Neue Schutzausrüstung für Burgenlands Stützpunktfeuerwehren

LR Heinrich Dorner und ABI Andreas Braunstein übernahmen die neuen Schutzanzüge für die burgenländischen Stützpunktfeuerwehren. V.l.: FF-Mann in Chemikalienschutzanzug der Schutzstufe 3, BR Michael Hauser, OBR Adi Binder, LR Heinrich Dorner, FF-Mann in Chemikalienschutzanzug der Schutzstufe 2, ABI Andreas Braunstein

LR Dorner: „Nächste wichtige Investition in die Sicherheit der Freiwilligen Feuerwehren und zum Schutz der burgenländischen Bevölkerung“

Mit dem zunehmenden Verkehrs- und Transitaufkommen steigen auch die Schadstoffeinsätze der burgenländischen Feuerwehren. Um die Sicherheit der Kameraden bei diesen Einsätzen weiterhin zu gewährleisten, werden die bisherigen, altersbedingt auszuscheidenden Chemikalienschutzanzüge gegen neue der Schutzstufen 2 und 3 ausgetauscht. Bei einer Pressekonferenz heute, Mittwoch, präsentierten Landesfeuerwehrreferent Landesrat Heinrich Dorner und Abschnittsbrandinspektor Andreas Braunstein vom Landesfeuerwehrverband die neue Schutzausrüstung und informierten über das Investitionspaket des Landes. Die Schutzanzüge werden den Stützpunktfeuerwehren Mattersburg, Oberpullendorf, Oberwart, Güssing und Jennersdorf sowie die Stützpunktfeuerwehren mit Gefahrenstoff-Ausrüstung Bernstein, Pinkafeld, Rudersdorf Ort sowie dem Landesfeuerwehrkommando übergeben. Die Kosten belaufen sich auf rund 181.000 Euro. 

Mittel für Katastrophenschutz werden auf 20 Mio. Euro erhöht
„Ein wesentliches Element der Landespolitik ist es, den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren modernste Ausrüstung und hochwertige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, denn die Einsatzzahlen steigen kontinuierlich, und die Gefahrguteinsätze werden immer komplexer und komplizierter. Auch die Herausforderungen insbesondere im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz werden in den nächsten Jahren weiter steigen. Wir werden daher in den nächsten fünf Jahren Rekordinvestitionen in das Burgenländische Feuerwehrwesen tätigen, die Mittel für Katastrophenschutz werden auf 20 Millionen Euro erhöht“, betonte LR Dorner. „Der Ankauf der Chemikalienschutzanzüge ist nun die nächste wichtige Investition in die Sicherheit der Freiwilligen Feuerwehren und letztlich auch der burgenländischen Bevölkerung“. 

Bewährungsprobe bestanden
Die Notwendigkeit dieser Anschaffung unterstreicht auch Braunstein: „Es nützt das beste Konzept nichts, wenn nicht eine gut ausgerüstete Mannschaft dahintersteht. In den letzten Wochen hatten wir bereits acht Einsätze der Alarmstufe G2/G3 mit gefährlichen Stoffen in den Bereichen Transport und Industrie zu verzeichnen, die mit entsprechender Schutzausrüstung durchgeführt werden mussten“. Beim Zugsunglück in Kittsee hätten sich die neuen Anzüge bereits bestens bewährt. 

Kombination mit Atemschutzgeräten bietet bestmöglichen Schutz
42 Stück Chemikalienschutzanzüge der Schutzstufe 3 (Vollschutzbekleidung – gasdicht) und 285 Stück Chemikalienschutzanzüge der Schutzstufe 2 (Teilschutzbekleidung – nicht gasdicht) wurden für die Stützpunktfeuerwehren angekauft. In Kombination mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten bieten sie den Einsatzkräften der Feuerwehr bei Schadstoffeinsätzen den bestmöglichen Schutz. 

