Lehrlinge von heute als Facharbeiter von morgen

Landesrat Dr. Peter Rezar sieht in den Lehrlingen von heute die Facharbeiter von morgen

Für Landesrat Dr. Rezar stehen am „Tag der Lehre“ Ausbildung und Qualifikation im Vordergrund - Den 15. Oktober 2014, den diesjährigen „Tag der Lehre“, nahm Landesrat Dr. Peter Rezar zum Anlass, um die Ausbildungssituation zum Facharbeiter näher zu beleuchten und über die Unterstützungsmöglichkeiten des Landes Burgenland für Lehrlinge zu informieren.

„Die Lehrlinge von heute sind die Facharbeiter von morgen. Qualifizierung entscheidet über die Sicherheit des Arbeitsplatzes, über die Perspektiven und Chancen junger Menschen, denn qualifizierte Fachkräfte sind notwendig, damit es weiterhin eine gute wirtschaftliche Entwicklung gibt, damit wir im Wettbewerb bestehen können. Daher werden wir im Land weiterhin Lehrlinge ausbilden und in die Qualifikation bzw. in die Ausbildung junger Menschen investieren“, so Landesrat Dr. Peter Rezar.

Dass Österreich - nicht zuletzt dank zahlreicher Unterstützungsmaßnahmen - bis jetzt sehr gut durch die Wirtschafts- und Finanzkrise gekommen ist, belegen einige wichtige Zahlen: Bei der Anzahl an Arbeitslosen liegt Österreich nach Eurostat (August 2014) an erster Stelle mit 4,7%; der EU-Wert liegt bei 11,5%. Bei der Jugendarbeitslosigkeit liegt Österreich aktuell mit 8,2% an zweiter Stelle und weit unter dem EU-Durchschnitt von 23,3%. Im europäischen Schnitt sind die Zahlen somit um jeweils fast das Dreifache über den österreichischen Werten. Das gilt auch für das Burgenland. Obwohl sich die Arbeitslosenzahlen derzeit verschlechtern, liegen sie deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt (Burgenland + 4,1%; Österreich + 9,3%). Im Gegensatz zur negativen Gesamtentwicklung gehen die Arbeitslosenzahlen für Jugendliche nach unten, insgesamt um -0,4% (15-24 jährige) und ganz besonders stark bei den Jüngeren: 15-19 jährige -9,3%. Die Zahl der Lehrstellensuchenden ist um 13,6% zurückgegangen. Rezar dazu: „Diese Zahlen beweisen, dass die vielen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsinitiativen im Burgenland gegriffen haben!“ Auch wenn im Burgenland die Entwicklung im Verhältnis nicht nur zu den meisten anderen Regionen Europas, sondern auch im Vergleich zu den anderen Bundesländern durchaus beachtlich ist, will Rezar die Bemühungen um jeden einzelnen Jugendlichen, der ohne Ausbildung bzw. Beschäftigung ist, unverändert fortsetzen und hier mittels BAG-Maßnahmen, der Lehrlingsförderung und dem Projekt „Lehre mit Matura“ weiterhin initiativ sein.

BAG-Maßnahmen

Der Schwerpunkt der Jugendförderungen des Landes liegt im Bereich der sogenannten BAG-Maßnahmen (Maßnahmen nach dem Berufsausbildungsgesetz, Ausbildungsgarantie für Jugendliche). Im Rahmen einer Gesamtvereinbarung mit dem AMS werden in den Jahren 2014 und 2015 fast genau 20 Millionen Euro umgesetzt. 25% der Kosten oder 5 Millionen Euro werden dabei vom Land Burgenland getragen. Derzeit finden in diesem Rahmen 38 verschiedene Einzelmaßnahmen statt, die neben 1 Lehrwerkstätte „Chemielabor-/Chemieverfahrenstechniker“ 26 Überbetriebliche Ausbildungen (=ÜBA; z.B. Produktionsberufe/Dienstleistungsberufe, Maler, Mechatronik- und Windenergietechniker, u.a.), 1 ÜBA-Lehrgang (Handel/Verkauf), 9  Integrative Berufsausbildungen (insb. Dienstleistungsberufe) und 1 sonstige Maßnahme umfassen. Das weite Ausbildungsspektrum hat sich damit auf hohem Niveau stabilisiert. Als konkretes Beispiel hierzu die Maßnahmen im BUZ: Hier wird etwa die „Modulare Lehrausbildung“ gefördert, die einen flexiblen, bedarfsgerechten Einstieg in die Maßnahmen ermöglicht.

