Heute erfolgte in Oberwart die Vertragsunterzeichnung für den Kauf der Bahnstrecke Friedberg-Oberwart durch die Verkehrsinfrastruktur Burgenland. Die 25,8 Kilometer lange Güterbahnstrecke stand im Eigentum der ÖBB und sollte stillgelegt werden. „Der Erhalt der Bahnstrecke ist für die wirtschaftliche Entwicklung des Südburgenlandes von großer Bedeutung. Mit dem Kauf durch das Land ist der Weiterbestand dieser Bahnverbindung langfristig gesichert“, so Landeshauptmann Hans Niessl bei der heutigen Pressekonferenz.
Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG: „Als Eisenbahner bin ich der umweltfreundlichen Form des Verkehrs natürlich schon lange sehr verbunden. Es freut mich daher ganz besonders, dass es gelungen ist, den Güterverkehr auf dieser Strecke auf der Schiene zu halten. So ist mit dem Erhalt der Strecke die umweltfreundliche Versorgung von sechs Unternehmen auf der rund 28 km langen Bahnlinie gesichert. Außerdem verbraucht jede Tonne Ladegut, die auf der Schiene statt auf der Straße transportiert wird, 18-mal weniger CO2.“
Niessl: „Das Burgenland erlebt derzeit einen wirtschaftlichen Boom. Mit dem höchsten Wirtschaftswachstum, mit Beschäftigungsrekord, dem Rückgang der Arbeitslosigkeit, der Ansiedlung neuer Betriebe und dem Ausbau bestehender Standorte. Damit wir diesen Erfolg fortsetzen können, brauchen wir eine leistungsfähige Infrastruktur. Für das Südburgenland ist es von entscheidender Bedeutung, dass mit endlich mit dem Bau der S 7 gestartet wird. Und auch der Erhalt der Bahnstrecke Friedberg-Oberwart wird zur positiven Entwicklung des Südburgenlandes beitragen.“
2011 war der Personenverkehr auf der im Eigentum der ÖBB stehenden Strecke Friedberg-Oberwart aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt worden. Die Stilllegung drohte auch dem Güterverkehr, der von Steiermärkischen Landesbahnen durchgeführt wird. Bereits 2012 war von den ÖBB eine Ausschreibung zum Verkauf der Strecke erfolgt, jedoch ohne Kaufinteressenten geblieben. Nicht zuletzt, weil sich das Güteraufkommen zuletzt verdoppelt hat, forderte eine Reihe südburgenländischer Unternehmen, darunter Unger Stahlbau, den Weiterbetrieb.
Ein Antrag der ÖBB beim BMVIT zur Einstellung des öffentlichen Verkehrs auf der Strecke wurde vom Land Burgenland, vom Land Steiermark und von der Firma Unger Stahlbau beeinsprucht; das Einstellungsverfahren ruhte seither. 2015 wurde schließlich eine Absichtserklärung zum Kauf der Strecke Friedberg-Oberwart durch das Land Burgenland unterzeichnet. Noch im selben Jahr sollte die Übertragung erfolgen, diese jedoch aufgrund offener Punkte nicht finalisiert.
Im Hinblick auf den Abschluss des Übernahmeprozesses war deshalb im Zuge der Neustrukturierung der Landesholding Burgenland die Verkehrsinfrastruktur Burgenland (VIB) gegründet worden. Nach positiver Prüfung und Klärung der noch offenen Punkte mit dem Eigentümer ÖBB wurde die VIB-Geschäftsführung vom Aufsichtsrat mit der Einleitung aller notwendigen Schritte zum Kauf der Strecke Friedberg-Oberwart von der ÖBB Infrastruktur AG beauftragt.
„Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Der Kauf und der weitere Betrieb der Güterbahnstrecke bedeuten einen Impuls für die gesamte Region, für die Unternehmen und angrenzenden Gemeinden“, zeigt sich Andreas Reiner, Geschäftsführer der Verkehrsinfrastruktur Burgenland, überzeugt. Die Verkehrsinfrastruktur Burgenland GmbH ist eine 100%-Tochter der Landesholding Burgenland und besitzt auch 50,19% der Neusiedler Seebahn GmbH.
Pressefotos zum Download: 1, 2
Bildtext Vertragsunterzeichnung Kauf Bahnstrecke Friedberg-Oberwart 1: Mag. Dr. Andreas Reiner, Geschäftsführer der Verkehrsinfrastruktur Burgenland, Landeshauptmann Hans Niessl mit Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG, und Ing. Werner Baltram, Prokurist der ÖBB Infrastruktur
Bildtext Vertragsunterzeichnung Kauf Bahnstrecke Friedberg-Oberwart 2: Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG, Landeshauptmann Hans Niessl und Mag. Dr. Andreas Reiner, Geschäftsführer der Verkehrsinfrastruktur Burgenland
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Christian Bleich, 14. September 2017
Landesmedienservice Burgenland
7000 Eisenstadt, Landhaus, Europaplatz 1
Tel: 02682/600-2093
Fax: 02682/600-2278
post.oa-presse(at)bgld.gv.at
www.burgenland.at