Vor dem internationalen Tag der Frauengesundheit am 28. Mai präsentierte Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf die Inhalte und den Schwerpunkt für 2023 des Projektes FEMININA. Dieses burgenländische Gesundheitsförderungsprojekt für Frauen- und Mädchengesundheit wird in allen sieben Bezirken des Landes angeboten. „Im Burgenland nutzen wir bereits seit vielen Jahren den Frauengesundheitsmonat Mai dafür, verstärkt auf das Thema ‚Frauengesundheit‘ aufmerksam zu machen“, sagte Landeshauptmann Stellvertreterin Astrid Eisenkopf heute, 22. Mai 2023, bei der Bilanz über den Projektverlauf von FEMININA und den Ausblick auf die Programminhalte der nächsten Monate gemeinsam mit Cornelia Deubler, der Projektleiterin von FEMININA und der Kunsttherapeutin Barbara Loibnegger, die 2022 Projekte leiten wird. „Ein gesunder Lebensstil von Frauen und Mädchen muss gefördert und unterstützt werden. Denn die Gesundheitsrisiken und Krankheitsverläufe von Frauen unterscheiden sich signifikant von jenen der Männer. Hinzu kommt, dass Frauen aufgrund von sozioökonomischen Faktoren, insbesondere Armut, deutlich stärker von gesundheitlichen Risiken betroffen sind“, sagte Eisenkopf. „Frauen sollen wissen, welche Möglichkeiten sie im Rahmen der Gesundheitsvorsorge haben und wie sie diese Möglichkeiten auch ausschöpfen können. Zur Prävention gehört auch, dass Frauen darüber Bescheid wissen, an welche Stellen sie sich wenden können.“ 2023 wurde die Förderung des Frauenreferats für FEMININA um 5.000 Euro auf nunmehr 55.000 Euro aufstockt. Die Workshops und Beratungen von FEMININA haben 2022 rund 700 Frauen und Mädchen genutzt.
Schwerpunkte 2023: „Selbstwert+“ und „Real Girl’s Art“
Im Schwerpunkt 2023 wird FEMININA das Thema „Body Shaming“ aufgreifen und will damit in Workshops und Seminaren jungen Frauen und Mädchen zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen. Denn der weibliche Körper wird über Werbung, Zeitschriften und soziale Medien immer stärker normiert, Mädchen und Frauen werden aufgefordert, ihren Körper ständig zu optimieren, um den medial vermittelten Bildern und den damit unrealistischen Idealen zu entsprechen. Dabei wird übersehen, dass viele dieser Bilder nicht der Realität entsprechen, sondern erst mithilfe diverser Filter und Bildbearbeitungsprogramme „getrimmt“ wurden. Diese Bilder bewirken, dass Frauen und Mädchen mit ihrem Körper unzufrieden sind und sich im Extremfall dafür schämen. In diesem Zusammenhang lässt sich die Entwicklung verfolgen, dass die Zahl der Essstörungen bei Jugendlichen - vor allem bei Mädchen, die 95 Prozent aller Anorexiefälle von Jugendlichen in Österreich ausmachen - massiv zugenommen hat.
Mit Unterstützung des Landes wird mit FEMININA diesem „Body Shaming“ bewusst entgegengetreten.
Deshalb wurden die Projekte „Selbstwert+“ und „Real Girl’s Art“ ins Leben gerufen, die Frauen und Mädchen dabei helfen sollen, sich mit Körperbildern auseinander zu setzen und Schönheitsideale zu hinterfragen, um damit einen positiven und gesunden Zugang zum eigenen Körper zu erlangen - damit keine Frau und kein Mädchen mehr das Gefühl hat, sich für ihren Körper schämen zu müssen. In den Kreativ-Workshops, die von Barbara Loibnegger geleitet werden, sollen sich Mädchen in Schulen mit dem Körperbild und Schönheitsidealen auseinandersetzen. Diese finden im Rahmen des Projekts Real Girl´s Art statt, das vom Land Burgenland und von FGÖ & BMSGPK gefördert wird. Die Workshops starten ab September 2023 in allen burgenländischen Bezirken. 2024 werden die Ergebnisse der Workshops im Rahmen einer Wanderausstellung zum Thema Körperbilder, Schönheitsideale und soziale Medien gezeigt und mit Mädchen und Burschen diskutiert.
Burgenländische Frauenstrategie und FEMININA
Bereits seit 1987 wird weltweit am 28. Mai, am „Internationalen Tag der Frauengesundheit“ auf das Thema aufmerksam gemacht. Das Land Burgenland hat 2022 die Frauenstrategie „Gleich*in die Zukunft“ präsentiert. Wesentliche Handlungsfelder dieser sind die Themen Frauengesundheit und gesundheitliche Chancengerechtigkeit.
Mit FEMININA gibt es in jedem burgenländischen Bezirk eine Informationsstelle für Frauengesundheit, angegliedert an die Frauen-, Mädchen- und Familienberatungsstellen. Träger des Projekts FEMININA ist der Dachverband der burgenländischen Frauen-, Mädchen und Familienberatungsstellen, DAFF. Feminina wird vom Land Burgenland und dem BSGPK gefördert. Die Themenbereiche, die FEMININA behandelt, sind vielfältig und reichen von Mädchengesundheit über Wechseljahre, Gesundheit von Brust und Gebärmutter über reproduktive und sexuelle Gesundheit sowie dem Thema „Älterwerden“. 2022 lag der Fokus der Veranstaltungen auf sexueller und reproduktiver Gesundheit und psychischer Gesundheit. „Damit wurde auch dem Umstand Rechnung getragen, dass Frauen seit der Coronakrise überproportional belastet sind. Die Teuerung und das Ansteigen der Energiepreise tragen nun ihr Übriges zur Verschärfung der Situation bei. Besonders mit der Schwerpunktsetzung auf Förderung der psychischen Gesundheit sollen Frauen in der Bewältigung dieser vielfachen Belastungen unterstützt werden“, sagte Cornelia Deubler.
Neben den Workshops und Veranstaltungen führt FEMININA auch Einzelberatungen zu vielfältigen Themenbereichen durch, wie beispielsweise Verhütungsberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung, Beratung zur Stärkung des Selbstwerts für Mädchen und Frauen, Beratung zur Stärkung der Resilienz, zum Umgang mit Stress oder Emotionen sowie Beratung bei psychischen Problemen und Belastungen. Zusätzlich zum Beratungsangebot durch die FEMININA-Projektmitarbeiterinnen in den Frauenberatungsstellen werden auch medizinische Sprechstunden mit Ärztinnen angeboten.
Weitere Informationen findet man unter www.feminina-bgld.at
Bildtext: FEMININA_001 (v.l.n.r.): Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf präsentierte gemeinsam mit Cornelia Deubler, Projektleiterin von FEMININA, und Kunsttherapeutin Barbara Loibnegger die Programmschwerpunkte von FEMININA 2023
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Mag. Christian Frasz
22. Mai 2023
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