Lehrlingsförderung

Lehrlinge, Anlehrlinge und AbsolventInnen von berufsbildenden mittleren Schulen und allgemeinbildenden höheren Schulen, die einen Lehrberuf erlernen, werden im Rahmen der Lehrlingsförderung des Landes unterstützt. Dieser Lehrlingsförderungszuschuss ist für die Unterstützung von Lehrlingen aus besonders einkommensschwachen Familien gedacht. Die Einkommensgrenze beträgt derzeit 2.809 Euro für Alleinerzieher/Alleinverdiener bzw. 4.494 Euro brutto für das Familieneinkommen, zuzüglich allfälliger Zuschläge entsprechend der zu versorgenden Personen. AntragstellerInnen sind die Eltern. 2013 waren dies 1871 Personen, für die insgesamt knapp 1,7 Millionen Euro aufgewandt wurden. Darüber hinaus gibt es den Wohnkostenzuschuss für Lehrlinge, die aufgrund der Entfernung von Lehrplatz zum Wohnort einen Heimplatz oder ein Privatquartier benötigen. Der Wohnkostenzuschuss wurde 2013 in 28 Fällen gewährt, das Gesamtvolumen betrug etwa 21.000 Euro.

Lehre mit Matura

Im Rahmen des Projektes „Lehre mit Matura“ werden Personen gefördert, die zusätzlich zum Lehrabschluss die Matura absolvieren. Dieses Projekt ist eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Durchlässigkeit der Bildungssysteme. Konkret sind aktuell 143 Personen zur Lehre mit Matura angemeldet; davon 91 Männer und 52 Frauen. 58 Personen haben bereits erfolgreich absolviert. Die Kosten betrugen bisher insgesamt 640.000 Euro. Um sicher zu stellen, dass alle Jugendlichen über diese Angebote auch Bescheid wissen, werden in den kommenden Wochen Informationsblätter und Info–Broschüren vor den Berufsschulen verteilt werden. Ebenso werden die SchulsprecherInnen informiert.

„Am ‚Tag der Lehre‘ wollen wir auf den hohen Wert einer Facharbeiterausbildung und auf die hohen Berufs- und Karrierechancen hinweisen. In Österreich gibt es mit der dualen Berufsausbildung mit Lehre und Berufsschule ein sehr gutes System, das auch in Europa Vorbildwirkung hat. Diese Lehrlinge bilden einen wesentlichen Teil unseres Wirtschaftsstandorts, denn wer heute ausbildet, verfügt morgen über die notwendigen Fachkräfte. Wir brauchen im Burgenland Facharbeiter. Daher ist das Ziel, mehr ‚Spezialisten made im Burgenland‘ zu haben“, so Landesrat Dr. Peter Rezar, der gleichzeitig an die Unternehmen im Burgenland appellierte,  Lehrlinge aufzunehmen, damit sie in Zukunft  über genügend und dementsprechend qualifizierte Facharbeiter verfügen.

Pressefoto zum Downloaden: LR Dr. Rezar Tag der Lehre 1, 2

Bildtext: Landesrat Dr. Peter Rezar sieht in den Lehrlingen von heute die Facharbeiter von morgen

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

Fercsak Hermann, 14. Oktober 2014

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