„Wir leben in einer Gesellschaft, in der Shoppen zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen zählt. Das immer größere Warenangebot, bargeldloser Zahlungsverkehr und der relativ leichte Zugang zu einem Kredit animieren zum schnellen Geldausgeben, vor allem im Internet. Dabei geht sehr rasch der Überblick verloren. Eine wirtschaftliche und finanzielle Grundbildung ist deshalb wichtig, um verantwortungsvoll mit Geld umzugehen. Gerade junge Menschen benötigen mehr denn je Kernkompetenzen in finanziellen Belangen, um gar nicht erst in die Schuldenfalle zu gelangen. Das Projekt Finanzpass Burgenland erfüllt dieses Anliegen“, betonte Eisenkopf. „Der Einfluss durch soziale Medien auf Jugendliche hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend geändert. Mit Vorsicht ist mit dem Thema Finanzen umzugehen. Es muss Unterstützung geboten, die Jugendlichen sollen für die Thematik sensibilisiert werden. Ich bin froh, dass es die Initiative der Schuldenberatung Burgenland gibt, um junge Erwachsene vor Geldnöten sowie der Schuldenfalle zu bewahren“, sagte Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz.
Laut einer Studie der WU Wien zum Thema ökonomische Bildung von Jugendlichen steht es schlecht um das Finanzwissen der Jugendlichen. Demnach sind Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren zwar relativ gut über die Funktionen einer Bankomatkarte informiert (über 80 Prozent), aber nur die Hälfte der Schüler wusste, dass Girokonten einen bargeldlosen Zahlungsverkehr ermöglichen. Jede vierte mittellose Person ist erst 30 Jahre oder jünger. Schulden entstehen vor allem für Handy, Wohnung oder Shopping. Dabei hatte ein Viertel der Verschuldeten schon vor dem 18. Lebensjahr Geldprobleme. 14 Prozent aller Anträge auf Privatkonkurs betreffen Personen bis 30 Jahre.
Das Projekt Finanzpass wird flächendeckend im ganzen Burgenland angeboten und richtet sich an SchülerInnen der 7. und 8. Schulstufe (NMS, Unterstufe, ASO). Es besteht aus vier Modulen zu je drei Unterrichtseinheiten. Drei Module werden von TrainerInnen der Schuldenberatung Burgenland abgehalten, ein Modul ist als Selbstbearbeitungsmodul vorgesehen. Die Inhalte der Module umfassen die Themen Konsum & Werbung, Geschäftsfähigkeit, Smartphone & Internet, Verkaufstricks im Supermarkt sowie Moped & Schulden.
Die teilnehmenden Schulen
Insgesamt hatten 120 SchülerInnen am Projekt Finanzpass teilgenommen. Aufgrund von Projektwochen konnten bei der Zertifikatsverleihung nur die NMS Bernstein (4. Klasse), die NMS Andau (4. Klasse) und die NMS Stoob (Klassen 3a und 3b) anwesend sein.
Pressefotos zum Download:
NMS Andau 4. Klasse
NMS Bernstein 4. Klasse
NMS Stoob Klasse 3a
NMS Stoob Klasse 3b
Bildtext Bilder der einzelnen Klassen: Die AbsolventInnen des Projekts „Finanzpässe“ mit Landesrätin Astrid Eisenkopf, Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz, Gabriele Perusich, Leiterin Schuldenberatung Burgenland, Barbara Horvath-Piroska, Projektleiterin, und ihren KlassenlehrerInnen.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Hans-Christian Siess, 13. Juni 2019
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