Das gaben Agrarlandesrätin Verena Dunst, LWK-Präsident ÖkR Franz Stefan Hautzinger, Landesinnungsmeister der burgenländischen Lebensmittelgewerbe Thomas Hatwagner und Burgenland Holding GF Mag. Hans-Peter Rucker heute, Dienstag, bekannt. Ziel seien die bessere Erschließung des heimischen Marktes für die Landwirtschaft, höhere Wertschöpfung und noch mehr Qualität der Ernährung in den Küchen landesnaher Betriebe. Gelingen soll dies durch bessere Koordination von Angebot und Nachfrage; eine interaktive Plattform soll den Informationsaustausch zwischen ProduzentInnen und Unternehmen ermöglichen.
Die heimische Landwirtschaft hat es derzeit besonders schwer: Billigkonkurrenz aus dem Ausland, geringe Wertschöpfung heimischer Produkte trotz Topqualität, dazu Frost, Hochwasser und Hagelgefahr sind existenzbedrohend. „Wir verlieren seit Jahren jeden Tag etwa einen Betrieb. Für den längerfristigen Bestand der burgenländischen Landwirtschaft ist die bessere Erschließung des heimischen Marktes eine Überlebensfrage“, sieht Dunst dringenden Handlungsbedarf. Das Land geht mit gutem Beispiel voran und will die Verwendung heimischer Produkte in den Küchen landesnaher Unternehmen forcieren.
„Umfragen zeigen, dass die Konsumenten zu 85 % darauf schauen, woher ein Produkt kommt“, stellt LWK-Präsident Hautzinger fest. „Nicht der Preis ist dabei so wichtig, sondern, dass es ein heimisches Produkt sein soll“. Jede zweite Mahlzeit werde heute außer Haus eingenommen – sehr viele in landesnahen Unternehmen, etwa in Kantinen, Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern. „Da ist es naheliegend, darüber nachzudenken, wie man diese Regionalität besser umsetzen kann“.
In einer gemeinsamen Initiative wollen deshalb die Agrarabteilung der Burgenländischen Landesregierung, die Wirtschaftskammer Burgenland und die Burgenländische Landwirtschaftskammer vorhandene Ressourcen bündeln, Angebot und Nachfrage besser koordinieren und Anbieter und Abnehmer besser vernetzen. In einem ersten Schritt soll eine Plattform eingerichtet werden, in die sich alle landwirtschaftlichen Betriebe mit ihren Produkten einbringen. Voraussetzungen, so Dunst, seien „Qualität, Liefersicherheit, Lieferzeit und passende Rahmenbedingungen für beide Seiten“ – Produzenten und Käufer. Ab September soll das Projekt starten, bis dahin wird auch die Plattform stehen. Hautzinger erhofft sich durch die Initiative eine Erhöhung des Absatzes, eine Steigerung der Wertschöpfung und nicht zuletzt mehr Wertschätzung heimischer Produkte.
„Regionale Vergabe bedeutet, dass die Wertschöpfung im Land bleibt. Deshalb sind wir gerne auf diese Initiative aufgesprungen“, sieht Landesholding-GF Rucker sieht den Schulterschluss als eine sinnvolle Weiterführung der Bauinitiative. „Es geht darum, Nachfrage und Angebot zusammenzubringen“. Neben der KRAGES sind es derzeit vor allem drei große Tourismusbetriebe – Kurbad Bad Tatzmannsdorf AG, Sonnentherme Lutzmannsburg und das Landessportzentrum VIVA – die bereits weitgehend auf regionale Produkte setzen mit rund 3 Mio. Euro Einkaufsvolumen für Lebensmittel wesentlich zum Erfolg beitragen können. „Das sind vielversprechende Beispiele. Wenn es gelingt, burgenländischen Betrieben auf ihrem Heimatmarkt neue Perspektiven zu eröffnen, dann sind wir einen großen Schritt weiter“, ist Dunst überzeugt.
Noch am Dienstag wird es als Auftakt eine Koordinierungsveranstaltung mit einem Workshop mit Vertretern der landesnahen Betriebe geben.
Pressefoto zum Download: Regionale Landesversorgung
Bildtext: Wollen Verwendung heimischer landwirtschaftlicher Produkte in Unternehmen des Landes forcieren: v.l.: Burgenland Holding GF Mag. Hans-Peter Rucker, LWK-Präs. ÖkR Franz Stefan Hautzinger, Agrarlandesrätin Verena Dunst, Landesinnungsmeister der burgenländischen Lebensmittelgewerbe Thomas Hatwagner
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Hans-Christian Siess, 7. Juni 2016
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