Das Burgenland ist als Grenzregion von der neuen Einreiseverordnung der Bundesregierung besonders betroffen. Tausende ungarische Pendler müssen binnen 24 Stunden nach Einreise einen Antigen-Test nachweisen, was zu einem Ansturm auf die burgenländischen Teststraßen geführt hat. Auch kurzfristige Ankündigungen des Bundes etwa hinsichtlich der Berufsgruppe körpernaher Dienstleister hätten große Verunsicherung in der Bevölkerung ausgelöst. „Die Bundesregierung kündigt jeden Tag neue Maßnahmen an, ohne an Konsequenzen zu denken. Wir stehen zu unserem Wort und weiten die Testkapazitäten im Burgenland massiv aus“, erklärte Soziallandesrat Leonhard Schneemann heute, Montag, bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit Bürgermeisterin Ingrid Salamon, Vorsitzende Städtebund Burgenland, Bürgermeister Erich Trummer, Präsident GVV Burgenland und Bürgermeister Leo Radakovits, Präsident Gemeindebund Burgenland. Die Tests in den Gemeinden sollen spätestens am kommenden Wochenende starten.
„Das Burgenland macht bei den Testungen einen guten Job und liegt bei den Testungen weit voran“, stellte der Landesrat eingangs fest. Mit 96.542 Tests pro 100.000 Einwohner stehe das Land bei den Antigen-Tests von allen Bundesländern am besten da. Bei den Testungen insgesamt - Antigen und PCR - habe das Burgenland mit 143.677 Tests pro 100.000 Einwohner die zweithöchste Testanzahl nach Vorarlberg mit 145.379. Insgesamt seien im Burgenland bisher 420.000 Testungen durchgeführt worden.
Ansturm auf burgenländische Testzentren
Mit rund 16.000 ungarischen und 1.000 slowakischen ArbeitnehmerInnen sei das Burgenland von der neuen, ab 10. Februar geltenden Einreiseverordnung des Bundes jedoch nun besonders betroffen. Berufspendler dürfen demnach ohne Antigentest über die Grenze kommen und müssen binnen 24 Stunden einen solchen nachholen. „Da in Ungarn kaum Testmöglichkeiten vorhanden sind und ein Test ca. 70 Euro kostet, lassen sich viele Berufspendler in Österreich testen. Die neue Einreiseverordnung des Bundes hat zu einem Ansturm auf die burgenländischen Testzentren geführt“, moniert Schneemann. Das Burgenland habe rasch reagiert und die Testkapazitäten mit einer auf drei Säulen basierenden Strategie deutlich ausgeweitet.
BITZ (Burgenländische Impf- und Testzentren): Testkapazitäten verdoppelt
In den BITZ habe es bereits eine massive Aufstockung der Tests gegeben. „Die Kapazitäten wurden verdoppelt. Überall, wo es nötig ist, wird es eine zweite Testspur geben, in Gols sogar eine dritte“. Insgesamt werde es 15 Teststraßen geben.
Viele Gemeinden richten Teststraßen ein
Neue Testangebote stehen ab dem kommenden Wochenende auch in den Gemeinden zur Verfügung. Das sei das Ergebnis eines auf Einladung von Landeshauptmann Doskozil stattgefundenen Testgipfels mit GemeindevertreterInnen am vergangenen Freitag. Die Vorbereitungen seien sofort voll angelaufen. Viele Gemeinden in allen Landesteilen arbeiteten auf Hochtouren an der Einsetzung von Teststraßen. Welche Gemeinden dies seien, werde in den nächsten Tagen bekanntgegeben; derzeit sei man noch dabei, personell zu rekrutieren. „Die Situation wird sich Ende der Woche beruhigt haben, weil wir dann die Kapazitäten in zahlreichen Gemeinden hochgefahren haben werden“, sagte Schneemann.
Gratis-Antigen-Tests in vielen Apotheken
Für spürbare Entlastung werden schließlich auch Gratis-Antigen-Tests in vielen Apotheken sorgen. An die 30 Apotheken landesweit hätten sich bereit erklärt, Tests durchzuführen. „Es könnten aber mehr werden. Wir glauben, dass wir mit dieser Dreifachstrategie den großen Bedarf abfangen können, auch in Bezug auf die körpernahen Dienstleister, von denen es zuletzt sehr viele Anfragen gegeben hat“, sagt der Soziallandesrat. Hilfe werde es zusätzlich auch vom Roten Kreuz geben, das Sanitäter zur Verfügung stellen werde.
Gemeinden sind Krisenmanager und wollen Partner bei Testungen sein
Es sei „der richtige Weg, die Testungen auch über die Gemeinden anzubieten“, ist Städtebundpräsidentin Salamon überzeugt. „Die Gemeinden sind am nächsten bei der Bevölkerung. Es ist wichtig, der Bevölkerung jetzt die Botschaft zu schicken, wo man sich rasch, ohne lange Anfahrtswege und ohne große Hürden testen lassen kann“. Ins gleiche Horn stößt auch GVV-Präsident Trummer: „Die Testungen müssen bürgernah passieren. Die Gemeinden sind ja schon seit Monaten Krisenmanager. Deshalb ist die Ausrollung auf mehrere Gemeinden sinnvoll“. So sei eine Vervielfachung der Testungen möglich. Gemeindebundpräsident Radakovits sagte, es sei „gerade in dieser Situation entscheidend, für die Bevölkerung die besten Lösungen zu finden. Und die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich mit ihren Anliegen gut aufgehoben in den Gemeinden“.
Anmeldung zu Tests weiterhin über Online-Plattform
Die Tests sind für die BürgerInnen kostenlos, die Finanzierung erfolgt durch den Bund. Die Anmeldung zu den Testungen in den BITZ und in den Gemeinden soll weiterhin über das Anmeldesystem www.oesterreich-testet.gv.at, über das auch die Verrechnung mit dem Bund erfolgt, bei den Apotheken telefonisch durchgeführt werden; im letzteren Fall muss die Anmeldung nachträglich ins System eingetragen werden.
Schneemann wünscht sich von der Bundesregierung mehr planbare Aktionen und praxistaugliche Verordnungen und betont abschließend: „Die Burgenländerinnen und Burgenländer können sich - trotz aller Widrigkeiten des Bundes - auf die Landesregierung verlassen.“
Pressefoto zum Download:Ausweitung COVID-Testkapazitäten
Bildtext: Landesrat Leonhard Schneemann kündigte gemeinsam mit Bürgermeisterin Ingrid Salamon, Vorsitzende Städtebund Burgenland, Bürgermeister Erich Trummer (3.v.l.), Präsident GVV Burgenland und Bürgermeister Leo Radakovits, Präsident Gemeindebund Burgenland, die Ausweitung der COVID-Testungen im Burgenland an
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Hans-Christian Siess, 8. Februar 2021
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