Die „Mobile Kinderkrankenpflege Burgenland“ (MOKI) feiert in diesem Jahr ihr 20jähriges Bestandsjubiläum. Dieser gemeinnützige Verein, bestehend aus diplomierten Pflegefachkräften mit mindestens 2-jähriger Berufserfahrung im Kinder- und Jugendbereich, ist beratend, pflegend und begleitend mobil für Kinder, deren Familien und Bezugspersonen im Einsatz. Betreut werden Einzelpersonen, Familien, Gruppen, Organisationen und Gemeinden. „MOKI hat es sich zur Aufgabe gemacht, sowohl Jungfamilien mit ihren Frühgeborenen zuhause begleitend, als auch schwerstkranke Kinder in ihrem gewohnten Umfeld zu pflegen und deren Familien mittels Rundumpflege zu entlasten. Seit 2017 ist die ‚Mobile Kinderkrankenpflege Burgenland‘ auch Träger des mobilen Kinderpalliativteams. Mit ihrem großen Aufgabenspektrum ist MOKI ein wichtiger Partner für die soziale Sicherheit im Burgenland, mehr denn je gefragt und eine wichtige Stütze für viele Burgenländerinnen und Burgenländer. An dieser Stelle möchte ich mich bei MOKI, dem gesamten Team und der Obfrau, für die geleistete Arbeit bedanken, zum Jubiläum herzlich gratulieren und für die nächsten 20 Jahre weiterhin viel Erfolg wünschen“, so Landesrat Dr. Leonhard Schneemann in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der geschäftsführenden Landesvorsitzenden und Obfrau von MOKI, Doris Zoder-Spalek, MBA.
Präventive Gesundheitspflege/Frühe Hilfe
Schwangerschaft, Geburt, Veränderungen in der Partnerschaft, die erste Eltern – Kind – Beziehung oder eine Erweiterung der Familie bringen viele neue Situationen mit sich. Der Schwerpunkt der präventiven Gesundheitspflege liegt darin, Eltern mit ihrem gesunden Säugling/Kleinkind individuell zu beraten und zu unterstützen. In diesem Rahmen werden vor allem Eltern unterstützt, die im Umgang mit dem Kind noch unsicher sind, Fragen zum Thema Stillen, zur Ernährung bzw. zum Beikostbeginn haben, oder Beratung und Unterstützung bei bestehenden Stillproblematiken wünschen. Der Hausbesuch gibt Raum, um alle Fragen und Sorgen zu jenen Themen, die im Besonderen Jungeltern beschäftigen, zu erörtern und individuelle Lösungsstrategien anzubieten.
Frühgeborenenbetreuung
Zu früh geborene Kinder bedürfen einer besonderen Pflege. Oft haben sie einen langen Krankenhausaufenthalt mit vielen Therapien hinter sich. In diesen Fällen ist es wichtig, den Eltern zuhause zur Seite zur stehen, um den Übergang vom Krankenhaus in den Familienalltag möglichst problemlos zu gestalten. Es werden Gewichtskontrollen durchgeführt und die Entwicklung des Kindes beobachtet. Die Eltern sollen im Handling mit ihrem Frühchen und in ihrer Kompetenz gestärkt werden. Ferner wird auch ärztlich angeordnete medizinische Pflege durchgeführt, um den Eltern bei engmaschigen Therapien lange Anfahrten ins Spital zu ersparen.
Chronische Erkrankungen
Chronisch erkrankte Kinder müssen meist ihr Leben lang mit ihrer Krankheit leben. Damit die Eltern nach Stellung der Diagnose Unterstützung bei der medikamentösen Therapie zu Hause haben, aber auch im Umgang mit der Erkrankung gestützt sind, brauchen sie Begleitung, ganz individuell und in einem unterschiedlichen Ausmaß. Ferner werden Kinder mit Diabetes mellitus Typ 1 auch in den Kindergarten bzw. Schule begleitet, damit das Diabetesmanagement von den Pädagog*innen, angeleitet durch die DGKP, übernommen werden kann.
Entlastungspflege
Die Pflege eines Kindes mit Behinderung oder einer schweren, lebenslimitierenden Erkrankung ist für die Eltern immer eine psychische und physische Belastung. Zumeist erfolgt die Pflege rund um die Uhr. Damit diese Eltern in ihrer Alltagspflege entlastet werden, private Termine wahrnehmen oder mit den gesunden Geschwisterkindern etwas unternehmen können, übernimmt MOKI Burgenland die Pflege und Versorgung des kranken Kindes. In Kleinfamilien ist es nicht immer selbstverständlich, dass es Familienmitglieder gibt, die die Betreuung übernehmen könnten. Kinder, die beispielsweise heimbeatmet sind, können nicht unbeaufsichtigt bleiben. Das Beatmungsgerät muss ständig überwacht und oft müssen die kleinen Klienten mehrmals in der Stunde tracheal abgesaugt werden. Mit der Entlastungspflege wird den Eltern die Möglichkeit gegeben, Zeit für sich nutzen zu können, während sie ihr krankes Kind in besten Händen wissen. Ein abendlicher Kinobesuch, das Pflegen sozialer Kontakte und viele ansonsten selbstverständliche Unternehmungen sind für jene Eltern seltene und oft unmögliche Gestaltungen des Alltags.
