Im Zuge des Starts des Burgenländischen Anrufsammeltaxis (BAST) und der Einführung neuer Buslinien am 4. September kommt es auch zu einer Neuorganisation des Busverkehrs im Burgenland. Aus einem europaweiten Evaluierungs- und Ausschreibungsprozess gingen die Dr. Richard-Gruppe, Blaguss und die ÖBB-Tochter Postbus AG als Bestbieter für den öffentlichen Kraftfahrlinienverkehr in den Regionen Burgenland Süd, Burgenland Mitte und Burgenland Nord hervor. „Mit der Etablierung der Verkehrsbetriebe Burgenland, haben wir bereits vor geraumer Zeit einen weiteren wichtigen Schritt zur Neuordnung und Neustrukturierung der Verkehrsdienstleistungen im Burgenland gesetzt. Dieses flexible Modell ermöglicht es auszutesten, ob Linien funktionieren, ob sie von der Bevölkerung angenommen werden, oder ob sie adaptiert oder geändert werden müssen. Schlussendlich geht es darum, im ganzen Burgenland einen öffentlichen Verkehr anzubieten, so wie ihn die Bevölkerung brauchen würde“, betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz. Um dies zu ermöglichen, hole man in einem nächsten Schritt private Partner rein, die in Zukunft gemeinsam mit der VVB diese Verkehre durchführen werden. Dazu ergänzend startet ab 4. September das Anrufsammeltaxi BAST. „Nach einer Evaluierungsphase werden wir entscheiden, zu welchem Zeitpunkt im Jahr 2024 BAST im gesamten Burgenland ausgerollt wird. Spätestens dann werden wir auch über ein Burgenland-Ticket reden müssen, das alle diese Verkehre im Burgenland abdeckt“, so der Landeshauptmann. Verkehrslandesrat Heinrich Dorner bekräftigte, dass das Land Burgenland und die Partner ein gemeinsames Ziel eint: „Wir alle sind in Vorbereitung auf den 4, September, wo wir in eine neue Ära des öffentlichen Verkehrs im Burgenland einsteigen. Ein wichtiger Punkt ist die Angebotsausweitung, damit jede Burgenländerin und jeder Burgenländer auch ein annehmbares Angebot im öffentlichen Verkehrsbereich bekommt. Es freut mich, unsere Partner und regionale Betriebe mit a Bord zu haben. Unser gemeinsames Ziel ist es, eine flächendeckende Öffi-Versorgung im Burgenland sicherstellen und das Angebot für die Burgenländerinnen und Burgenländer zu attraktivieren.“
Für die BAST Verkehre wurde ein Vergabeverfahren durchgeführt, um diese Leistungen gemeinsam mit Burgenländischen Taxiunternehmen erbringen zu können. Genauso werden im Linienverkehr private Verkehrsunternehmen miteinbezogen. Konkret sieht die Lösung vor, dass 15 Prozent der Gesamtverkehre von der VBB als normale Verkehrsdiensteverträge ausgeschrieben wurden, um sie an private Busunternehmen weitergeben zu können. Für den übrigen Anteil der Verkehre wurde eine innovative Konstruktion entwickelt, um private Busunternehmen in die Leistungserbringung miteinzubeziehen, die Zurverfügungstellung der erforderlichen Ressourcen für die Verkehrsleistungen im Burgenland sicher zu stellen und trotzdem eine innovative, flexible und effiziente Verkehrsorganisation zu gewährleisten.
Für den Linienverkehr wurde das Burgenland in drei Regionen geteilt: Nord, Süd und Mitte. Für jede Region wird ein eigenes Tochterunternehmen der VBB gegründet. An den einzelnen Tochterunternehmen beteiligt sich ein privater Partner, der jeweils einen Anteil von maximal 49 Prozent der Gesellschafteranteile übernimmt und sich in Form von Ressourcen und/oder Eigenkapital in diese Gesellschaft einbringt. „Nach einem fast zweijährigen europaweiten Evaluierungs- und Ausschreibungsprozess, Start war im April 2021, stehen nunmehr die Gewinner der Losentscheidungen für den öffentlichen Kraftfahrlinienverkehr in den Regionen Burgenland Süd, Burgenland Mitte und Burgenland Nord fest“, so Wolfgang Werderits, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Burgenland GmbH. Im Vergabeverfahren gingen Postbus AG für die Region Nord, Blaguss für die Region Mitte und Dr. Richard für die Region Süd als Bestbieter hervor.
