Der Neubau der Klinik Oberwart ist im Endspurt. Landeshauptmann und Gesundheit-Burgenland-Aufsichtsratsvorsitzender Hans Peter Doskozil präsentierte heute, Freitag, gemeinsam mit dem zuständigen Projektteam den aktuellen Status des Jahrhundertprojekts. Per Ende August 2023 wurde auf der größten Baustelle des Burgenlandes der Innenausbau fertiggestellt, die Außenanlagen werden bis Ende Oktober finalisiert. Seit dem Spatenstich im Mai 2020 läuft der Bau damit im Zeit- und Kostenplan – eine bemerkenswerte Leistung angesichts der Größe des Projekts. Baulich wie auch beim Leistungsangebot hat sich das Burgenland eine Offensivstrategie vorgenommen: „Statt Kürzungen bauen wir die wohnortnahe Spitzenmedizin und die Versorgungssicherheit aus“, erklärte Landeshauptmann Doskozil und konkretisierte „Für Oberwart bedeutet das den Einsatz hochmoderner medizinischer Systeme wie dem Da-Vinci-Roboter-OP-System, des neuen Herzkatheters, sieben Operationssälen und vieles mehr. Die jüngste Grundsatzentscheidung passt in die Offensivstrategie: Bis Frühjahr 2024 entsteht hier erstmals in den burgenländischen Landeskrankenanstalten eine eigene Abteilung für Onkologie mit einer Palliativstation. Damit reagieren wir vorausschauend auf die steigenden Fallzahlen in der Krebstherapie, aber auch auf die Tatsache, dass andere Bundesländer die Burgenländerinnen und Burgenländer nicht mehr aufnehmen – trotz Gastpatientenregelung. Auch für andere Fachbereiche gibt es Überlegungen: Seit gestern gibt es einen Regierungsauftrag, an diesem Standort eine neurochirurgische Abteilung zu etablieren. Unser Ziel muss es sein, ein möglichst breites Leistungsspektrum anzubieten. Das sind Quantensprünge für das burgenländische Spitalswesen. Wir heben die Qualität der Versorgung im Burgenland auf ein Level, dass wir bisher nicht hatten.“
Seit dem Spatenstich für die neue Klinik Oberwart am 19. Mai 2020 läuft das Bauprojekt wie geplant – zeitlich wie finanziell, und dies trotz Corona-Pandemie, massiven Teuerungsschüben und zwischenzeitlicher Baustoffknappheit. Die Gesamtkosten blieben dank des professionellen wie umsichtigen Bau- und Kostenmanagements jedenfalls deutlich unter der beim Baustart vorgegebenen Obergrenze von 235 Millionen Euro. Die endgültige Gesamtkostenhöhe kann nach der Vorlage der Schlussrechnungen 2024 veröffentlicht werden.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Auftraggebers des Krankenhausbaus, der Gesundheit Burgenland, bedankte sich anlässlich einer Pressekonferenz in der neuen Klinik beim Projektteam für das professionelle Management des Großprojekts: „Wir waren vom Baustart weg immer im Plan. Das ist keine Selbstverständlichkeit und dafür will ich dem gesamten Team die größte Hochachtung aussprechen. Alle Termine wurden überpünktlich eingehalten, die Kosten sind sogar deutlich niedriger als vorgegeben. Als Verantwortlicher für das Landesbudget kann ich nur sagen: Bemerkenswerte Leistung, andere beneiden das Burgenland dafür. Es zeigt sich, dass das Land die richtige Entscheidung getroffen hat, dieses wegweisende burgenländische Leitprojekt selbst in die Hand zu nehmen und es mit unseren Vollprofis in den landeseigenen Firmen, der Gesundheit Burgenland und der Landesimmobilien, und mit einer guten Entscheidungsstruktur im Hintergrund punktgenau umzusetzen. Die vorliegenden Fakten beweisen es: Die öffentliche Hand im Burgenland kann Projektmanagement.“
Laut dem Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, Stephan Kriwanek, gibt es bereits umfangreiche Vorbereitungen für den aufwendigen Umzug, der bei laufendem Betrieb vollzogen werden soll: „Der elektive Betrieb im Krankenhaus wird vor der Übersiedlung reduziert, dann kurz ganz pausiert – bis auf einen Notbetrieb unter Einbeziehung der anderen Krankenhäuser sowie der benachbarten Bundesländer – und möglichst rasch wieder hochgezogen“, so Kriwanek, der weiter betont: „Das Krankenhaus Oberwart soll sich zu einem Zentralspital mit hochspezialisierten Leistungen entwickeln.“
Patientenbetrieb in der neuen Klinik startet am 7. Mai 2024
Zwischen Herbst 2023 und Ende Feber 2024 wird die neue Klinik nunmehr vom Projektteam auf Herz und Nieren getestet. Die Übergabe durch das Projektteam an den Auftraggeber Gesundheit Burgenland ist für den 28. Feber 2024 vorgesehen.
