Der Verein „2getthere“, der seit seiner Gründung vor 21 Jahren vom Land Burgenland unterstützt wird, startet das Jugendprojekt „2getthere Pate“. Über ein Patenschaftsmodell sollen dabei Kinder und Jugendliche aus schwierigen familiären Verhältnissen gefördert und betreut werden. „Die Patinnen und Paten kommen von außerhalb der Familie und unterstützen die Kinder in schulischen, familiären und später dann auch in beruflichen Angelegenheiten. Ziel des Vorzeigeprojektes ist es, sie emotional zu stärken, ihre sozialen Fähigkeiten zu fördern und sie in lebenspraktischen Bereichen anzulernen – z.B. bei der Einteilung des Taschengeldes oder der Strukturierung des Alltags. „2getthere Pate“ unterstützt Kinder und Jugendliche, die Zurechtfindung in unserer Gesellschaft zu ermöglichen - und so friktionsfrei wie möglich erwachsen zu werden“, so LH Hans Peter Doskozil bei der heutigen Präsentation des Jugendprojektes mit Vereinsobmann Pfarrer Günther Kroiss, Projektkoordinator Julian Hochstätter und Projekt-Mitarbeiterin Lisa Ollram. „2getthere“ sei damit eine wichtige Ergänzung des vielfältigen Angebotes des Landes für Kinder und Jugendliche, hieß es heute weiter.
Bei „2getthere Pate“ sollen Kinder und Jugendliche über einen längeren Zeitraum von einer Patin bzw. einem Paten begleitet werden. Dazu Vereinsobmann Günther Kroiss: „Die Begleitung soll bereits im Kindesalter beginnen und über die Pubertät hinaus dauern. Sie soll im Idealfall erst dann enden, wenn eine Selbständigkeit gegeben ist. Die Patinnen und Paten sollen bereits fest im Leben stehen und eine demensprechende Lebenserfahrung aufweisen. Wichtig ist, dass sie zeitliche Ressourcen haben, um den Kontakt aufrecht zu erhalten“. Die Patinnen und Paten werden durch den Verein „2getthere“ unterstützt. Die Unterstützung bezieht sich unter anderem auf die Nutzung der Räumlichkeiten bei Zusammentreffen mit den Kindern. Des Weiteren erhalten sie die Möglichkeit, sich bei Fragen bzw. Problemen an das ausgebildete Personal des Vereins im Bereich der Pädagogik und Sozialpädagogik zu wenden. Der offizielle Projektstart ist für September in der Region Mattersburg angestrebt, das Projekt soll dann schrittweise im Burgenland implementiert werden.
„Je nach Absprache zwischen Patin bzw. Paten und Kind kann die Art der Patenschaft variieren, sei es in der Form von gemeinsamen Unternehmungen oder Hilfe bei lebenswichtigen Entscheidungen. Wichtig hier ist, dass sich beide Parteien dabei wohlfühlen. Dies betrifft ebenso die Abstände zwischen den einzelnen Treffen, aber auch die Dauer. Es wird dennoch empfohlen, mindestens zweimal pro Monat ein Treffen stattfinden zu lassen, um die Patenschaft optimal voranzutreiben“, sagte Projektkoordinator Julian Hochstätter. Die Länge einer Patenschaft kann individuell vereinbart werden. Weiters sollen regelmäßige Verlaufsgespräche stattfinden, die sicherstellen sollen, dass es allen Beteiligten gut geht. „Das Projekt zielt darauf ab, möglichst früh mit der Betreuung und Unterstützung zu beginnen. Geplant ist, Kinder bereits ab der 5. oder 6. Schulstufe zu begleiten“, so Projektmitarbeiterin Lisa Ollram.
Das Jugendprojekt ist eine Ergänzung des vielfältigen Angebotes des Landes, um Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung bestmöglich zu unterstützen und zu fördern – zum Beispiel durch den Gratiskindergarten, eine Ferienbetreuung in Gemeinden ab vier Kindern, das Schulstartgeld, die Lehrlingsförderung, den Wohn- und Fahrtkostenzuschuss für Lehrlinge, durch den Wegfall der Studiengebühren an burgenländischen Fachhochschulen, den Zuschuss für Studenten-Semesterticket, die Förderung eines Auslandssemesters für Studenten, usw. Gefördert werden auch die Errichtung und Erhaltung von Jugendberatungsstellen, Jugendzentren und Lokalen von Jugendorganisationen. Jedem Jugendlichen bis zum 19. Lebensjahr steht ein Ausbildungsplatz zur Verfügung. Die überbetriebliche Facharbeiterausbildung und auch die Lehre mit Matura sind dabei wichtige Ergänzungen.
Das Land Burgenland ist auch Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe. Alle Maßnahmen dazu werden laufend evaluiert und auch ergänzt. In den letzten Monaten etwa wurden wesentliche Aufgaben im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe wieder zurück ins Land eingegliedert. SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen wurden direkt beim Land angestellt und an den Bezirkshauptmannschaften eingesetzt. Fünf SozialarbeiterInnen wurden aufgenommen, die zu festgelegten Zeiten an insgesamt 23 Schulen anwesend sind und Kinder, Jugendliche und deren Familien in belastenden Situationen beraten und begleiten. Darüber hinaus ermöglicht die Schulassistenz Kindern mit besonderen Bedürfnissen die Teilnahme am Schulunterricht in Pflichtschulen. Über 400 Kinder erfahren im Burgenland Unterstützung durch eine Schulassistenz.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter http://mattersburg.2-getthere.at
Pressefoto zum Download: „Patenschaft 2getthere“
Bildtext „Patenschaft 2getthere“: Pfarrer Günther Kroiss, Obmann des Vereins "2getthere", mit Projekt-Mitarbeiterin Lisa Ollram, BA, Projektkoordinator Julian Hochstätter und LH Hans Peter Doskozil
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Mag. Sabine Bandat, 29. Juni 2021
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