Mit dem Komturkreuz mit Stern des Landes Burgenland wurde heute, Freitag, der ehemalige Intendant der Seefestspiele Mörbisch, KS Prof. Harald Serafin, im Empiresaal des Schlosses Esterházy ausgezeichnet. „Die einzigartige Erfolgsgeschichte der Seefestspiele Mörbisch ist bis heute untrennbar mit der Person Harald Serafin verbunden. In den zwei Jahrzehnten seiner Intendanz hat er eine kulturelle Höchstleistung erbracht und eine Operetten-Szene geschaffen, die ihresgleichen sucht. Heute ist die Kultur eine tragende Säule im Tourismus des Landes, auf der Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden und eine enorme Wertschöpfung verzeichnet werden kann. An dieser erfolgreichen Entwicklung sind auch die Seefestspiele Mörbisch maßgeblich beteiligt“, betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in seiner Festansprache vor zahlreichen Ehrengästen, darunter Landesrat Christian Illedits, Seefestspiele-Mörbisch-Geschäftsführer Dietmar Posteiner, Schauspieler und Regisseur Felix Dvorak sowie Familie und Freunde des Geehrten.
Nachdem Serafin 1996 vom damaligen Landeshauptmann Karl Stix mit dem Komturkreuz des Landes ausgezeichnet worden war und im Vorjahr den Kulturpreis des Landes im Bereich der Darstellenden Kunst erhalten hatte, wird ihm nun mit dem Komturkreuz mit Stern die höchste Auszeichnung zuteil, die das Land Burgenland zu vergeben hat.
Harald Serafin wurde am 24. Dezember 1931 in Litauen geboren. Als Litauen durch die Sowjetunion besetzt wurde flüchtete die Familie Serafin 1940 nach Ostpreußen und drei Jahre später nach Bamberg in Bayern, wo die Eltern ein Textilgeschäft eröffneten. Nach der Matura 1951 begann Harald Serafin auf Wunsch seiner Familie ein Medizinstudium, brach aber vorzeitig ab und studierte stattdessen Gesang, unter anderem in Nürnberg. Danach folgten Engagements in der Schweiz und Deutschland. Der österreichische Opernregisseur und Schauspieler Otto Schenk entdeckte das komische Talent Serafins und machte ihn zum „singenden Bonvivant der Operette“. Nach einer Stimmbandoperation 1989 gab er das Singen eine Zeit lang auf. 1992 holte ihn Felix Dvorak zu seinen Festspielen Berndorf, wo er mit ihm Ludwig Thomas "Moral" inszenierte. Dieser erste Ausflug ins Sprechtheater war so erfolgreich, dass ihn das Theater in der Josefstadt alljährlich als Stargast an die Kammerspiele holte.
20 Jahre lang, von 1992 bis 2012, war Harald Serafin Intendant der Seefestspiele Mörbisch, die er weit über die Grenzen des Burgenland hinaus bekannt machte. Während seiner Intendanz wurden Besucherraum und Bühne ausgebaut, die Technik auf den neuesten Stand gebracht und auch die Garderoben erneuert. Aufgrund seines Engagements und Einsatzes konnten die Seefestspiele Mörbisch Besucherrekorde mit bis zu 220.000 Besuchern einfahren.
Dem breiten österreichischen Publikum ist Serafin außerdem durch seine Auftritte als Juror in der zweiten Staffel der TV-Show „Dancing Stars“ bekannt, die ihm den Spitznamen „Mister Wunderbar“ einbrachte, der auch in seine 2009 erschienene Autobiografie mit dem Titel „Nicht immer war es wunderbar“ einfloss.
Auch nach seiner Ära als Festspielintendant und trotz seiner zahlreichen Engagements im In- und Ausland blieb Harald Serafin den Seefestspiele Mörbisch verbunden und war 2019 als Obereunuch in Inszenierung der Operette „Land des Lächelns“ wieder auf der Mörbischer Seebühne zu sehen und zu hören.
„Mir ist Mörbisch und das Burgenland immer eine Herzensangelegenheit gewesen und es war all die Energie, die ich hineingesteckt habe, wert. Ich habe ja schon das Komturkreuz des Landes und ich wusste gar nicht, dass es noch eine höhere Auszeichnung gibt. Umso mehr freut es mich, dass das Land Burgenland mir für meine Bemühungen nun diesen Orden verleiht“, bedankte sich der Geehrte in seiner Dankesrede und fügte in seiner charmanten Manier hinzu: „Meine Mutter hat mir immer gesagt, ich soll nach den Sternen greifen. Jetzt habe ich ein Komturkreuz mit Stern.“
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Bildtext Komturkreuz_Serafin: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil überreichte das Komturkreuz mit Stern an KS Prof. Harald Serafin.
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Nina-Maria Sorger, 17. Jänner 2020
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