses wunderschönen Landes in der Gegenwart und in der Zukunft“.
„Diese heutige Veranstaltung ist sehr stark mit der Geschichte und mit der Stadt Wien verbunden. Die Stadt Wien selbst, die Städte und Gemeinden Österreichs insgesamt sind aber auch heute noch von wesentlicher Bedeutung. Bedeutend für die Entwicklung der Europäischen Union, bedeutend für das Gestalten unseres Kontinents, für ein gemeinsames, sicheres und friedliches Europa“, betonte der Wiener Landeshauptmann und Bürgermeister Michael Ludwig.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen: „Die Bundesländer sind die Motoren der Entwicklung Österreichs. Wie das Beispiel der positiven Zusammenarbeit des Burgenlandes mit Westungarn zeigt, sind diese Regionen in ihrer Vielfalt aber auch ein wesentlicher Bestandteil eines föderalen Europas über die Grenzen Österreichs hinaus.“
Bundeskanzler Sebastian Kurz: „Wir sind ein vielfältiges Land, ein Land mit einem Wirtschaftswachstum von 3,2 Prozent, einem Sozialstaat, der zu den Besten der Welt gehört und wir sind ein Land, das in allen politischen Ebenen gut zusammenarbeitet. Wir sind ein Land, das in der Europäischen Union fest verankert und gewillt ist, dort aktiv mitzugestalten. Heute sollten wir all jenen danken, die als Österreicherinnen und Österreicher stets fleißig daran gearbeitet haben, unser Land wirtschaftlich, gesellschaftlich und sozial stark zu machen“.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker: „Österreich insgesamt und die Bundesländer im Speziellen haben mit ihrer Funktion als Brückenbauer eine große Zukunft, weil sie nach innen Bestand und nach außen Wirkung haben. Diese große Zukunft braucht aber auch Herkunft, braucht aber auch ein Kennen der Geschichte, um sie erfolgreich gestalten zu können.“
Auch Landeshauptmann Niessl betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der europäischen Einigung und der Europäischen Union. Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ sei mit dem EU-Beitritt Österreichs ein weiterer historischer Schritt erfolgt, der für Österreich, für alle Bundesländer neue Möglichkeiten und Perspektiven eröffnete. Die Länder könnten „stolz sein auf eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte, die nur möglich war, weil das Gemeinsame vor das Trennende gestellt wurde“.
Niessl weiter: „Gepflegt wurde und wird dieser Weg des Miteinanders stets auch von den Bundesländern. Sie stehen für den Dialog und für den Zusammenhalt.“ Der Föderalismus stehe für eine Demokratie der Nähe. Das Motto des burgenländischen Vorsitzes in der Landeshauptleutekonferenz lautet „Österreich der Länder. Europa der Regionen.“ Damit solle zum einen das bundesstaatliche Prinzip zum Ausdruck gebracht werden, aber auch die Bedeutung der Regionen in einem künftigen Europa, in welchem das Subsidiaritätsprinzip gelebt und gestärkt wird.
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Mag. Sabine Bandat, Hans-Christian Siess, Hermann Fercsak, Christian Bleich, 4. Oktober 2018
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