Dieser ist bereits jetzt genau getaktet:
- September 2023 bis Feber 2024 – technische Inbetriebnahme, Überprüfungen, Tests, Probebetriebe, Vorabnahmen
- 28. Feber 2024 – Übergabe der neuen Klinik vom Bau-Projektteam an die Gesundheit Burgenland
- Ab 1. März 2024 – stufenweise Besiedelung und Übersiedelung, Inbetriebnahme durch Nutzerinnen und Nutzer, Schulungen, Ablauftests
- 21./22. März 2024 – Tage der offenen Kliniktür: Möglichkeiten zur Teilnahme an Gruppenführungen „hinter den Kulissen“ der Klinik
- Ab 15. April 2024 – Vorsiedelungen, Zusammenführung von Patientinnen und Patienten im Altbau auf interdisziplinär geführte Stationen; planbare Operationen werden schrittweise reduziert
- Ab 23. April 2024 – Pause der planbaren Operationen (zwei Wochen, bis 9. Mai), keine Terminambulanzen (Schwangerenambulanz bis 30. April); Akut-OPs durchgehend sichergestellt (bis „Tag X“, 12 Uhr, im Altbau, danach im Neubau)
- Ab 30. April 2024 – Pause der Tageskliniken (bis 9. Mai)
- Ab 1. Mai 2024 – Pause Geburtenstation (bis 9. Mai, Ausweichen in Klinik Oberpullendorf möglich), Sectio-OP-Saal durchgehend in Betrieb (bis „Tag X“, 12 Uhr Altbau, danach Neubau); Intensivbetten, Neonatologie und Stroke-Units durchgehend sichergestellt
- 1. Mai 2024 (7 Uhr) bis 9. Mai 2024 (7 Uhr) – Rettungssperre (Rettungsdienste bringen Notfälle während dieser Zeit in Krankenanstalten Güssing, Oberpullendorf, Hartberg, Eisenstadt, Graz, Wiener Neustadt etc.); Landessicherheitszentrale und Rettungsdienste sind informiert
- 7. Mai 2024, der „Tag X“
- 8 Uhr bis 17 Uhr: PatientInnen siedeln in die neue Klinik; ZNA/ZAE und andere Akut-Versorgungen nehmen den Betrieb auf
- 9. Mai: Ende der Rettungssperre
- Im Laufe des Juni 2024 – stufenweise Aufnahme des vollständigen klinischen Betriebs im Neubau, Hochfahren der planbaren OPs und Terminambulanzen
- Juni 2024: offizielle Eröffnung mit Festakt
Neubau der Klinik Oberwart im Zeitraffer:
- Entscheidung und Zielplanung für Neubau: 1. Halbjahr 2014
- Architekturwettbewerb: Februar 2015 bis Juli 2016
- Auswahl des Generalplaners (ARGE Generalplaner GmbH/Ederer Haghirian Architekten, Graz): Juli 2016
- Start Projektteam (Burgenländischen Krankenanstalten-Gesellschaft m.b.H./KRAGES; Landesimmobilien Burgenland/LIB): Juli 2016
- Präsentation Vorentwurf Klinik Oberwart neu: November 2017
- Neubau Garage Baustufe I: Oktober 2018 bis Juni 2019
- Einreichen der Pläne für Klinik Oberwart neu: März 2019
- Baugenehmigung: September 2019
- Ausschreibungsbeginn: November 2019
