Jeder Mensch soll die gleichen Chancen haben, jeder Mensch darf an der Gesellschaft teilhaben, jeder Mensch darf für sich selbst entscheiden, niemand darf wegen einer Behinderung benachteiligt werden: Der internationale Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember soll dazu beitragen, Barrieren abzubauen. Gerade das Land Burgenland hat in jüngster Zeit viele Maßnahmen für Menschen mit Behinderungen umsetzt. Erst Anfang des Jahres hat man mit der Servicestelle für Menschen mit Behinderung (SMmB) einen Meilenstein auf den Weg gebracht. In Arbeit befindet sich gerade das Chancengleichheitsgesetz. „Wir werden nicht müde, weiterhin die Rahmenbedingung zu verbessern. Ganz wichtig dafür ist uns der ständige Dialog mit allen Beteiligten. Unser Ziel liegt ganz klar darin, dass Menschen mit Behinderung ihr Leben selbstbestimmt und unabhängig führen können. In einer Gesellschaft, in der sich alle ganz selbstverständlich begegnen“, betont Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann.
„Inklusion heißt, dass Menschen mit Behinderung ihr Leben nicht mehr an vorhandene Strukturen anpassen müssen. Vielmehr ist die Gesellschaft aufgerufen, Strukturen zu schaffen, die es jedem Menschen – auch den Menschen mit Behinderung – ermöglichen, von Anfang an, ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein. Menschen mit Behinderung können und müssen von Anfang an am sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben teilhaben“, umreißt Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann die Intention hinter den Anstrengungen des Landes.
Über 21.000 Menschen leben im Burgenland mit einer Behinderung und brauchen Hilfe, Beratung, direkte Ansprechpartner. Betroffenen sollen sich nicht alleine gelassen fühlen. Eine wichtige Anlaufstelle ist dabei die Servicestelle für Menschen mit Behinderung. Sie ist seit Jahresanfang mit seinen Dienstleistungen für die Menschen im Land tätig. Abgesehen von mehreren hunderten persönlichen Beratungen im gesamten Land, konnten in dieser kurzen Zeitspanne schon strukturelle Verbesserungen eingeleitet werden. In diesem Punkt sind z. B. die zukünftigen flächendeckenden Flüssigsauerstofftankstellen im Burgenland hervorzuheben. Damit wird nicht nur die Lebensqualität von mehr als 460 Menschen, die Flüssigsauerstoff benötigen, sondern auch von deren Familien und Angehörigen erheblich verbessert. „Die Servicestelle für Menschen mit Behinderung ist für die Burgenländerinnen und Burgenländer das ganze Jahr im Einsatz, um Betroffenen rasch und unbürokratisch zu helfen. Der umfangreiche Einsatz und das leidenschaftliche Engagement für die Menschen mit Behinderungen und die Realisierung ihrer Interessen wird in der Servicestelle für Menschen mit Behinderung nicht nur am Tag der Menschen mit Behinderung praktiziert, sondern jeden einzelnen Tag im Jahr. Dies machen die vielen Anfragen und Resonanzen deutlich“, informiert Mag. Rudolf Halbauer, Servicestelle für Menschen mit Behinderungen bei der Patienten- und Behindertenanwaltschaft Burgenland.
Doch es wartet noch einiges in der Pipeline – wie das Chancengleichheitsgesetz. Derzeit ist die Behindertenhilfe noch in der Sozialhilfe geregelt. Aktuell ist das Land dabei, ein eigenes Gesetz für Menschen mit Behinderung zu schaffen – das Chancengleichheitsgesetz. Und der Name soll Programm sein. Schneemann: „Jede Burgenländerin, jeder Burgenländer mit Behinderung verdient die gleichen Chancen.“
Ganz diesen Weg unterstreichen die interdisziplinären Einrichtungen. Dort werden die Bedürfnisse aller Klienten berücksichtigt werden. Solche Einrichtungen gibt es bereits wie zum Beispiel in Neudörfl oder in diversen Häusern mit interdisziplinären Gruppen. Andere sollen folgen. Auch die geplanten 71 Pflegestützpunkte sollen eine wichtige Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung im Burgenland werden.
Einen wichtigen Part in diesem Bereich nehmen Kinder mit Behinderung ein. Im Burgenland leben ca. 1.200 Kinder (0-19 Jahre) mit einer Behinderung. Hier werden die Kinder mit der Schulassistenz bei der Bewältigung des Schulalltags unterstützt. Darüber hinaus ist die Persönliche Assistenz ein wichtiges Instrument, das bereits Kinder ab 14 Jahren in Anspruch nehmen können, um ihre Freizeit barrierefrei zu gestalten.
„Wir haben bereits vieles umgesetzt, aber wir werden nicht müde weiter für Verbesserungen und Erleichterungen zu sorgen. Dazu treten wir in Dialog mit Menschen mit Behinderung. Sie zeigen uns, wo es noch Hindernisse gibt. Gemeinsam arbeiten wir daran, Hindernisse zu erkennen. Gemeinsam arbeiten wir daran, Hindernisse abzubauen“, so der Soziallandesrat abschließend.
Rückfragen:
Bianca WERFRING
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Bildtext: Landesrat Dr. Leonhard Schneemann
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Eisenstadt, 2. Dezember 2022
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