Der 51-jährige Jurist war mit Wirkung vom 1. September 2019 bestellt worden. Er folgt Günter Wolf nach, der nach langjähriger Tätigkeit in Eisenstadt in die Justizanstalt Wiener Neustadt gewechselt ist.
Dunst verwies in ihrer Begrüßung auf die gesellschaftspolitisch bedeutende Arbeit in der Justiz und im Strafvollzug, die nicht zuletzt vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels eine große Herausforderung darstelle. Sie freue sich, „dass eine Persönlichkeit aus der Wissenschaft mit Bezug zur Praxis die Leitung dieser Institution innehat“ und sei „überzeugt, dass diese Symbiose gewährleistet, dass sich der Strafvollzug positiv, mit dem nötigen Augenmaß und im Hinblick auf Akzeptanz und Vertrauen in der Bevölkerung weiterentwickeln wird. Ich wünsche ihm viel Kraft für diese neue Aufgabe“.
Lipphart-Kirchmeir bringe mit seinem Wiedereinstieg in den Strafvollzug „umfangreiche Berufserfahrungen mit, die für die vielfältigen Aufgaben, mit denen er tagtäglich konfrontiert ist, von unschätzbarem Wert sind“, betonte Justizminister Jabloner. Auch seine wissenschaftliche Arbeit – sein Dissertationsthema war Drogenkranke im Strafvollzug – werde ihm dabei sehr von Nutzen sein. „Aufgrund seiner fachlichen Eignung, seiner Persönlichkeit, seines beruflichen Vorlebens und seiner Einstellung dem Amt gegenüber ist er derjenige, der für die Leitung dieser Justizanstalt die perfekte Eignung hat“.
Der aus Wiener Neustadt stammende Lipphart-Kirchmeir war ab 1997 als Justizwachebeamter in den Justizanstalten Schwarzau, Wien-Simmering und Hirtenberg tätig. Berufsbegleitend begann er ab 2000 ein Jusstudium, das er 2009 mit dem Doktorat abschloss. 2006 war er als juristischer Mitarbeiter in den unabhängigen Bundesasylsenat des Innenministeriums gewechselt. In der Folge leitete er bis zuletzt die Regionaldirektion Burgenland des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl.
Die im Jahr 1968 errichtete Justizanstalt Eisenstadt war die erste nach dem zweiten Weltkrieg in Österreich errichtete und ist die einzige Strafvollzugseinrichtung im Burgenland. Nachdem ein humaner, modernen Ansprüchen und gesetzlichen Anforderungen genügender Strafvollzug nicht mehr gewährleistet war, erfolgten in den Jahren 2010 bis 2016 eine umfassende Sanierung, Zu- und Umbau des Gefangenenhauses zum heutigen Justizzentrum, in dem neben der Justizanstalt auch das Landesgericht und die Staatsanwaltschaft untergebracht sind. Ursprünglich nur für männliche Strafgefangene vorgesehen, beherbergt die Justizanstalt nach dem Umbau auch eine eigene Frauenabteilung. Aktuell sind 171 Insassen aus 30 Nationen inhaftiert.
Pressefotos zum Download: Lipphart-Kirchmeier Amtseinführung_1, _2
Bildtext Bild 1 (v.l.): Vizebgm. Istvan Deli, LT-Präs.in Verena Dunst, Justizminister Clemens Jabloner, Harald Lipphart-Kirchmeir, Karl Mitterhöfer, Präs. d. Landesgerichtes Eisenstadt, LR Christian Illedits, Generaldirektor für Strafvollzug Friedrich Koenig, Leitender Staatsanwalt Erich Mayer
Bildtext Bild 2 (v.l.): LR Christian Illedits, Justizminister Clemens Jabloner, LT-Präs.in Verena Dunst, Harald Lipphart-Kirchmeir
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Hans-Christian Siess, 21. November 2019
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