Ein Vergleich aller österreichischer Bundesländer zeigt, dass das Burgenland derzeit mit 29,3 Prozent den höchsten Anteil der über 60-jährigen Wohnbevölkerung hat. „Der demografische Wandel und die zunehmende Digitalisierung fordern uns auf, Strategien zu entwickeln, um auf die Herausforderungen, die eine älter werdende Gesellschaft darstellt, entsprechend vorbereitet zu sein und darauf reagieren zu können. Die burgenländische Politik nimmt deshalb mit einem breit angelegten Diskussionsprozess ihre hohe soziale Verantwortung gegenüber der älteren Generation im Land wahr“, so Soziallandesrat Christian Illedits, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Burgenländischen Landesseniorenbeirates Helmut Bieler das „Leitbild für die ältere Generation 2030“ der Öffentlichkeit präsentierte.
„Zu Jahresbeginn 2019 waren im Burgenland über 86.000 Personen über 60 Jahre alt. Das sind um 15.390 Personen mehr als im Jahr 2009, was einer Zunahme von fast 22 Prozent entspricht. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen“, erklärte Illedits die aktuelle Ausgangslage. Bereits im Jahr 2008 wurde im Burgenland ein Leitbild für die ältere Generation aufgelegt. Viele der damaligen Handelsempfehlungen wurden in der Zwischenzeit erfolgreich umgesetzt. Beispiele dabei sind etwa der Ausbau im Bereich des Betreuten bzw. betreubaren Wohnen, das Taxi 60plus, diverse Gemeindetaxis, die die Mobilität für ältere Menschen ohne Auto verbessert haben und natürlich auch die Aktivitäten im Pflegebereich, etwa die Ausweitung der Bettenkapazitäten im stationären Bereich, bessere Voraussetzungen für die Pflege durch Angehörige, eine bessere Ausbildung von Pflegekräften, usw.
„Gemeinsam mit dem Landesseniorenbeirat hat das Land Burgenland wieder einen Prozess zur Erstellung eines Leitbildes für die ältere Generation eingeleitet. In Workshops werden, in Begleitung von ÖIR, die Inhalte erarbeitet und diskutiert. Das Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedürfnisse und Anliegen der älteren Generation weiter zu präzisieren und einen Orientierungsrahmen für die Politik zu geben“, betonte Landesrat Illedits bei der heutigen Pressekonferenz. Die Vielfältigkeit des Alters und die Abkehr von der Sichtweise, dass das Alter für die Gesellschaft belastend ist, soll bei der Bearbeitung im Vordergrund stehen.
Unter dem Titel „Gut und sicher leben“ werden beispielsweise Themen wie altersgerechtes Arbeitsumfeld und Pensionen sowie Konsumentenschutz und Sicherheit behandelt. „Die Menschen werden nicht nur älter, sie sind dabei auch aktiver, gesünder und verfügen über mehr Bildung als frühere Generationen. Handelsempfehlungen zu Freizeit, Kultur, Sport, Lebenslanges Lernen und politische Partizipation setzen hier an. Mobilität, Wohnen im Alter sowie Gesundheit und Pflege sind weitere zentrale Themen. Anders als für die Generationen davor, wird alt werden in der digitalen Welt zur Selbstverständlichkeit und braucht deshalb auch für diesen Aspekt spezielle Aufmerksamkeit“, so der Landesrat weiter.
Der Vorsitzende des Burgenländischen Landesseniorenbeirates Helmut Bieler nannte dabei einige vorgeschlagene Projekte, die in das neue Leitbild einfließen sollen: „Ein Magazin mit dem Titel `Beste Jahre`; einen Ombudsmann bzw. eine Ombudsfrau für die ältere Generation, der oder die sich für die Anliegen der älteren Generation kümmert; ein `Marktplatz der Generationen`, wo gemeinsam mit Jugend- oder Trägerorganisationen unter dem Motto `voneinander und füreinander lernen` gemeinsam gearbeitet wird sowie eine Informationskampagne, welche die digitale Medienkompetenz der älteren Generation verbessern soll“. Das neue Leitbild soll im ersten Quartal 2020 im Landesseniorenbeirat beschlossen werden.
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Bild „Seniorenleitbild“: Helmut Bieler (Vorsitzender Bgld. Landesseniorenbeirat) mit Soziallandesrat Christian Illedits
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Mag. Sabine Bandat, 26. November 2019
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