- Spatenstich Klinik Oberwart neu: Mai 2020
- Start Erdbau und Tiefengründungen: Juni 2020
- Start Rohbau durch Generalunternehmer (ARGE Strabag/Granit): Oktober 2020
- Abschluss Rohbauphase, Gleichenfeier: März 2022
- Neubau Garage Baustufe II: Jänner 2023 bis November 2023
- Baufertigstellung: August/September 2023 (Außenanlagen: Oktober 2023)
- Übergabe an den Auftraggeber: Ende Feber 2024
- Beginn Patientenbetrieb: Mai 2024
Zahlen, Daten Fakten der neuen Klinik Oberwart:
- Adresse: 7400 Oberwart, Dornburggasse 90
- Telefonnummer: 05 7979 37000
- Bettenzahl: 319 (+/- 3%)
- Aufteilung der Zimmer: 42 Einbettzimmer, 53 Zweibettzimmer, 1 Dreibettzimmer, 42 Vierbettzimmer
- Anzahl der Ebenen: 8 (2. UG bis Heliport 5. OG)
- Anzahl der OP-Säle: 7
- Grundstücksfläche: 44.800 Quadratmeter
- Überbaute Fläche: 16.300 Quadratmeter
- Umbauter Raum: 230.000 Kubikmeter
- Fassadenfläche: 28.000 Quadratmeter
- Brutto-Geschoßflächen: 50.800 Quadratmeter (ca. 7 Fußballfelder)
- Länge des Hauptgangs („Magistrale“): 200 Meter
- Fläche der „Magistrale“: 2100 Quadratmeter
- Länge des Vordachs über dem Eingang: 61 Meter
- Höhe des Hubschrauberlandeplatzes über der Straße: 20 Meter
- Tiefster Fundamentpfahl: 18 Meter
- Winkel der „verschwenkten“ Bauteile: 30 und 60 Grad
- Verbauter Beton: 37.000 Kubikmeter
- Verbauter Stahl: 5000 Tonnen
- Verlegte Kabel: 2.200 Kilometer
- Gasentnahmestellen: 1000
- Leuchten: 10.000
- Anzahl der Lifte: 8
- Anzahl der Türen: 1830
- Anzahl der Steckdosen und Lichtschalter: 18.300
- Anzahl der WCs: 300
- Anzahl der Pflanzenarten im Außenbereich: 73
- Fernwärme-Leistung: 3,4 MW (ca. 425 Einfamilienhäuser)
- Energie-Kennzahl: A++
Rückfragehinweis:
Mag. Leo Szemeliker, Pressesprecher, Leiter Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Gesundheit Burgenland – Burgenländische Krankenanstalten-Gesellschaft m.b.H.
E-Mail: leo.szemeliker(at)gesundheit-burgenland.at
Tel.: 0664 282 25 00
Zum Herunterladen der Pressefotos klicken Sie auf die folgendne Links:
Bildtext Klinik_Oberwart_Neu_1 und _2: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, Geschäftsführer Gesundheit Burgenland, sowie Baumeister Ing. Christian Hofstädter, Landesimmobilien Burgenland, und Mag. (FH) DI Josef Strohmaier, Gesundheit Burgenland, beide Projektteam-Leitung „Klinik Oberwart neu“.
Bildtext Klinik_Oberwart_Neu_3: Die neugebaute „Klinik Oberwart neu“ wird planmäßig fertiggestellt.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
Oberwart, 15. September 2023
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