Angesichts der immer größer werdenden Herausforderungen im Bereich Bevölkerungs- und Katastrophenschutz wird das Land Burgenland in den nächsten fünf Jahren umfassend in das Burgenländische Feuerwehrwesen investieren. „In einem ersten Schritt wird die Zahl der Katastrophenstützpunkte von sieben auf 16 mehr als verdoppelt. Die zusätzlichen Stützpunkte sind erforderlich, um damit eine entsprechende Abdeckung für das Burgenland auch in Zukunft zu gewährleisten“, betont Landesfeuerwehrreferent Landesrat Heinrich Dorner. Pro Stützpunkt sei ein neues Katastrophenschutzfahrzeug vorgesehen, dafür sind Investitionen in der Höhe von rund 7,5 Mio. Euro veranschlagt. Vorgesehen sind 16 Wechselladefahrzeuge, die quer über das Burgenland verteilt werden.
Zu den in den Bezirksvororten bestehenden Katastrophenstützpunkten kommen Donnerskirchen, Frauenkirchen, Kobersdorf, Bernstein, Pinkafeld, Rechnitz, Stegersbach, Heiligenkreuz und Rudersdorf neu hinzu. Damit werde auch künftig eine flächendeckende Versorgung gewährleistet sein. Die Bürgermeister der Stützpunktgemeinden wurden vor kurzem von Landesrat Dorner über das neue Stützpunktkonzept informiert.
Erfreut zeigt sich Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl über das Investitionspaket: „Wir begrüßen seitens des Landesfeuerwehrverbands die Entscheidung des Landes, die Feuerwehren aufzurüsten und zu modernisieren. Es geht nun in die erste Phase der Umsetzung, um das burgenländische Feuerwehrwesen auch katastrophenfit zu machen“.
„Wir wollen mit den neuen Katastrophenstützpunkten mehr in die Fläche gehen, um eine lückenlose Abdeckung zu gewährleisten und auch rascher auf die neuen Fahrzeuge zurückgreifen zu können“, sagte Landesfeuerwehrdirektor Sven Karner. Man habe bei der Wahl der neuen Standorte genau geschaut, „wo es weiße Flecken im Land gibt, welche Fahrzeuge es bereits gibt, wo es Feuerwehrleute mit entsprechender Ausbildung gibt und wo auch die Mannschaftsstärke gegeben ist“.
Die neuen Wechselladefahrzeuge (3 achsige LKWs mit Kran) werden über die Bundesbeschaffung GmbH (BBG) angeschafft und vereinen mehrere Hauptaufgaben in einem Fahrzeug: Sie dienen dem Transport von austauschbaren Abrollbehältern und sonstigen feuerwehrtechnischen Einsatzmitteln. Zur Aufnahme der jeweiligen Abrollbehälter verfügen die Wechselladerfahrzeuge zudem über eine fest mit dem Fahrgestell verbundene Wechselladereinrichtung. Dieser Fahrzeugtyp kam bereits mehrfach in anderen Bundesländern zum Einsatz und hat sich bewährt.
Der Ausbau der Katastrophenstützpunkte und der Ankauf der neuen Katastrophenschutzfahrzeuge sind Phase 1 eines neuen Ausrüstungskonzept, das im Zeitraum von 2023 bis 2027 in fünf Phasen umgesetzt werden soll. „Notwendig wurde dieses Maßnahmenpaket, da die derzeit vorhandenen technischen Einheiten in der Feuerwehr nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen und nicht mehr für das gesamte Gefahrenspektrum anwendbar sind – und daher in den nächsten Jahren altersbedingt sukzessive nicht mehr eingesetzt werden, so der Landesrat. Erarbeitet wurden das Konzept von Experten des Landes und dem zuständigen Referat im Landesfeuerwehrkommando unter der Leitung von OBR Ing. Franz Kropf.
Dorner: „Wollen für alle Eventualitäten gewappnet sein“
„Mit dem Katastrophenstützpunktkonzept wird ein nächster Meilenstein aus dem Regierungsprogramm umgesetzt. Wir rüsten uns damit für kommende Aufgaben und wollen für alle Eventualitäten gewappnet sein. Unsere Einsatzkräfte und vor allem auch die Gemeinden können effizienter gegen Gefährdungspotentiale vorgehen. Die Investitionen werden gezielt für den Krisen- und Katastrophenschutz eingesetzt – und dienen damit dem Schutz der Bevölkerung. Und das steht für uns im Vordergrund: Den Burgenländerinnen und Burgenländern größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten“, sagte Dorner abschließend.
Pressefoto zum Download: FF-Investitionspaket
Bildtext: Präsentierten die erste Phase des größten Investitionspakets ins burgenländische Feuerwehrwesen. V.l.: Landesfeuerwehrdirektor Sven Karner, LR Heinrich Dorner, Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Hans-Christian Siess, 23. Mai 2022
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