Am 05. Juni 2022 findet im Seebad Rust die LAKEMANIA'22 #SOS Neusiedler See statt. Unter dem Motto „Rudern und Paddeln für den Neusiedler See“ will sich das „Team 24 Stunden Burgenland Extrem“ für den Erhalt des Sees stark machen. „Die Einzigartigkeit des Neusiedler Sees und der Salzlacken, die in diesem Naturraum eingebettet sind, steht außer Streit. Viele nationale und auch internationale Zertifikate, wie die Ausweisung als Europaschutzgebiet, die Aufnahme in die UNESCO–Liste des Welterbes und vor allem der Nationalpark Neusiedler See/Seewinkel belegen das eindrucksvoll. Herausforderungen, wie der Klimawandel, machen aber auch vor dem Neusiedler See nicht halt, denn die geringen Niederschlagsmengen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass der Wasserstand stetig gesunken ist. Der Erhalt des Neusiedler Sees ist deshalb ein Thema, das viele Menschen bewegt. Umso mehr freut es mich, dass wir mit dem Team von ‚24 Stunden Burgenland Extrem‘ Mitstreiter haben, die im Rahmen ihrer LAKEMANIA'22 #SOS Neusiedler See mit der Aktion ‚Rudern und Paddeln für den Neusiedler See‘ sich dieses Themas annehmen“, betonte Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner, der am 02. Mai 2022 gemeinsam mit Bürgermeister Gerold Stagl, Christian Sailer, Leiter Task Force Neusiedler See, sowie Michael Oberhauser, Tobias Monte und Josef Burkhardt vom „Team 24 Stunden Burgenland Extrem“ Details zu dieser Veranstaltung und Maßnahmen des Landes gegen eine drohende Austrocknung des Neusiedler Sees in Rust präsentierte.
Task-Force
Um den Erhalt des Neusiedler Sees zu sicher und die prekäre Entwicklung zu stoppen, hat das Land Burgenland vor zwei Jahren eine eigene Task Force ins Leben gerufen. „Ziel war und ist es, einer drohenden Austrocknung des Sees entgegenwirken, das sensible Ökosystem der gesamten Region langfristig abzusichern, den fehlenden Teil der Wasserbilanz durch die Zufuhr von Wasser aus anderen Einzugsgebieten auszugleichen, um auch in Zukunft einen qualitativ und quantitativ guten Zustand zu gewährleisten“, sagte Christian Sailer, Leiter Task Force Neusiedler See. So wurden in einer Machbarkeitsstudie für den Grenzbereich Österreich/Ungarn weitreichende Maßnahmen zum Zweck einer nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung des Seewinkels und einer Wasserzufuhr zum Neusiedler See entwickelt bzw. geprüft. Infrastrukturlandesrat Dorner dazu: „Für einen Teilbereich dieser Überlegungen wurde bereits um EU-Förderungen angesucht. Hier hoffen wir auf eine baldige Entscheidung. In anderen Bereichen - Stichwort Zuleitung - sind wir mit unseren Nachbarn auf ungarischer Seite in einem guten Kontakt und werden das Thema bei geplanten Abstimmungsgesprächen in Budapest auch politisch aufgreifen.“
Schlamm- und Schilfmanagement
Bis jetzt hat man versucht, bestehende Probleme vorwiegend durch Einzelmaßnahmen zu beheben. „In Zukunft wollen wir groß denken und komplette und nachhaltige Lösungen finden. Umgesetzt werden soll das von einer landeseigenen Seemanagement Burgenland GmbH, die sich mit den dringendsten Fragen befassen wird. Hauptaufgaben sind die Bewirtschaftung des Schilfgürtels und die Entfernung des sich auf natürliche Weise laufend bildenden Schlamms aus den Seebuchten. In den nächsten zehn Jahren soll insgesamt eine Million m³ Nass-Schlamm aus dem See geholt werden. Zudem steht die Instandhaltung und Neuerrichtung von Schilfkanälen zur Gewährleistung eines Wasseraustausches zwischen der offenen Wasserfläche und dem Schilfgürtel im Mittelpunkt. Gespräche mit allen Seeanrainergemeinden und den Esterhazy-Betrieben wurden bereits im letzten Jahr geführt. Einhellige Meinung ist, dass wir die Schlamm- und Schilfbeseitigung in der vom Land vorgeschlagenen Form durchführen sollen“, so der Infrastrukturlandesrat. Schon in den nächsten Wochen soll es dazu weitere Treffen geben.
Landwirtschaft
Ein drittes Thema, das dabei nicht außer Acht gelassen werden darf, ist für Infrastrukturlandesrat Dorner die Landwirtschaft. „So, wie uns der Klimawandel zwingt, in ganz vielen Bereichen umzudenken, wird auch die Landwirtschaft angehalten sein, auf eine klimafitte Bewirtschaftung im Seewinkel umzustellen. Daher muss man sich ernsthaft die Frage stellen, wie sinnvoll es ist, weiterhin diese gewässerintensivsten Kulturen anzubauen. Das heißt, es muss auch in der Landwirtschaft ein Paradigmenwechsel stattfinden, dass in Zukunft unser kostbares Grundwasser nur mehr äußerst sparsam für Bewässerungen verwendet und letztendlich ganz darauf verzichtet wird.“
LAKEMANIA 22 #SOS Neusiedler See
Diese Veranstaltung, die zum Erhalt des Neusiedler See aufruft, wird organisiert und getragen vom gemeinnützigen Verein 24 Stunden Burgenland sowie allen Partnern und Förderern. „Wir sind Bewegungs-, aber auch Klima-Aktivisten. SOS ist ein dringender Hilferuf an alle, denn wir sitzen alle in einem Boot. Wir brauchen den See und der See braucht jetzt unsere ganze Unterstützung und Aufmerksamkeit, denn er ist Teil unserer Kultur. Der Wasserstand sinkt und der See braucht Wasser! Gemeinsam für den Erhalt des Neusiedler Sees zu rudern oder paddeln ist Thema dieser Bewegung. Wir wollen mit dieser friedvollen Aktion auf die zunehmende Austrocknung des Neusiedler Sees international aufmerksam machen“, sagte dazu Michael Oberhauser vom „Team 24 Stunden Burgenland Extrem“. Eingeleitet wird die Veranstaltung bereits am 04. Juli 2022 mit einer „Seekonferenz“ im Seehof in Rust. Details zur Initiative „LAKEMANIA 22 #SOS Neusiedler See“ sind via Internet unter 24stundenburgenland.com/lakemania-sosneusiedlersee/ in Erfahrung zu bringen.
Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner dazu abschließend: „Der Naturraum Seewinkel/Neusiedler See ist regional und auch überregional von so großer Bedeutung, dass es gemeinsamer Kraftanstrengungen bedarf, damit das Naturjuwel Neusiedler See uns auch in Zukunft erhalten bleibt. Ich bin sehr froh, dass bei meinem Besuch letzte Woche in Brüssel auch EU-Kommissar Johannes Hahn ein klares Bekenntnis für den Fortbestand des Neusieder Sees abgegeben hat und er uns auch in unseren Bemühungen unterstützen wird.“
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Bildtext 1 (v.l.n.r.): Tobias Monte, Michael Oberhauser, Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner, Josef Burkhardt, Bürgermeister Gerold Stagl, Freistadt Rust, und Christian Sailer, Leiter Task Force Neusiedler See
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Fercsak Hermann, 02. Mai 2022
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