Schadstoffzüge Nord und Süd unterstützen Stützpunktfeuerwehren
Die Feuerwehren der beiden Schadstoffzüge Nord (Eisenstadt) und Süd (Pinkafeld) sind zusätzlich mit den entsprechenden Einsatzfahrzeugen (Gefährliche-Stoffe-Fahrzeug und Körperschutzfahrzeug) ausgerüstet. Sie unterstützen die Stützpunktfeuerwehren mit den auf den GSF-Fahrzeugen vorhandenen Spezialgeräten und Gefahrgutpumpen bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen bzw. bei Notentleerungen von Tankfahrzeugen, hier vor allem an den Grenzübergängen Nickelsdorf, Kittsee und Heiligenkreuz, auf Anforderung der Bezirkshauptmannschaften bzw. der Polizei.  

Katastrophenschutz wird in fünf Phasen bis 2027 umgesetzt
In fünf Phasen sollen Vorbereitungsmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Katastrophen gesetzt und allgemein die Resilienz von Land, Gemeinden und Haushalten gestärkt werden. In Phase 1 wurden im Vorjahr die Katastrophenstützpunkte von 7 auf 16 mehr als verdoppelt. Derzeit werden Phasen 2 bis 5 des Kat-Konzeptes umgesetzt; dazu gehören die Anschaffung von Notstromaggregaten und die Umsetzung eines Betankungskonzeptes, der Ankauf von Teleskopladern für Bezirksstützpunkte, die Einrichtung von Kat-Lagern zur Bevorratung bzw. Lagerung von Materialien und Gerätschaften sowie als Einsatzunterstützungseinheiten konzipierte Containersysteme. 2027 sollen alle Maßnahmen abgeschlossen sein. 

Pilotprojekt Drohnen, Ausrüstung für Tauchdienst
Ebenfalls bereits im Laufen ist ein Pilotprojekt, bei dem zunächst an den Standorten Rust und Pinkafeld Drohnenstützpunkte eingerichtet wurden. Die Drohnen sollen den Feuerwehren bei Einsätzen eine fundiertere Lagebeurteilung und Gefahreneinschätzung ermöglichen. Nach Auslaufen des Pilotprojekts soll evaluiert, danach in jedem Bezirk ein Drohnenstützpunkt eingerichtet werden. Auch die Mitarbeiter des Tauchdienstes haben eine neue Ausstattung erhalten. Die Beschaffung war notwendig, da der Tauchdienst bislang über keinerlei persönliche Schutzbekleidung gegen Regen und Kälte bei den Einsätzen außerhalb des Wassers verfügte. 

Reduzierte Ausbildungsdauer bei gleich hoher Qualität dank eLearning
Eine deutliche Erleichterung konnte bei der Ausbildung eines FF-Mitgliedes zum FF-Kommandanten erreicht werden. Dank eLearning und anderer Maßnahmen reduziert sich die Ausbildungsdauer von vormals 30 auf künftig 16 Ausbildungstage, wobei auch die Anzahl der Präsenztage an der Landesfeuerwehrschule von 28 auf 13 Tage verringert werden konnte. 

Partnerschaft für hohes Sicherheitsniveau 
„Größtmögliche Sicherheit für die Burgenländerinnen und Burgenländer hat für das Land Burgenland oberste Priorität. Als Eckpfeiler im Bereich der Sicherheit muss die Feuerwehr als größte Einsatzorganisation des Landes dementsprechend ausgerüstet sein. Schritt für Schritt werden Maßnahmen gesetzt, um für künftige Aufgaben und Szenarien gewappnet zu sein. Das machen Land und Landesfeuerwehrverband eng abgestimmt und partnerschaftlich, um das hohe Sicherheitsniveau in unserem Bundesland abzusichern und noch auszubauen – zum Schutz der Bevölkerung und auch zum Schutz der Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen“, so LR Dorner abschließend.    

 

Pressefoto zum Download:  Chemikalien-Schutzanzüge für FF

Bildtext:  LR Heinrich Dorner und ABI Andreas Braunstein übernahmen die neuen Schutzanzüge für die burgenländischen Stützpunktfeuerwehren. V.l.: FF-Mann in Chemikalienschutzanzug der Schutzstufe 3, BR Michael Hauser, OBR Adi Binder, LR Heinrich Dorner, FF-Mann in Chemikalienschutzanzug der Schutzstufe 2, ABI Andreas Braunstein

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Hans-Christian Siess, 3. Mai 2023

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