Knapp ein Jahr nach Inbetriebnahme des ersten Pflegestützpunkts im Burgenland erfolgte nun der nächste entscheidende Schritt für das europaweite Vorreitermodell: Die Ausschreibung für die landesweite nicht-stationäre Pflegeversorgung wurde gestartet. Seit heute, Montag, können sich Trägerorganisationen bewerben. Pro Region wird künftig ein Betreiber die Versorgung übernehmen. Alle aktuellen Anbieter sind eingeladen, sich zu bewerben und eine aktive Rolle zu spielen, wie Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betont: „Es freut uns, wenn bewährte und erfahrene Trägerorganisationen mit uns gemeinsam den Weg zu einer flächendeckenden, kleinstrukturierten pflegerischen Versorgung der Bevölkerung gehen. Die Menschen wollen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden in Würde altern. Unser Ziel ist es, diesem Wunsch der Burgenländerinnen und Burgenländer nachzukommen.“ Die 71 Pflegestützpunkte in insgesamt 28 Regionen garantieren leistbare und qualitätsvolle Angebote in der Pflege und Betreuung direkt vor der Haustür der Burgenländerinnen und Burgenländer. Neben der Anstellung betreuender Angehöriger stelle dieses Pflegestützpunktmodell den nächsten sozialpolitischen Meilenstein im Burgenland dar, ergänzt Soziallandesrat Leonhard Schneemann: „Um Pflege und Betreuung auch für kommende Generationen garantieren und finanzieren zu können, müssen wir über den Tellerrand schauen und uns auf Neues einlassen. Das Burgenland nimmt mit dem Pflegestützpunktmodell erneut eine europaweite Vorreiterrolle ein.“ 2024 sollen alle Pflegestützpunkte auf den Weg gebracht werden.
Serviceorientiert und wohnortnah präsentiert sich das regionale Pflegestützpunktsystem – ein Herzstück des burgenländischen Zukunftsplan Pflege. Dieses Pflegestützpunktsystem sieht Standorte in 71 Gemeinden vor und spannt den Betreuungsbogen von Hauskrankenpflege über betreutes Wohnen und Seniorentagesbetreuung bis hin zur Pflege- und Sozialberatung. Dabei wurde das Burgenland – nach wissenschaftlicher Evaluierung der vorhandenen Strukturen im Land durch das Entwicklungs- und Planungsinstitut für Gesundheit (EPIG) – in 28 Regionen unterteilt. Damit einhergehend wird künftig nur noch ein Träger die gesamte nicht-stationäre Versorgung pro Region übernehmen. Die Ausschreibung für die Trägerorganisationen sei nun ein wichtiger Schritt, wie Soziallandesrat Leonhard Schneemann betont. „Es ist der ausdrückliche Wunsch, dass sich alle Träger dabei aktiv einbringen und bewerben. Durch die gebündelten Ressourcen sollen mehr Service und Betreuung bei den pflegebedürftigen Burgenländerinnen und Burgenländern auch tatsächlich ankommen. Aber auch die Pflegekräfte sollen einen Mehrwert spüren“, versichert der Soziallandesrat. Alle Pflegekräfte im Pflegestützpunktmodell bekommen künftig den burgenländischen Mindestlohn.
Vier Regionen werden künftig von den Sozialen Diensten Burgenland betreut
Ausgeschrieben wird in 24 von 28 Regionen. Die verbleibenden vier Regionen werden in Zukunft von den Sozialen Diensten Burgenland betreut. Eine dieser Regionen ist das Gebiet rund um die Gemeinde Schattendorf, wo sich auch der Pilot-Stützpunkt befindet, der im November 2022 gestartet ist und bereits von den Sozialen Diensten Burgenland betrieben wird. Künftig soll die im Norden angrenzende Region ebenfalls von den Sozialen Diensten Burgenland versorgt werden. „So können eventuell Synergien noch besser genutzt werden“, erklärt Landesrat Leonhard Schneemann. Ähnlich verhält es sich im Süden: Auch hier setze man künftig auf zwei benachbarte Regionen rund um Großpetersdorf und Kohfidisch, die von den Sozialen Diensten Burgenland betreut werden. Schneemann: „Alle vier Regionen werden wir nutzen, um das Modell auf Herz und Nieren zu prüfen. Wir wollen das Optimum herausholen und genau wissen, wo Probleme entstehen oder entstehen könnten, um gegebenenfalls nachschärfen zu können. Dazu haben wir genau im Blick, ob der Schuh, den wir den Trägerorganisationen anziehen, auch passt.“
Letzten Endes gehe es um das Wohl der Burgenländerinnen und Burgenländer, betont Landeshauptmann Doskozil abschließend: „Wir sind bemüht, Pflege und Betreuung so aufzustellen, dass alle profitieren: auch die Pflege- und Betreuungskräfte, vor allem aber die Pflegebedürftigen. Uns geht es um die Verbesserung des Angebotes und nicht um Strukturbewahrung.“
Rückfragehinweis:
Bianca Werfring
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Bildtext LH_Doskozil_LR_Schneemann: Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil und Landesrat Dr. Leonhard Schneemann.
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Eisenstadt, 06. November 2023
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