Psychosoziale Elternberatung
Im Rahmen der psychosozialen Elternberatung arbeitet MOKI Burgenland mit der Kinder- und Jugendhilfe des Landes in Kooperation. Die Kinder- und Jugendhilfe kontaktiert MOKI Burgenland, wenn beispielsweise minderjährige oder substituierte Eltern Nachwuchs bekommen. Hier ist es wichtig, die Kompetenzen der Jungeltern zu stärken, ihnen Hilfestellung in der Babypflege zu geben, damit sie ihr Kind möglichst bald eigenständig und sicher versorgen können. Ziel ist es, eine Fremdunterbringung des Kindes zu vermeiden. Die Betreuung dieser Familien erstreckt sich mitunter über einen längeren Zeitraum.
MOKI Familienzirkel
Seit etlichen Jahren bietet MOKI Burgenland eine innovative und familienorientierte Beratung für Jungeltern an. Bei den sogenannten MOKI Familienzirkel treffen sich Eltern mit ihren Babys zum Austausch und zur Beratung. Diese regelmäßigen Meetings werden von einer MOKI-DGKP geleitet. Die Eltern haben hier nicht nur die Möglichkeit über Themen, wie beispielsweise Stillen, Schlafen, Beikostbeginn etc. informiert zu werden, sondern auch die Gelegenheit, sich mit anderen Eltern auszutauschen, Freundschaften zu knüpfen sowie andere Eltern in ähnlicher Lebenssituation kennen zu lernen. Die Familienzirkel sind für die Familien kostenlos und werden durch die jeweilige Gemeinde, in der sie stattfinden, finanziert.
Kinderpalliativteam MOKI Burgenland
Für nicht alle Eltern erfüllt sich der hoffnungsvolle Wunsch eines gesunden Kindes. Manche Kinder kommen mit einer schweren Erkrankung zur Welt, müssen ihr Leben lang rund um die Uhr gepflegt werden. Andere Kinder erkranken akut an einer lebensbedrohlichen Erkrankung. Für all jene betroffene Familien bietet das Kinderpalliativteam MOKI Burgenland Begleitung und Unterstützung an. Das Team besteht aus Diplomierten Pflegefachkräften in der Kinder- und Jugendlichenpflege, Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen und ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen. Die Besuche finden in gewohnter, geborgener und familiärer Atmosphäre bei den Familien zuhause statt. Einerseits werden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit lebenslimitierenden Erkrankungen betreut, andererseits können auch Eltern nach einer Fehlgeburt oder Totgeburt psychologische Begleitung in Anspruch nehmen. Die Inanspruchnahme des Kinderpalliativteams ist für die Familien kostenlos.
Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann dazu: „Vordergründiges Ziel ist es, die stationäre Betreuung möglichst kurz zu halten und diese - speziell für Kinder - verstärkt im familiären Umfeld zu ermöglichen. Deshalb wollen wir diese mobile Betreuung auf Basis des Sozialbudgets des Landes noch weiter ausbauen, denn sowohl die finanziellen, als auch die sozialen Vorteile sprechen hier für sich.“ Trotz dieser massiven Unterstützung durch den Kooperationspartner Land Burgenland ist MOKI als gemeinnütziger Verein aber auch auf Sponsoren und Spenden angewiesen. In diesem Sinne wurde der Verein deshalb im Vorjahr aktiv und drehte einen Sport. Prominente Persönlichkeiten, wie Winzer Leo Hillinger, Kulturmanager Daniel Serafin, Kickboxerin Nicole Trimmel, Sängerin Tina Well und Extremsportler Martin Trimmel machen dabei als Botschafter auf das Tun, auf die optimale Betreuung der „Mobile Kinderkrankenpflege Burgenland“ (MOKI) aufmerksam. Nähere Informationen und Details zu den einzelnen Angeboten sind via Internet unter www.bgld.moki.at in Erfahrung zu bringen.
Pressefoto zum Herunterladen:20 Jahre MOKI
Bildtext: Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann gratulierte Doris Zoder-Spalek, MBA, geschäftsführende Landesvorsitzende und Obfrau MOKI, zum 20jährigen Bestandsjubiläum
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
Fercsak Hermann, 12. Oktober 2021
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