„In einem nächsten Schritt werden kartellrechtliche Genehmigungen für diese Gesellschaftsgründungen eingeholt. Wir gehen davon aus, dass diese Verfahren bis Ende des Jahres abgeschlossen werden können und die Übernahme der Verkehre in der neuen Konstellation ab 1.1.2024 erfolgen kann“, erklärt Werderits, der sich bei allen Partnern für die konstruktiven und lösungsorientierten Verhandlungen bedankte.
Private Anbieter begrüßen die Zusammenarbeit
„Für die Klimawende ist der Ausbau des regionalen Buslinienverkehrs und ein umfassender Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Burgenland notwendig. Als größtes Busunternehmen Österreichs sind wir bereits seit vielen Jahrzehnten starker Partner im Burgenland und bringen täglich unsere Fahrgäste verlässlich an ihr Ziel“, erklärte Hubert Kuzdas, Regionalmanger Ost in der Postbus AG. „Im Nordburgenland werden die Fahrgäste auch weiterhin auf unsere bewährte Postbusqualität und Verlässlichkeit setzen können. Für die Umsetzungsmaßnahmen für die Neugestaltung des Busverkehrs im Burgenland stehen wir in enger Abstimmung mit der Verkehrsbetriebe Burgenland und dem Land Burgenland“, so Postbus AG-Manager.
Das Burgenland sei äußerst ambitioniert beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs, meint Werner Gumprecht, Geschäftsführer der Dr. Richard Gruppe. „Die Herausforderungen sind groß, innerhalb kürzester Zeit wird ein praktisch flächendeckendes Mobilitätsangebot geschaffen werden, das in naher Zukunft auch klimaneutral sein soll. Das nunmehr entwickelte Kooperationsmodell zwischen öffentlicher Hand und privaten Betreibern ist im öffentlichen Verkehr in vielerlei Hinsicht neu und jedenfalls einzigartig.“ Diese Partnerschaft ermögliche es, dass beide Seiten ihre Kräfte zum Nutzen der Fahrgäste bündeln, und die Verkehre laufend an die Bedürfnisse angepasst werden können, so Gumprecht. „Wir sind sehr erfreut, nach der langen Zeit, in welcher wir federführend Busverkehre im Burgenland auf- und ausgebaut haben, weiterhin die spannende Zukunft des burgenländischen ÖV, insbesondere im Landessüden, mitgestalten zu dürfen.“
„Die neuen Rahmenbedingungen des Landes legen die zukunftsweisende Mobilität für das Burgenland der nächsten zehn Jahre fest. Blaguss wird nun diese mit Verkehrsbetriebe Burgenland GmbH gemeinsam ausgestalten und gemeinsam daran arbeiten, eine neue Form des ÖPNV- und des Mikro ÖV-Angebotes zu etablieren. In die Zusammenarbeit mit der Verkehrsbetriebe Burgenland GmbH werden wir unsere langjährige Erfahrung und Fachkompetenz bei Linienverkehren, Mikro-ÖV sowie Elektroantrieben und klimaneutraler Mobilität einbringen“, so Paul Blaguss, geschäftsführender Gesellschafter der Blaguss Gruppe.
Günther Glöckl, Geschäftsführer der Sonnenland Draisinentour GmbH begrüßt das neue Konzept: „Wir freuen uns als Kleinstunternehmen hier einen Beitrag zur Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs beitragen zu können und sehen uns als örtliches KMU in der Lage bei diesem großen Projekt im Sinne einer positiven Zusammenarbeit unterstützen zu können.“
Mehr Informationen:
www.verkehrsbetriebe-burgenland.at
www.bast-bgld.at
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Neuorganisation öffentlicher Busverkehr Burgenland 1
Neuorganisation öffentlicher Busverkehr Burgenland 2
Bildtext Neuorganisation öffentlicher Busverkehr Burgenland (v.l.): Wolfgang Werderits, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Burgenland GmbH, Paul Blaguss, geschäftsführender Gesellschafter der Blaguss Gruppe, Verkehrslandesrat Mag. Heinrich Dorner, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Hubert Kuzdas, Regionalmanger Ost in der Postbus AG, Werner Gumprecht, Geschäftsführer der Dr. Richard Gruppe und Günther Glöckl, Geschäftsführer der Sonnenland Draisinentour GmbH
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Wolfgang Sziderics, 31. August 2023
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