Zentrale Elemente der Vision sind die Ziele und Grundsätze, die für das Burgenland definiert wurden. Als Experten wurden Vertreter der Klima- und Energiemodellregionen, der Wirtschaft, der Arbeiterkammer, der Mobilitätszentrale, der Energiewirtschaft, der Abfallwirtschaft sowie den Abteilungen des Landes geladen. Den Prozess hat die Agentur „Brainbows“, mit der die gesamte Strategie erstellt wird, begleitet.
„Der Schutz unseres Klimas ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Nur der ernst gemeinte Klimaschutz funktioniert. Wir wollen im Burgenland unseren Beitrag zur Eindämmung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius leisten“, unterstrich Eisenkopf. „Wir wollen, bevor es zu einzelnen Maßnahmen kommt, eine ganz klare Vision haben: die Vision eines klimafreundlichen Burgenlandes im Jahr 2050.“
Die Ziele und Grundsätze der Klimavision Burgenland 2050
>>> Ziele
Das oberste Ziel ist die Senkung der Treibhausgasemissionen: Bis 2050 sollen keine fossilen Energieträgern benötigt werden, die Treibhausgase sollen auf rund ein Zehntel der aktuellen Werte reduziert werden.
Der Energieverbrauch soll um 5 Petajoule gesenkt werden.
Die Produktion der benötigten Energie soll zu 100% aus erneuerbaren Quellen kommen. Was bei der Stromproduktion dank der Windkraft im Burgenland schon erreicht wurde, wird in den Bereichen Wärme und Mobilität eine Herausforderung.
Eine ganzheitliche Lösung für die verschiedenen Handlungsfeldern wird ausgearbeitet.
„Das Zielviereck ‚ökologische Nachhaltigkeit – soziale Verträglichkeit – Wettbewerbsfähigkeit – Versorgungssicherheit‘ wurde als Rahmen gesteckt“, betonte die Umweltlandesrätin. „Es geht nicht nur um die Senkung von Treibhausgasemissionen, die Klimastrategie ist ein Gesamtkonzept für ein zukunftsfähiges Burgenland. Klimaschutz muss leistbar sein, es darf zu keiner Energiearmut kommen. Die Umstellung auf ressourcenschonenende Versorgungssysteme und erneuerbare Energie sind eine Chance für die regionale Wirtschaft.“
>>> Grundsätze
Das zweite zentrale Element der Vision – die Grundsätze - definiert die politischen Strategien. „Wir setzen im Burgenland auf kluges, nachhaltiges Wachstum – das bedeutet, dass wir die Lebensqualität im Burgenland auch für die nächsten Generationen sicher stellen wollen. Ökonomie, Ökologie und Soziales müssen gleichberechtigt unter einem Dach stehen“, unterstrich Eisenkopf. „Wir werden stark auf Bewusstseinsbildung setzen, und es darf nicht über die Köpfe der Menschen hinweg agiert werden.“
Die nächsten Schritte
„Wir laden alle Burgenländerinnen und Burgenländer ein, bei der Erstellung dieser Strategie mitzuarbeiten. Das wird mit einer Online-Befragung passieren. Das Land und die Politik können nur einen Anstoß geben und die richtigen Rahmenbedingungen setzen. Doch der tatsächliche Klimaschutz passiert draußen, in den Häusern, auf den Feldern, in den Unternehmen und auf der Straße“, so Eisenkopf.
Eine Grundlage der Klimavision ist die Abfrage der Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen in der burgenländischen Bevölkerung. Im Mai wird eine weitere Expertenrunde stattfinden, in der Arbeitsgruppen die Maßnahmen in den einzelnen Sektoren erarbeiten werden.
Eisenkopf: „Die Strategie wird bis zum Herbst 2019 fertiggestellt werden. Am Ende des Prozesses wird es einen Handlungsleitfaden für alle relevanten Akteure geben. In erster Linie für das Land und die landesnahen Betriebe aber in weitere Folge auch für alle Institutionen und Unternehmen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.“
Pressefoto zum Download:Klimavision
Bildtext: Christian Nohel (links) und Stefan Nohel (rechts) von der Agentur Brainbows mit LRin Astrid Eisenkopf in der Mitte
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Mag. Christian Frasz, 17. April 2019
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