Das Gebäude umfasst zwei Wohngemeinschaften für insgesamt 24 MieterInnen mit Spezialisierung auf DemenzpatientInnen. Zusätzlich wird das Angebot von 15 betreubaren Wohneinheiten im Obergeschoß ergänzt. Diese, für das Burgenland einzigartige Wohnform, orientiert sich am Hausgemeinschaftsmodell und einer normalen Wohnumgebung in einem Mehrpersonenhaushalt. Das besondere Merkmal dieser Wohnform, stellt die Erbringung der Grund- und Behandlungspflege durch ambulante Dienste dar. In einer überschaubaren Gemeinschaft erleben Menschen Geborgenheit, Sicherheit und Normalität. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten können sich die MieterInnen an der Erledigung alltäglicher Aufgaben, wie beispielsweise Kochen oder Einkaufen beteiligen, wodurch individuelle Ressourcen und Fähigkeiten besonders gefördert werden. Dabei ist ganztags eine Betreuungskraft vor Ort, die bei der Bewältigung der Alltagsaktivitäten unterstützt, während in den Nachtstunden ein Nachtdienst anwesend ist. Wie zu Hause stehen mit spazieren gehen, fernsehen, handarbeiten, Ruhepausen, Spiele, Musik hören etc. verschiedene Aktivitäten auf dem Programm. Durch diese neue Form der Betreuung in familiärer Atmosphäre soll sich die Lebensqualität der Menschen deutlich verbessern.
„Gerade im Bereich der Versorgung von Menschen, die Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags benötigen hat das Burgenland in den vergangenen Jahren eine sehr dynamische Entwicklung genommen. Das Burgenland zählt heute in mehreren Bereichen zu den am besten versorgten Bundesländern Österreichs. Ganz wichtig ist mir dabei zu vermitteln: Wir brauchen viele verschiedene Angebote für Menschen im Alter. Der Anteil der älteren Generation an der Gesamtbevölkerung ist nämlich nach sämtlichen demographischen Entwicklungsprognosen in den nächsten Jahren zunehmend im Steigen begriffen. Aufgrund dieser kontinuierlich wachsenden Lebenserwartung und sozialstruktureller Veränderungen gewinnen Fragen der Betreuung und Pflege, gerade auch mit Blick auf Menschen mit demenziellen Erkrankungen, immer mehr an Bedeutung. Mit dieser Einrichtung haben wir es geschafft, gemeinsam mit der Diakonie einen weiteren Meilenstein und einen positiven Impuls für Menschen mit Demenz im Bezirk Oberwart schaffen“, betonte Gesundheits- und Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos.
Das Burgenland hat durch eine engagierte Sozialpolitik den Auf- und Ausbau des Leistungs- und Betreuungsangebotes für die ältere Generation massiv forciert. Ziel ist die Schaffung eines flächendeckenden und ganzheitlichen Systems von Pflege- und Betreuungsdiensten, das höchsten Qualitätsstandards entspricht und das hilfsbedürftigen Menschen ermöglicht, in Fällen von Krankheit oder Pflegebedürftigkeit möglichst in der gewohnten Umgebung Pflege und Betreuung zu finden. Nur ein geringer Teil der Seniorinnen und Senioren lebt in Wohn- oder Pflegeheimen, der überwiegende Teil lebt immer noch in den eigenen 4 Wänden und wird in häuslicher Pflege, ambulant oder von einer Personenbetreuerin - einer sogenannten 24 Stunden Betreuerin - unterstützt. Darabos dazu: „Für alle jene, bei denen die häusliche Pflege - auch auf Grund ihres Krankheitsbildes - nicht optimal ist, sind wir als Gesellschaft und Politik gefordert, gerade mit Blick auf die steigende Anzahl von Menschen mit Demenzerkrankungen, neue Betreuungsformen zu entwickeln, die Menschen nicht nur betreuen, sondern auch im Alter durch gezielte Fürsorge fördern. Die Diakonie setzt mit ihrer Senioren Wohngemeinschaft Plus, Demenz (im) Zentrum, einen ganz neuen Akzent in der Betreuung von Menschen mit Demenzerkrankungen.“
Im Erdgeschoss dieses neuen Hauses werden in Zukunft 24 Menschen mit Demenzerkrankung leben können. Die Betreuung ist 24 Stunden lang gewährleistet. Die Betreuungsangebote haben das Ziel, die Bewahrung der kognitiven Fähigkeiten so lange wie möglich zu fördern. Die Klienten mieten ein Appartement und nehmen so viel an Betreuung in Anspruch, wie sie möchten. Finanziell unterstützt die Landesregierung dieses Angebot mit einem Tagsatz von 90 Euro. Im Obergeschoss bietet die Diakonie 12 barrierefreie Wohnungen an, die von der Landesregierung als Betreutes Wohnen Plus mit max. 100%, das sind 135 Euro pro Monat, abgestuft nach der Höhe der Bemessungsgrundlage, die sich aus Netto-Einkommen und Pflegegeld zusammensetzt, gefördert werden. Die Altenwohnheime werden durch diese spezielle Form der zielgruppenorientierten Wohnform entlastet.
Pressefotos zum Download: Seniorenwohngemeinschaft Oberwart 1, 2
Bildtext 1 (v.l.n.r.): KommR Dir. Dr. Alfred Kollar, OSG, Obmann des Vorstandes, Pfr. Mag.a Sieglinde Pfänder, Geschäftsführerin Diakonie Burgenland, Gesundheits- und Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos, Prim. Dr. Herbert Langenberger, Präsident Lions Club Südburgenland, und Dr. Klaus Peter Schuh, Demenzspezialist, bei der Eröffnung der Seniorenwohngemeinschaft Plus Diakonie Oberwart
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Fercsak Hermann, 31. Oktober 2017
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