Eine äußerst positive Bilanz zog Verkehrslandesrat Heinrich Dorner heute, Freitag, über den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in den letzten Jahren. „Mit dem Start des Burgenländischen Anrufsammeltaxis in den Bezirken Eisenstadt-Umgebung und Neusiedl Anfang Dezember verfügt das Burgenland über ein flächendeckendes Angebot mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die burgenländische Gesamtverkehrsstrategie aus dem Jahr 2021 wurde in den zentralen Punkten bereits jetzt zu 100 Prozent umgesetzt. Dieser Erfolgskurs in der klimafreundlichen Mobilität, der sich nicht zuletzt in hervorragenden Fahrgastzahlen widerspiegelt, soll auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden – im Sinne der Burgenländerinnen und Burgenländer“, betonte der Landesrat im Rahmen einer Pressekonferenz mit Gesamtverkehrskoordinator Peter Zinggl und VBB-Geschäftsführer Wolfgang Werderits.
Ein wesentlicher Schritt zur Erreichung der ambitionierten Ziele war die Gründung der Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB). „Mit dem zentralen Mobilitätsdienstleister VBB können innovative Angebote entwickelt, Pilotverkehre geführt und flexible Anpassungen vorgenommen werden. Es wurden neue Linienverkehre eingeführt, immer ausgerichtet an den Bedürfnissen der Bevölkerung, die puncto Fahrzeit und Taktung den Umstieg vom Auto auf das Öffi deutlich attraktiver gemacht haben. Und die Bilanz kann sich mehr als sehen lassen: Die VBB haben seit ihrem Bestehen beginnend mit dem Südburgenlandbus maßgeschneiderte Angebote für die Pendlerinnen und Pendler entwickelt – und die Fahrgastzahlen haben sich durch die Bank hervorragend entwickelt“, so Dorner. In der letzten Woche sind beispielsweise rund 2.200 Fahrgäste mit den Bussen der VBB nach Graz gefahren.
Ein neues Zeitalter im Öffentlichen Verkehr eingeläutet wurde im September 2023: Ergänzend zum bestehenden Liniensystem von Bahn und Bus wurden 13 neue Buslinien und das Burgenländische Anrufsammeltaxi (BAST) eingeführt, um für ein engmaschiges Öffi-Netz zu sorgen. „Die neuen und bestehende Buslinien bringen in Kombination mit dem BAST Pendlerinnen und Pendler aus entlegenen Landesteilen ohne Schienenverkehrsanschluss in ähnlicher Qualität hinsichtlich Taktung und Fahrzeit an ihr Ziel. Wie die Zahlen belegen, wird das ausgedehnte Angebot exzellent angenommen. Im heurigen Jahr waren schon rund 1,1 Mio. Fahrgäste mit den Linien der VBB unterwegs“, machte der Landesrat deutlich. Von den neuen Linien sticht der B14 von Oberwart nach Eisenstadt mit mittlerweile bereits mehr als 4.000 Fahrgästen in der Woche hervor. Aber auch die Linie B9 von Oberwart und Pinkafeld nach Wr. Neustadt mit 1.800 Fahrgästen pro Woche, die Linie B18 Deutschkreutz-Weppersdorf mit 1.000 Fahrgästen pro Woche oder die Linie B20 von Eisenstadt nach Wr. Neustadt mit mehr als 2.200 Fahrgästen pro Woche sind zu nennen.
Als Zubringer zu den so genannten Hauptachsen fungiert das ebenfalls vor einem Jahr eingeführte Burgenländische Anruf-Sammeltaxi (BAST): „Ob als Zubringer zu den B-Linien, Freizeitfahrten oder den Arbeitsweg in der Region – das BAST ist mittlerweile fixer Bestandteil des öffentlichen Verkehrs im Burgenland. Und auch die Erfolgsgeschichte BAST wird durch Zahlen untermauert: Mittlerweile wird das BAST bereits von 450 Personen täglich genutzt, über 120.000 Fahrgäste sind seit Beginn mit dem BAST unterwegs“, hielt Dorner fest.
Ein absoluter Meilenstein wurde mit dem Start des BAST in den Bezirken Eisenstadt-Umgebung und Neusiedl gesetzt: „Seit Anfang Dezember sorgen wir damit nämlich im gesamten Burgenland für ein flächendeckendes Angebot mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Damit haben wir einen unserer zentralen Punkte aus dem Zukunftsplan verwirklicht, von dem die gesamte Bevölkerung profitiert und der vielen Pendlerinnen und Pendlern auch hilft, Geld zu sparen und ein kostengünstigeres öffentliches Verkehrsmittel zu nutzen“, unterstrich Dorner. Der burgenländische Weg sei goldrichtig und habe auch österreichweit Vorbildwirkung: „Denn auch Bundesländer wie das ÖVP-FPÖ-regierte Niederösterreich setzen mittlerweile Modelle um, die sich stark am BAST anlehnen“, so der Landesrat.
Auch der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB), Wolfgang Werderits, berichtete, dass es in den letzten Monaten sehr viele positive Rückmeldungen auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs mit zahlreichen neuen Buslinien und der BAST-Einführung gegeben habe. Aktuell seien 90 Omnibusse und 80 Pkw im Einsatz, 21 neue Buslenkerinnen und Buslenker wurden im Vorjahr ausgebildet. Das System werde ständig angepasst und noch kundenfreundlicher gemacht. So verfüge die neueste Generation an Bussen über Hublifte für barrierefreies Fahren.
