LR Dorner: „Nachhaltige Lösung für Neusiedler See nur dann möglich, wenn alle an einem Strang ziehen“

Landesrat Heinrich Dorner

Landesrat plädiert für Schulterschluss sämtlicher Akteure – Beharrlichkeit bei Umsetzung von Projekten notwendig

Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner betonte heute erneut die überregionale Bedeutung des Neusiedler Sees und bekräftigte, dass „eine nachhaltige Lösung für den See nur dann erreicht wird, wenn alle an einem Strang ziehen“. Dorner: „Wir arbeiten seit drei Jahren intensiv an der Umsetzung von Maßnahmen, um die Folgen der Trockenheit einzudämmen – auf breiter Ebene und in unterschiedlichste Richtungen. Oberste Priorität ist, dass der Naturraum Seewinkel/Neusiedler See in seiner Einzigartigkeit erhalten bleibt. Dafür braucht es einen Schulterschluss sämtlicher Akteure und ein klares Bekenntnis, sich aktiv und konstruktiv einzubringen.“

Die jetzige Landesregierung sei die erste, die dieses Thema mit Nachdruck in Angriff nehme, betonte der Landesrat. „Bereits seit einiger Zeit laufen Gespräche mit Ungarn über eine Wasserzufuhr aus der Moson Donau. Aber auch eine innerösterreichische Variante ist Teil der Überlegungen, auch hier ist man schon in Abstimmung. Möglich ist aber auch ein Mix aus unterschiedlichen Modellen“, so Dorner. Sehr positiv sei die Bilanz für das Pilotprojekt des Landes zur Schlammbeseitigung aus den Seebuchten. „Schon in der heurigen Saison konnten rund 40.000m³ Weichschlamm entnommen werden. Die Zusammenarbeit mit den Seegemeinden hat hier sehr gut funktioniert – das soll auch in Zukunft so sein“, unterstrich der Landesrat.     

Als relativ rasch umsetzbare zusätzliche Zwischen-Variante soll im Einser-Kanal nach der Einmündung der ungarischen Ikva eine neue Wehranlage errichtet werden. Das so aufgestaute Wasser könnte dann durch ein Pumpwerk in den Neusiedler See eingeleitet werden. Diese konkrete Maßnahme wird derzeit in bilateralen Abstimmungsgesprächen mit Ungarn auf Experten-Ebene behandelt und ist auch Thema eines politischen Treffens mit dem ungarischen Innenminister Ende Mai, da es auch hierfür die Zustimmung wie auch die Mitarbeit der ungarischen Nachbarn benötigt.

Notwendig sei, so der Landesrat, dass sich auch die Bundesregierung stärker einbringe. „In den letzten Jahren war leider wenig Bereitschaft erkennbar, dass der Bund an Lösungen mitarbeiten möchte. Der jetzige Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig sieht das erfreulicherweise anders und hat deutliche Signale ausgesandt, dass er die Bedeutung des Neusiedler Sees für ganz Österreich anerkennt.“       

Optimistisch stimmt den Landesrat, dass die EU vor kurzem ein Millionenprojekt zur Erhaltung der Salzlacken und der damit einhergehenden Verbesserung der Grundwassersituation im Seewinkel genehmigt hat. „In den nächsten fünf Jahren fließen insgesamt 12 Millionen Euro in den Erhalt der Salzlacken. Das bedeutet einen enormen Impuls für die Region.“ Für Dorner ist die Umsetzung dieses Projekts auch ein Beleg dafür, wie wichtig Beharrlichkeit ist. „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Aber klar ist auch, dass wir nicht lockerlassen werden und alle Möglichkeiten ausloten, das Beste für den See und die gesamte Region herauszuholen“, so der Landesrat abschließend. 

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Bildtext: Landesrat Heinrich Dorner

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice/Manfred Weis

Fercsak Hermann, 09. Mai 2023

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