Müllendorf, 28. Juni 2022 - Mut zur Investition und Expansion im eigenen Bundesland zeigen die beiden Geschäftsführer der Südobst Obst- und Gemüseveredelungs GmbH mit Sitz in Stegersbach, Jürgen Hagenauer und Stefan Schauer. Der „Gurkenprinz“ expandiert und errichtet im Business Park Müllendorf einen Obst- & Gemüseverarbeitungs- und Logistikbetrieb. Das Unternehmen produziert hochwertige Obst- und Gemüsedelikatessen und wird - wie am Standort Stegersbach - auch in der neuen Produktionsstätte im Nordburgenland die Themen Bio, Regionalität und Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellen. „Wenn ein so großes Neubauprojekt wie dieses umgesetzt wird, belebt das die Wirtschaft und schafft regionale Arbeitsplätze. Besonders freut mich aber, dass hier ein Energiekonzept zum Tragen kommt, das auf alternative Energieträger setzt und den Standort unabhängig von ausländischem Gas macht!“ erklärt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Rund 45 Personen werden künftig am Standort Müllendorf tätig sein. Für Bürgermeister Werner Huf ist die Ansiedelung eine Bereicherung: „Der Mehrwert ist enorm! Neben den regionalen Arbeitsplätzen ist das umwelt- und ressourcenschonende Betriebskonzept sowie der Fokus auf regionale Produkte von großer Bedeutung für Müllendorf.“ Der Spatenstich für das 18 Millionen Euro-Projekt ist noch im Sommer 2022 geplant. Als Fertigstellungs- und Produktionsstarttermin am neuen Standort wird Juli 2023 angepeilt. So wird das Unternehmen die positive Entwicklung der erfolgreichen letzten 25 Jahre absichern und gleichzeitig neue Wege gehen, wobei der Standort Stegersbach bestehen bleibt.
Jürgen Hagenauer, Geschäftsführer der Südobst Obst- und Gemüseveredelungs GmbH, bestätigt: „Es werden auch in Stegersbach weiterhin ausgewählte saisonale Gemüsedelikatessen produziert. Hier sind wir einfach an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen. In den letzten zwei Jahren haben wir das Potenzial von Bio und regionalen Produkten erkannt und möchten die Chancen des Biobooms nutzen! Mit dem Projekt in Müllendorf setzen wir die Segel für Gurkenprinz Burgenland mutig in Richtung Zukunft. Es wird neben Gurkenprinz-Klassikern eine Produktinnovation und eine Ausweitung auf Obst geben.“
Müllendorf hat sich dabei als Standort angeboten, wie Stefan Schauer, der zweite Geschäftsführer des Unternehmens, erklärt: „Wir liegen hier in unmittelbarer Nähe zu unseren Obst- und Gemüsefeldern im Nordburgenland (Anm.: Kittseer Marillen, Holunder aus Pamhagen), die von unseren jungen Landwirten bewirtschaftet werden. Das bedeutet kürzere Transportwege und weniger Kühlbedarf bis zur Verarbeitung der frischen Bioprodukte! Unser national tätiges Unternehmen setzt hier wichtige Schritte in Richtung Nachhaltigkeit, und wir können die Nachvollziehbarkeit vom Feld bis ins Glas garantieren.“
Regionalität spielt auch beim Neubau eine große Rolle. Hagenauer und Schauer sind stolz, ihr Neubauprojekt gemeinsam mit zahlreichen burgenländischen Firmen auf die Beine stellen zu können. Mit der Planung zum Beispiel haben sie den Neckenmarkter Architekt DI Anton Mayerhofer beauftragt. Auch er hat das Konzept „Mit der Natur auf neuen Wegen“ bereits im Entwurf berücksichtigt. Architekt DI Anton Mayerhofer: „Es wird eine begrünte Dachlandschaft geben und naturnah gestaltete Freiflächen, und wir minimieren die versiegelten Flächen durch die Planung versickerungsoffener Parkplätze. “
Wichtige Schritte in Richtung Nachhaltigkeit werden auch im Bereich der Energieversorgung gesetzt, denn die Marmeladenproduktion gilt als energieintensiv. In Abstimmung mit Experten der Burgenland Energie wurde ein Plan entwickelt, der das Unternehmen unabhängig von ausländischem Gas macht. Anstelle dessen werden Biomasse und Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet. Durch diese Umstellung werden im Jahr ca. 1.200 Tonnen CO² eingespart. LH Mag. Hans Peter Doskozil: „Wenn wir im Burgenland bis 2030 energieautark und klimaneutral sein wollen, brauchen wir Unternehmen wie dieses als Partner!“ Auch für die „Bioland Burgenland“- Zielsetzung in der Landesstrategie sei Gurkenprinz Burgenland ein wichtiger Multiplikator. Das Unternehmen bietet außerdem mit seinem neuen Standort im Nordburgenland eine optimale Versorgung der Burgenländer und Burgenländerinnen mit Bio-Produkten, so Doskozil.
Einen wesentlichen Beitrag zur Ansiedelung dieses Unternehmens konnte die Wirtschaftsagentur Burgenland leisten, die das Projekt auch weiterhin als starker Partner begleitet. Mag. Harald Zagiczek, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur: „Aus dem Bereich Betriebsansiedlung wurde mit Abstimmung des Unternehmens der geeignete Standort im Businesspark Müllendorf gefunden und gesichert. Für das gesamte Investitionsvolumen von 18,3 Millionen Euro konnte dem Unternehmen ein Förderzuschuss von 3,6 Millionen Euro - großteils aus EU-Mitteln lukriert - zur Verfügung gestellt werden.“ Zur gesamten Ausfinanzierung des Projektes wird durch Zuführung von entsprechendem Eigenkapital seitens des Athena-Risikokapitalfonds Burgenland die Gesamtinvestition bewerkstelligt werden, und es wird eine Beteiligung eingegangen.
Am Foto (v.l.n.r.): Jürgen Hagenauer (Geschäftsführer der Südobst Obst- und Gemüseveredelungs GmbH), Harald Zagiczek (Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur), Stefan Schauer (Geschäftsführer der Südobst Obst- und Gemüseveredelungs GmbH), Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Architekt Anton Mayerhofer und der Müllendorfer Bürgermeister Werner Huf
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Mag. Christian Frasz, 28. Juli 2022
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