Auf Basis dieser Initiative wurden seit September des Vorjahres insgesamt 34 Teilnehmerinnen im BFI Oberwart über 14 Monate auf die Selbständigkeit in allen wesentlichen Bereichen „vorbereitet“ und erhielten Hilfestellungen und Informationen für die berufliche Zukunftsplanung. Die Hälfte dieser Frauen haben die gesamte Gründerinnenwerkstatt besucht, wobei bereits 10 davon den Schritt in die Selbstständigkeit verwirklichen konnten. „Als Frauenlandesrätin ist es mir wichtig, jeder Frau individuelle Aus- und Weiterbildungschancen anbieten zu können. ESF Projekte sind in diesem Bereich ein wichtiges Instrument, um auch jene Frauen zu unterstützen, die Überlegungen für einen Schritt in die Selbstständigkeit anstellen, die eine Geschäftsidee haben, die das Handwerkzeug einer Unternehmerin erlernen wollen, aber diesen Schritt aufgrund vieler Bedenken und Zweifel noch nicht realisiert haben“, betonte Dunst.
"In Zeiten wirtschaftlicher Veränderungen kann ich, wenn ich arbeitslos geworden bin, natürlich zu Hause sitzen, Inserate in Zeitungen durchblättern und mich ‚nur einfach so‘ bewerben. Der Gang zum AMS ist da schon der viel bessere und gezieltere Weg. Dort wird klar, welche Möglichkeiten es am Arbeitsmarkt gibt und was ich selbst, zum Beispiel im Rahmen einer Qualifizierung, dazu beitragen muss. Darüber hinaus besteht aber natürlich auch die Möglichkeit, die eigene Chefin meiner eigenen Firma zu werden und mich selbständig zu machen. Dass das nicht einfach ist, wird jedem klar sein. Deshalb haben wir mit diesem BFI-Projekt die Möglichkeit geboten, in enger Begleitung von Fachleuten das eigene Unternehmen zu gründen. Letztendlich ist es auch einfacher in der Gruppe zu arbeiten, weil alle Teilnehmerinnen an diesem Projekt, in dieselbe Richtung denken und man gegenseitig viel voneinander lernen kann", so Peter Maier, Geschäftsführer des BFI- Burgenland.
Das Ziel dieser Initiative sind nachhaltige Maßnahmen zur Förderung von Unternehmensgründungen von Frauen im Burgenland, die eine individuelle und bedarfsorientierte Unterstützung bzw. Begleitung in ihren Schritten in die Selbständigkeit umfassen. Zielgruppe sind Gründungsinteressierte, erwerbslose Frauen ab dem 18. Lebensjahr aus dem Mittel- und Südburgenland, speziell arbeitssuchende Frauen, erwerbslose Akademikerinnen aus den verschiedensten Bereichen, Wiedereinsteigerinnen mit Unterstützungsbedarf bei der beruflichen Wiedereingliederung mit einem unterschiedlichen Qualifikationsniveau bzw. divergierenden Vorkenntnissen.
Dazu Margot Bösenhofer, BFI Landeskoordinatorin Frauenprojekte: „Speziell im ländlichen Raum gibt es infrastrukturell bedingt unterschiedliche Bedarfsbereiche, die mit Unternehmensgründungen abgedeckt werden können. Damit rückt das Potential von Frauen als Existenzgründerinnen zunehmend in den Fokus der Regionalentwicklung. Frauen kennen die Situationen und den Bedarf vor Ort oft sehr gut und verfügen häufig über zahlreiche soziale Kontakte, was wiederum eine vielversprechende Basis für erfolgreiche Unternehmensgründungen liefert. Weiters bietet selbständige Arbeit den Frauen die Möglichkeit, Beruf und Familie leichter zu vereinbaren und damit ein reibungsloses Familienmanagement zu sichern. Diese Frauen können mit dem nötigen Handwerkszeug ausgestattet, bedarfsorientiert und nachhaltig die Chance der Selbstständigkeit in ihren Gemeinden nützen.“
Einige Kursabsolventinnen präsentierten bereits ihre Geschäftsideen, die in der Region umgesetzt werden sollen. So eröffnet beispielsweise Nicole Maitz aus Mühlgraben einen Spezialitätenverkaufsladen im Dreiländer-Naturpark Raab-Örség-Gorièko. Lisa Linauer aus Olbendorf betreibt den Islandpferde Südweidenhof, ein ganzheitliches Zentrum für Entspannung mit gleichzeitiger sportlicher Betätigung für Kleinkinder, als Reithof mit Pferdepädagogik und Tiermassage. „Durch Innovation und einem gewissen Mut lassen sich tolle Geschäftsideen verwirklichen. Es empfiehlt sich, auf regionaler Ebene anzusetzen und den Bedarf mit der Wirtschaft zu verknüpfen. Allerdings ist bei jeder Unternehmensgründung auch eine professionelle Unterstützung notwendig. Ich bin überzeugt, dass die Teilnehmerinnen hier in diesem Projekt das richtige Rüstzeug für eine nachhaltige Umsetzung ihrer Geschäftsideen mitbekommen haben. Es freut mich deshalb ganz besonders, dass die Ideen einer Neugründung bereits von 10 Teilnehmerinnen konkret umgesetzt wird“, so Projektleiterin Ulrike Rössler. Landesrätin Verena Dunst konnte erreichen, dass - trotz Kürzungen - in der neuen Förderperiode mit insgesamt 2,7 Millionen Euro in den nächsten 7 Jahren noch mehr EU-Mittel für die Frauen im Burgenland zur Verfügung stehen.
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Bildtext (v.l.n.r.): Frauenlandesrätin Verena Dunst, BFI-Projektkoordinatorin Margot Bösenhofer, Projektleiterin Ulrike Rössler und BFI-Geschäftsführer Peter Maier mit den erfolgreichen Kursteilnehmerinnen, die ihre Geschäftsideen präsentierten
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Fercsak Hermann, 30. Oktober 2014
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