Bis 2022 sei man im Busbereich im Burgenland zehn Millionen Kilometer pro Jahr gefahren. „Mit der großen Umstellung im September 2023 sind es um ein Drittel mehr Kilometer geworden. Wir fahren jetzt 15 Millionen Kilometer pro Jahr“, erläuterte Gesamtverkehrskoordinator Peter Zinggl. Bestes Beispiel für die gelungenen Maßnahmen sei die Linie B14, die von den Fahrgästen des Verkehrsverbundes Ostregion zur besten Linie der gesamten Ostregion – inklusive ganz Wien – auserkoren wurde.
Weitere wichtige Punkte aus der Gesamtverkehrsstrategie
Im Bahnangebot konnte ähnlich zu den bereits seit längerer Zeit bestehenden Sprintern auf der Mattersburger-Bahn 2023 die Implementierung beschleunigter Schienenverkehre („Burgenland-Sprinter“) auf der Raaberbahn (beschleunigte Verbindung Sopron – multimodaler Knoten Wulkaprodersdorf – Wien) und die Einrichtung des „Flügelkonzept Wulkaprodersdorf“ (umsteigefreie Anbindung von Eisenstadt ab Wien) vorgenommen werden. Auf allen nordburgenländischen Bahnstrecken wird nun ein tagesdurchgängiger Stundentakt mit Halbstundenverdichtern in der Hauptverkehrszeit angeboten. Durch den Bau der „Ausweiche Gols“ konnte diese Verkehrsqualität auch auf der Strecke der Neusiedler Seebahn zwischen Neusiedl am See und Pamhagen eingeführt werden. Ebenfalls wurden zusätzliche Abendverbindungen aus Wien ins Burgenland eingeführt, insbesondere am Wochenende. Der Landesrat machte aber auch deutlich: „Im Unterschied zum Bus-Ausbau sind wir bei der Bahn auf den Bund angewiesen. Hier erwarten wir, dass die ÖBB in den nächsten Jahren im Burgenland endlich so viel investiert, wie es uns entsprechend unserer Einwohnerzahl auch zusteht – und dass Projekte in unserem Bundesland ebenfalls so prioritär angesehen werden wie in anderen Bundesländern“, unterstreicht der Landesrat.
Ein wichtiges Bahnprojekt für die nächsten Jahre sei die Elektrifizierung der Mattersburger Bahn, die zum Game Changer für den Bezirk und für die Stadt Mattersburg werde, so Gesamtverkehrskoordinator Zinggl. Künftig werden die Züge elektrifiziert ins Burgenland durchgebunden. „Wir haben dann stündlich eine noch einmal beschleunigte Verbindung nach Wien“, mit einer höchst attraktiven Fahrzeit. Die ersten Arbeitsschritte hätten bereits begonnen. „Die Arbeiten werden bis Ende 2026 fertiggestellt“, berichtete Zinggl. Mit den insgesamt gesetzten Maßnahmen sei man „mitten in der Mobilitätswende“.
Straßenachsen – Sicherheit, selektive Kapazitätsverbesserung, Erhalt
Der (Sicherheits-) Ausbau des Autobahn- und Schnellstraßennetzes dient nicht nur den Burgenländerinnen und Burgenländern, die mit dem eigenen PKW unterwegs sind, sondern davon profitieren auch die Expressbusse der VBB, vor allem auf der Nord-Süd-Achse des Landes. „Der abgeschlossene Sicherheitsausbau auf der S31 und der S4 in den letzten Jahren sowie der Neubau der S7 (erster Abschnitt in Betrieb) tragen damit auch zu mehr Sicherheit und Verlässlichkeit bei den Busverbindungen im ganzen Land bei“, so Dorner.
25 Mio. Euro für Radinfrastruktur
Die in den letzten Jahren u.a. im Rahmen des Interreg ATHU Projekts SMART Pannonia entwickelten Radbasisnetze für den Alltagsverkehr werden kontinuierlich in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gemeinden weiter umgesetzt. „Von 2022 bis 2026 fließt eine Gesamtsumme von 25 Mio. in die Modernisierung, die Instandhaltung und den Ausbau der Radinfrastruktur. Unser Ziel ist, mit diesen Maßnahmen in den nächsten Jahren zum Radland Nummer 1 zu werden“, bekräftigte der Landesrat.
Bis Ende 2024 sind aus diesem Programm bereits umgesetzt worden:
- 58 km 2022 (davon 22 km Bahntrassenradweg im Bezirk Oberwart)
- 30 km 2023
- 25 km 2024
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Öffentlicher Verkehr 1 Öffentlicher Verkehr 2
Öffentlicher Verkehr 3 Öffentlicher Verkehr 4
Bildtext öffentlicher Verkehr 1 und 2: Landesrat Heinrich Dorner (im Bild Mitte), Gesamtverkehrskoordinator Peter Zinggl (links im Bild) und VBB-Geschäftsführer Wolfgang Werderits zogen Bilanz über den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in den letzten Jahren.
Bildtext öffentlicher Verkehr 3 und 4: Ein neuer Stockbus der Verkehrsbetriebe Burgenland, aktuell sind rund 90 Omnibusse im Einsatz.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Eisenstadt, 13. Dezember 2024
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