Im Zuge der Reichspogromnacht des 9. November 1938 wurde der Tempel von den Nationalsozialisten verwüstet und die gesamte Inneneinrichtung zerstört. Allerdings entschied man sich dafür, die Synagoge nicht in Brand zu stecken, weil man die Zerstörung des benachbarten Schlosses mit seiner Holzschindeldeckung befürchtete. Die Synagoge gelangte schließlich im Restitutionsweg in den Besitz der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, die das Gebäude im Jahr 1994 an den „Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf“ verkaufte. Noch bevor das Gebäude im Jahr 2010 unter Denkmalschutz gestellt wurde, erfolgten erste Sanierungsmaßnahmen. Im Mai 2019 übernahm das Land Burgenland sämtliche Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Synagoge Kobersdorf.
Ziel der bereits 2019 beginnenden Restaurierung ist es, möglichst viel Originalsubstanz zu retten und die begonnene Form einer alterswertigen Restaurierung fortzuführen. Dadurch soll die historische Aussagekraft der Synagoge – als sichtbarer Zeitzeuge einer grausamen historischen Epoche – nicht zerstört werden und das Gebäude auch weiterhin die Funktion eines Mahnmals ausüben. Die Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt.
Nach erfolgter Sanierung soll ein Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum mit einem Schwerpunkt auf regionaler, jüdischer Kultur und Geschichte entstehen. Im mehr als 200 m2 großen Gebäude, das Platz bis zu 150 Personen bietet, sollen regelmäßig Veranstaltungen stattfinden.
Die Synagoge von Kobersdorf soll ein sichtbares Zeichen dafür sein, dass das Land Burgenland sich seiner jüdischen Wurzeln, seiner jüdischen Traditionen und seiner Verantwortung für die jüdischen Opfer aus der Zeit des NS-Terrors bewusst ist.
Geöffnet zur Zeit der Schlossspiele in Kobersdorf
Einen ersten Blick auf die Synagoge können Interessierte bereits in der Zeit der Schlossspiele Kobersdorf werfen. Zumindest der Außenbereich des Gebäudes wird eine Stunde vor Vorstellungsbeginn für BesucherInnen der Schlossspiele zugänglich gemacht.