Tag der Pflege: Burgenland als Pflege-Vorreiter in ganz Österreich

Landesrat Dr. Leonhard Schneemann beim Besuch eines Altenwohnheimes (AWH).
Portrait von LR Schneemann

Der internationale Tag der Pflege wird alljährlich am 12. Mai begangen und gefeiert, um die Leistungen der Menschen in den Pflegeberufen in den Mittelpunkt zu rücken, ihre Arbeitssituation zu verbessern und das Pflegesystem allgemein zukunftsfit zu machen. Soziallandesrat Leonhard Schneemann zog anlässlich des Tags der Pflege Bilanz über die Stärkung des Pflegesystems und übte scharfe Kritik an den neuerlichen Ankündigungen der Bundesregierung

„Mit dem Anstellungsmodell für pflegende Angehörige und Pflegeeltern mit dem burgenländischen Mindestlohn, der Anstellung von Menschen in der Pflegeausbildung und der Finanzierung der ÄrztInnen-Ausbildung an der Universität Krems ist das Burgenland österreichweiter Vorreiter für die Pflege von morgen“, so Soziallandesrat Leonhard Schneemann und: „Die in ganz Burgenland geplanten 28 Pflegestützpunkte sind weitere Meilensteine, die uns dabei unterstützen werden, den polemisch prognostizierten Pflegenotstand der Opposition abzuwehren“. 

Ankündigungen der Bundesregierung
Heute, direkt am Tag der Pflege fand eine Pressekonferenz zum Thema Pflegereform der Bundesregierung statt. Die Freude bei Landesrat Schneemann hält sich angesichts der Ankündigungen in Grenzen: „Seitens der Bundesregierung gab es keinerlei Abstimmung mit mir als zuständigen Landesrat und auch nicht mit dem Amt der burgenländischen Landesregierung. Es gab lediglich am gestrigen Abend einen kurzen Anruf durch eine Mitarbeiterin des Bundesministers Rauch in dem ich über die heutigen Ankündigungen kurz und knapp in Kenntnis gesetzt wurde. Seit Jahren kündigt die Bundesregierung eine Pflegereform an. Ich hoffe nur, dass diese nicht wieder nur ein Papiertiger bleiben werden. Burgenland hat daher bereits einen eigenständigen, erfolgreichen Weg eingeschlagen.“ Ein Beispiel ist das burgenländische Anstellungsmodell der pflegenden Angehörigen und Pflegeeltern mit dem Mindestlohn von 1.700€ netto monatlich. Das sei der einzige richtige Weg, sagte der Landesrat. „Die pflegenden Angehörigen mit 1.500 Euro jährlich abzuspeisen ist eine reine homöopathische Augenauswischerei. Wir werden die Regierung an ihren Taten messen.“

Modell Burgenland
Seit zwei Jahren gibt es im Burgenland das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige. Bisher sei es zu mehr als 300 Anstellungsverhältnissen gekommen, bilanzierte der Landesrat. Man sei gerade dabei, das Modell zu evaluieren und daraus die Schlüsse zu Ziehen. „Aber den Rückmeldungen zufolge ist das das richtige Modell. Es geht darum, die Pflege und Betreuung zu Hause auch in Zukunft gewährleisten zu können“, so Schneemann. Das nationale und internationale Interesse an diesem Modell sei laut Schneemann groß. Zuletzt soll es Gespräche mit VertreterInnen aus Südtirol und Deutschland gegeben haben. Auch in Tirol entpuppt sich dieses Modell als attraktiv, wie öffentliche Statements zeigen.
Rund 12.000 Menschen beziehen Pflegeleistungen im Burgenland – über 50% davon alleine in der Hauskrankenpflege. Schneemann: „Die Menschen wollen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden alt werden. Unsere Aufgabe seitens der Landesregierung ist es, diesen Wunsch auch zu ermöglichen“.
Das Land Burgenland will die Pflegeversorgung noch weiter absichern und das Pflegeangebot bedarfsgerecht ausbauen. „Aber dann brauchen wir mehr Menschen – auch junge Menschen, die sich in diesen Branchen engagieren. Insgesamt brauchen wir bis 2030 mindestens 1.700 Menschen zusätzlich, die in Pflegeberufen arbeiten“, so Schneemann. Er verwies in diesem Zusammenhang auf den Schulzweig der Höheren Lehranstalt für Pflege- und Sozialberufe in Pinkafeld wo zahlreiche Burgenländerinnen und Burgenländer in Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und Sozialbetreuung mit Matura abschließen können, sowie die Ausbildungskurse in Pflegeassistenz in der Krankenpflegeschule Oberwart.
Rund 3.600 Personen sind im Burgenland in der Pflege beschäftigt. Diese Menschen verrichten sowohl in der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen als auch in der Betreuung von deren Angehörigen tagtäglich eine beachtliche und herausfordernde Arbeit. „Wir arbeiten täglich daran, die Situation der Menschen in den Pflegeberufen zu verbessern. Das Anstellungsmodell und der Mindestlohn für alle Landes- und Landesnahen Bediensteten sind Meilensteine dafür. All jenen, die täglich in der Pflege tätig sind, gebührt unser größter Dank“, so der Landesrat abschließend.

Pressefotos zum Download:Reaktion Ankündigung Bundesregierung 1Reaktion Ankündigung Bundesregierung 2

Bildtexte: Reaktion Ankündigung Bundesregierung_1: Landesrat Dr. Leonhard Schneemann beim Besuch eines Altenwohnheimes (AWH); Reaktion Ankündigung Bundesregierung_2: Portrait von LR Schneemann.

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland/Büro LR Schneemann

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Daniel Fenz, 12. Mai 2022 

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