„Das erste Leitbild für die ältere Generation wurde 2008 erstellt. Vieles, was in diesem als Handlungsempfehlung formuliert wurde, wurde auch umgesetzt“, unterstrich Illedits. Als Beispiele nannte der Soziallandesrat die Maßnahmen im Burgenland im Bereich der Pflege mit der Ausweitung der Bettenkapazitäten in Altenwohn- und Pflegezentren, Angehörigenpflege und der Ausbildung von Pflegekräften, im Bereich Wohnen den Ausbau von betreutem bzw. betreubarem Wohnen, im Themenfeld Mobilität das Taxi 60plus oder die Gemeindetaxis.
Gemeinsam mit dem Landesseniorenbeirat hat das Land Burgenland im Oktober 2019 erneut einen Prozess zur Erstellung eines Leitbildes für die ältere Generation mit der Perspektive 2030 eingeleitet. In zwei Workshops wurden Inhalte gemeinsam erarbeitet und diskutiert. Neue Themen sind die Handlungsfelder Konsumentenschutz, Sicherheit, Digitalisierung und auch Klimawandel. „Das Leitbild liegt nun vor und wird als Orientierungsrahmen für eine aktive, umfassende Politik für Senioren dienen. Das Leitbild richtet sich aber nicht nur an die Politik, in allen Kapiteln werden auch jene Kooperationspartner angesprochen, die für das Gelingen der Umsetzung relevant sind“, unterstrich der Vorsitzende des Landesseniorenbeirates, Helmut Bieler.
86.024 über 60-jährige Personen lebten 2019 im Burgenland, das sind um 15.390 Personen mehr als 2009, was einer Zunahme von fast 22 Prozent entspricht. Das Burgenland ist mit 29,3 Prozent derzeit das Bundesland mit dem höchsten Anteil der über-60-jährigen Wohnbevölkerung. Im Vergleich dazu leben in Österreich im Durchschnitt „nur“ 25 Prozent dieser Altersgruppe. „Die Bevölkerung wird immer älter und die ältere Generation wird als Gruppe immer heterogener und vielfältiger“, sagte Illedits. Die Lebensphase „Alter“ umfasst heute einen Zeitraum von mindestens zwei bis drei Jahrzehnten. Dabei wird die Periode zwischen dem Ende der Berufstätigkeit und etwa dem 75. Lebensjahr als „dritter“ Lebensabschnitt bezeichnet, an den anschließend sich aufgrund der Verbesserung der Lebensverhältnisse und des medizinischen Fortschritts der so genannte „vierte“ Lebensabschnitt herausgebildet hat. „Damit ändern sich auch die Anforderungen an die Gesellschaft und die Politik“, so Illedits. Als neue Aufgaben der Landespolitik durch die demographische Entwicklung, die auch im neuen Seniorenleitbild inkludiert wurden, nannte der Landesrat die Umsetzung des „Zukunftsplan Pflege“, Maßnahmen gegen den Ärztemangel im ländlichen Raum oder Initiativen in der Gesundheitsvorsorge wie beispielsweise die Maßnahme „Gemeinsam in Bewegung“.
Eine der zentralen Handlungsempfehlungen sei die Etablierung einer Ombudsperson für die ältere Generation. Ziel ist es, eine Stelle zu schaffen, die gemeinsam mit dem Landesseniorenbeirat und den zuständigen Abteilungen im Land eine bereichsübergreifende Generationenpolitik weiterentwickelt, wo Kompetenzen und Erfahrungen gebündelt werden und die als Ansprechperson für die konkreten Anliegen der älteren Menschen zur Verfügung steht, unterstrich der Soziallandesrat.
„Seit 2015 wurden für Seniorenpolitik im Burgenland mehr als 540.000 Euro zur Verfügung gestellt, im vergangenen Jahr waren es über 110.000 Euro. Diese Mittel können von den Organisationen, die im Landesseniorenbeirat vertreten sind, für Beratungs-, Informations- und Betreuungstätigkeiten verwendet werden“, erwähnte Illedits.
Das Burgenland nehme mit dem Seniorenleitbild in Österreich eine klare Vorreiterrolle ein, betonte Cornelia Krajasits, die bereits bei der Erstellung des ersten Leitbildes 2008 dabei war. Denn in keinem anderen Bundesland gebe es ein vergleichbares Leitbild, wie dieses von Landespolitik und Landesseniorenbeirat erstellt wurde.
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Bildtext Seniorenleitbild_Präsentation_1.jpg: Soziallandesrat Christian Illedits präsentierte gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Landesseniorenbeirates LR.a.D. Helmut Bieler und der Projektkoordinatorin Cornelia Krajasits vom ÖIR-Projekthaus das neue burgenländische Leitbild für die ältere Generation
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Mag. Christian Frasz, 9. Jänner 2020
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