Nachhaltig und sozial: „Sonnenmarkt und Sonnencafé“ jetzt auch in Mattersburg

Sonnenmarkt Mattersburg: Soziallandesrat Leonhard Schneemann (Mitte) präsentierte mit Gerald Fitz vom Arbeitersamariterbund Burgenland, Mattersburgs Bürgermeisterin Ingrid Salamon, soogut-Geschäftsführer Wolfgang Brillmann und Soziale Dienste Burgenland-Geschäftsführer Johannes Zsifkovits (v.l.) das Sozialmarkt-Projekt.
Mitarbeiter des Arbeitersamariterbundes verwöhnen die Kundinnen und Kunden im Sonnencafé mit Kaffee und Kuchen.

Soziallandesrat Leonhard Schneemann präsentierte heute den Sozialmarkt mit neuer Logistikzentrale in Mattersburg. Eröffnet wird der Sonnenmarkt und das Sonnencafé am Freitag, dem 19. November, um 14 Uhr. „Unser Ziel ist bis 2023 in jedem Bezirksvorort des Burgenlandes einen Sozialmarkt zu betreiben“, betont Soziallandesrat Leonhard Schneemann.

Anfang Oktober wurde in Oberwart der erste burgenländische Sozialmarkt in Betrieb genommen. Am 19. November 2021 öffnet um 14 Uhr im Fachmarktzentrum in Mattersburg/Ortsteil Walbersdorf der zweite Standort. „Sonnenmarkt und Sonnencafé sorgen für Chancengleichheit durch preiswerte Angebote für finanziell weniger gut gestellte Personen im Burgenland sowie für mehr Nachhaltigkeit. Bei der Initiative handelt es sich um ein vom Land Burgenland initiiertes gemeinnütziges Projekt und ein österreichweit einzigartiges Modell zur Armutsbekämpfung. „Als Soziallandesrat beobachte ich immer wieder, den gesellschaftlichen Druck für bestimmte Bevölkerungsgruppen am sozialen Leben teilnehmen zu können“, stellt Schneemann fest.

Alleine im Burgenland sind 49.000 Menschen armutsgefährdet und 14.000 Burgenländerinnen und Burgenländer beziehen eine Mindestpension. „Mit diesem im Regierungsprogramm vorgesehenen Projekt setzen wir einen wichtigen Schritt, um Waren sinnvoll zu verwenden. Wenn man bedenkt, dass bereits fast 50.000 Burgenländerinnen und Burgenländer armutsgefährdet sind, dann muss uns diese Zahl aufrütteln. Angesichts steigender Preise und Lebenserhaltungskosten ist es ein Gebot der Stunde, das Leben leistbarer zu machen“, so Schneemann bei der Präsentation des Sozialmarktes, „soziale Gerechtigkeit steht im Burgenland im Zentrum unserer politischen Arbeit. Mit dem Sonnenmarkt und Sonnencafé in Mattersburg gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung. Die neuen Sozialräume bekämpfen mit ihrem Geschäftsmodell die Armut, sorgen für nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und dafür, dass mit einem offenen und positiven Umgang jede soziale Stigmatisierung vermieden wird. Das Angebot richtet sich aber auch an die vielen älteren Menschen, die mit einer Mindestpension auskommen müssen.“

Mit der Umsetzung der Sozialmärkten hat die Landesregierung die Soziale Dienste Burgenland GmbH mit Sitz in Bad Tatzmannsdorf beauftragt. In den Sonnenmärkten werden Lebensmittel und Drogeriemarktartikel zu günstigen Preisen ausschließlich an registrierte Kundinnen und Kunden verkauft. Bei den Waren handelt es sich um überprüfte Spenden seitens der Hersteller und regionaler Anbieter, die man unbedenklich verwenden kann. Die Waren werden persönlich abgeholt und in den Sozialmärkten zu einem Drittelpreis des günstigsten Diskonters weiterverkauft.
Registrieren lassen können sich alle Burgenländerinnen und Burgenländer, der Nettoeinkommen bei maximal 1.240 Euro netto pro Monat für eine Einzelperson oder maximal 1.630 Euro für einen Haushalt mit zwei Personen und pro Kind maximal 300 Euro netto pro Monat nicht übersteigt. Einen entsprechenden Ausweis für den Sonnenmarkt kann man vor Ort beantragen.

Neben den 20 angestellten Mitarbeitern setzt der Sozialmarkt auf ehrenamtliche Mitarbeiter, aber auch auf Transitarbeitskräfte, die im Berufsleben Fuß fassen möchten. Weitere Zentren mit Sonnenmarkt und Sonnencafé sind für das erste Halbjahr 2022 in Oberpullendorf und Neusiedl am See, im zweiten Halbjahr 2022 in Eisenstadt und 2023 in Jennersdorf und Güssing geplant.

Der Sonnenmarkt in Mattersburg wird von der soogut-Sozialmarkt GmbH auf einer Verkaufsfläche von 579 m2 betrieben. Seit 17 Jahren ist das Unternehmen federführend in der niederösterreichischen Sozialmarktlandschaft. „Neben Lebensmitteln bieten wir auch Kleidung, Spielzeug und Bücher an. Auch solche Güter müssen sich Menschen leisten können“, sagt soogut-Geschäftsführer Wolfgang Brillmann, der sich ein selbstbestimmtes und würdevolles Einkaufen zum Ziel gesetzt hat.

Samariterbund betreibt das Sonnencafé
Das vom Samariterbund Burgenland betriebene Sonnencafé ist als lebendiger Begegnungsraum angelegt. „Sozialpassinhaber sollen zu einem günstigen Preis Kaffee und Kuchen erhalten“, betont Gerald Fitz vom Arbeitersamariterbund (ASB), der auch eine Bücherbörse und das Projekt „SamLa kids“, Secondhand für Kinder, anbietet. „Das Sonnencafé soll ein Ort der Begegnung werden“, wünscht sich Fitz. Eine Sozialarbeiterin bietet im Sonnencafé Beratungsdienstleistungen an.
Mattersburgs Bürgermeisterin Ingrid Salamon begrüßt das Projekt, findet es jedoch traurig, dass ein reiches Land wie Österreich, einen Sozialmarkt braucht. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Fachhochschule Burgenland/Department Soziales. Für das Jahr 2024 hat der Fördergeber Land Burgenland eine Evaluierung des Projektes vorgesehen.

Eröffnet wird der Sonnenmarkt am Freitag, dem 19. November 2021. Am Eröffnungstag kann von 14 bis 18 Uhr eingekauft werden. Künftig ist von Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr geöffnet.

 

 

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Sonnenmarkt Mattersburg

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