Der Probelauf für das neue, wohnortnahe Pflegekonzept kann beginnen. Im Herbst nimmt der erste Pflegestützpunkt des Burgenlandes in Schattendorf seinen Betrieb auf. Beim Pilotprojekt wird neben der neuen Art des Betreuten Wohnens auch ein umfassendes Betreuungsangebot inklusive Tagesbetreuung, Hauskrankenpflege sowie Pflege- und Sozialberatung angeboten. „Mit den geplanten Pflegestützpunkten gehen wir einen gänzlich neuen Weg und rücken noch näher zu den Pflegebedürftigen in den Regionen. Die geplanten Pflegestützpunkte sind bedürfnisorientiert, gemeindenah und zum klaren Vorteil der Pflegebedürftigen jeder Region. In Schattendorf startet im Herbst der erste Pilot-Pflegestützpunkt und betreut auch die fünf Nachbargemeinden. Hier wird unser Modell auf Herz und Nieren geprüft, bevor es auf das gesamte Burgenland ausgerollt wird“, erläutert Soziallandesrat Leonhard Schneemann.
Das Burgenland geht voran. In Sachen Pflege und Betreuung beschreitet das Land Burgenland einen eigenen und innovativen Weg. Mit neuen Denkansätzen stellt man sich dieser großen gesellschaftlichen Herausforderung und schreckt dabei nicht vor gravierenden Veränderungen zurück. „Wir warten nicht, bis Themen auf uns zukommen, sondern packen die Themen zukunftsorientiert an. Mit dem Zukunftsplan Pflege gehen wir in der Pflege und Betreuung neue, revolutionäre Wege. Wege, um die optimale Pflege und Betreuung gewährleisten zu können. Denn die haben sich alle Menschen im Burgenland verdient“, versichert Landesrat Leonhard Schneemann.
Der Zukunftsplans Pflege sieht vor, die drei Säulen der Pflege auf neue Beine zu stellen, neu zu strukturieren - sei es die Pflege daheim, die mittlere Pflegeebene, aber auch die stationäre Pflege. Ein erster wichtiger Baustein des Zukunftsplans Pflege war die Anstellung pflegender Angehöriger.
Pilotprojekt in Schattendorf
Der nächste Schritt sieht ein neues, wohnortnahes Pflegekonzept in den Bereichen Hauskrankenpflege, betreutes Wohnen und Seniorentagesbetreuung sowie die Pflege- und Sozialberatung mit 28 Regionen und rund 70 Subregionen vor. Im Jänner präsentiert, steht nun der erste Pflegestützpunkt als Pilotprojekt in den Startlöchern. Den Anfang macht das Pilotprojekt in Schattendorf. Hier wird der erste Pflegestützpunkt im Herbst in Betrieb genommen. Dieser erste Stützpunkt übernimmt die Versorgung und Betreuung der Gemeinden Drassburg, Baumgarten, Schattendorf, Loipersbach, Marz und Rohrbach.
Installiert wird neben der neuen Art des Betreuten Wohnens auch ein umfassendes Betreuungsangebot inklusive Tagesbetreuung, Hauskrankenpflege sowie Pflege- und Sozialberatung.
Betreiber dieses Pilotprojektes wird, wie bereits im Jänner verkündet, die Soziale Dienste Burgenland GmbH sein. Sie übernimmt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialen Dienste Schattendorf und gliedert diese ein. Ein großer Vorteil: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialen Dienst Schattendorf haben bereits die mobile Hauskrankenpflege im Großteil der Gemeinden der Region inne und kennen die Klientinnen und Klienten. Damit ändert sich auch für die Betreuungs- und Pflegebedürftigen in den sechs Gemeinden nichts. Sie werden weiterhin von ihren gewohnten Pflegekräften betreut. Dazu ergeben sich auch keinerlei Änderungen im Hinblick auf die Kosten, denn die Selbstbehalte in der mobilen Hauskrankenpflege und der Tagesbetreuung bleiben künftig gleich.
Schneemann: „Bei diesem Pilot in Schattendorf wird unser neues Modell nun auf Herz und Nieren geprüft. Nach einem Jahr liegen uns dann umfassende Daten für eine Evaluierung vor. So haben wir einen praxisnahen Probelauf, bevor das neue Modell auf das gesamte Burgenland ausgerollt wird.“
Jede Region wird von einem Träger versorgt werden und dieser Träger hat dann künftig die Verpflichtung, alle Betreuungs- und Pflegebedürftigen der Region zu versorgen. Die Regionen werden im kommenden Jahr ausgeschrieben. Dabei wird auch auf bestehende Strukturen zurückgegriffen. Im Zuge der Ausschreibung hat jeder Träger die Möglichkeit, sich zu bewerben, sollte er die Anforderungskriterien erfüllen.
Der Geschäftsführer der Sozialen Dienste Burgenland (SDB), Dr. Johannes Zsifkovits, betonte die Rolle der Landesgesellschaft in der Pilotphase: „Für viele Menschen in der Region können wir die gewohnten Betreuungsverhältnisse aufrechterhalten, da wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialen Dienste Schattendorf übernehmen. In der Pilotphase geben wir nun Feedback für das neue Pflegemodell, welches insgesamt mehr Betreuung und Pflege direkt bei den Menschen und weniger Fahrzeiten für das Pflegepersonal bietet.“
Schattendorfs Bürgermeister Thomas Hoffmann sieht in der Realisierung des Pflegestützpunktes einen riesigen Erfolg für die Bürgerinnen und Bürger in der gesamten Region. „Seit vielen Jahren fordert insbesondere die ältere Generation, ein wohnortnahes und maßgeschneidertes Pflege- und Betreuungsangebot. Dieser große Wunsch wird nun in die Tat umgesetzt. Mit diesem Schritt haben jene Menschen, die sich dazu entscheiden, in unserer Region zu wohnen, die Gewissheit, dass sie so lange wie möglich wohnortnahe versorgt sind", so Bürgermeister Thomas Hoffmann.
Der Start im gesamten Burgenland ist für Jänner 2024 geplant. „Die Menschen im Burgenland wollen zu Hause alt werden, dies soll mit den entsprechenden Angeboten möglich werden“, unterstrich Landesrat Schneemann.
Pressefotos zum Download: Pilotprojekt Pflegestützpunkt_1, _2, _3, _4
Bildtext Bilder 1, 2: Stellten Pilotprojekt Pflegestützpunkte im Burgenland vor: v.l.: Bgm. Thomas Hoffmann, LR Dr. Leonhard Schneemann, Dr. Johannes Zsifkovits, GF Sozialen Dienste Burgenland (SDB)
Bildtext Bilder 3, 4: Besichtigung der Baustelle des ersten Pflegestützpunktes in Schattendorf
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Eisenstadt, 5. Juli 2022
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