Die Pflege und Betreuung älterer Menschen sind Schlüsselthemen der Zukunft. Nahezu jede Burgenländerin und jeder Burgenländer wird künftig mit Pflege und Betreuung in der Familie konfrontiert sein. Die Zahl der über 75-Jährigen wird bis 2030 um 20 Prozent auf 37.000 Burgenländerinnen und Burgenländer steigen. Eine von der Gesundheit Österreich erstellte Pflegepersonal-Bedarfsprognose geht daher von einem Ersatz- und Zusatzbedarf von 1750 Personen bis 2030 aus. Das Burgenland hat bereits Maßnahmen gesetzt: Der Zukunftsplan Pflege und das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige (1.700 Euro bei Vollzeitarbeit) sind wichtige Schritte für die Absicherung der Pflege für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Dazu kommt dieses Jahr ein weiterer wichtiger Baustein: Mit der neuen Schulform "Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege" in Pinkafeld ist das Burgenland österreichweit wieder einen Schritt voraus.
"Damit schaffen wir ein weiteres wichtiges Instrument, um dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken. Außerdem bieten wir den jungen Menschen sichere Jobaussichten, Karriere- und Aufstiegschancen im Burgenland", so Sozialllandesrat Leonhard Schneemann. LRin Winkler betont: "Am Schulstandort Pinkafeld haben wir die Voraussetzungen für diese neue Form der Schul- und Ausbildung geschaffen. Die Besonderheit und der Mehrwert dabei sind, dass die Absolventinnen und Absolventen parallel zwei Ausbildungen absolvieren. Zum einen schließen die Schülerinnen und Schüler die HBLA als ausgebildete Pflegefachassistenten mit Matura bzw. mit dem Diplom für Sozialbetreuung ab. Das heißt – in fünf Jahren zur Matura plus Berufsabschluss“.
Der neue Schulzweig wird durch eine Kooperation der SOB Pinkafeld und der KRAGES abgewickelt. Die SOB stellt die Räumlichkeiten für die Abhaltung des Unterrichts und das Lehrpersonal für die allgemeine Ausbildung zur Verfügung. Die KRAGES stellt das fachlich qualifizierte Lehrpersonal aus dem Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege und sorgt damit für die fachspezifische Ausbildung. Darüber hinaus organisiert die KRAGES auch gleich die Berufspraktika. Das Suchen nach Praktikumsplätzen entfällt somit für die Schülerinnen und Schüler. Der neue Schulversuch bietet eine sichere Grundlage für alle Absolventinnen und Absolventen. Nach drei Jahren schließen die Schülerinnen und Schüler mit der Zusatzausbildung Pflegeassistenz ab und können direkt im Bereich Pflege und Betreuung arbeiten. Mit der 5-jährigen Ausbildung zur Pflegefachassistenz können Absolventinnen und Absolventen ebenfalls sofort in den Beruf einsteigen und auch medizinisch-diagnostische Maßnahmen umsetzen. Außerdem schließt die 5-jährige Schulform mit Matura ab und lässt den Absolventinnen und Absolventen jede weiterführende Ausbildung an Fachhochschule oder Universität offen.
LR Schneemann führt aus: "Wir brauchen künftig mehr qualifiziertes Personal im Pflegebereich. Mit dieser neuen Schulform stellen wir den Nachwuchs für die Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz im Burgenland sicher“. LRin Winkler ergänzt: "Darüber hinaus erlangen die Absolventinnen und Absolventen Universitätsreife bzw. den Zugang für ein Studium an der Fachhochschule, für das in bestimmten Zweigen wie Gesundheits- und Krankenpflege oder Soziale Arbeit Zeiten angerechnet werden können“. Die neue Schulform startet mit dem Schuljahr 2021/2022. Anmeldungen sind bis Ende Februar möglich.
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Bildtext: Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann und Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler: Mit der neuen Schulform "Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege" in Pinkafeld ist das Burgenland österreichweit wieder einen Schritt voraus
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Fercsak Hermann, 05. Februar 2021
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