"Ich möchte daher die Gelegenheit nützen und mich im Namen aller Burgenländerinnen und Burgenländer bei unseren Agrar- und Forstwirten/Innen für ihre täglichen Mühen, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren und für die jährlich eingebrachte Ernte bedanken. Neben der anstrengenden Arbeit auf dem Hof und auf dem Feld spielen nämlich auch die vorherrschenden klimatischen Verhältnisse eine tragende Rolle für eine erfolgreiche Ernte. Die Arbeit unserer Produzentinnen und Produzenten reicht von der Herstellung qualitativ hochwertiger Lebensmittel, der Pflege unserer unverwechselbaren Kulturlandschaft, bis hin zu dem Erhalt von Tradition und Volkskultur. Ohne eine gute, hart erarbeitete Ernte, war früher kein Überleben im Winter möglich. Das Bewusstsein bei den Menschen für die Abhängigkeit von der Natur muss in Zeiten allseits verfügbarer Lebensmittel wieder in Erinnerung gerufen werden“, betonte Agrarlandesrätin Verena Dunst.
Dieses Bewusstsein sei, so Dunst weiter, in Zeiten des Preisverfalls von Lebensmitteln außerdem wichtiger denn je: „Nur wer heimisch kauft sorgt dafür, dass die Produktion qualitative hochwertiger Lebensmittel von unseren burgenländischen Agrarproduzentinnen und -produzenten auch weiterhin erfüllt wird.“ 2017 war sicher kein leichtes Jahr, umso erfreulicher sind aber die bereits vorliegenden Ergebnisse der Ernteberichte für das Burgenland. So kann beispielsweise beim Wein gemäß der Oktober-Prognose von Statistik Austria im Jahr 2017 im Burgenland mit einer Ernte von 741.701 hl gerechnet werden, was ein Plus von 28 % zum Fünfjahresschnitt bzw. von 126 % zu 2016 bedeutet. Dunst dazu: „Obwohl negative Witterungseinflüsse, wie Spätfrost und Hagel, speziell aber Hitze und Dürre heuer stark in Erscheinung getreten sind, konnten in Summe überdurchschnittliche Weinerntemengen heranreifen, wobei auch die Qualität und die Gesundheit des Traubenmaterials hohes Niveau hatten. Der heurige Jahrgang stellt somit sowohl qualitativ, aber auch - in Anbetracht der weitaus höheren Erntemenge wie im Vorjahr - quantitativ zufrieden.“ Derzeit sind im Burgenland rund 12.500 ha Reben ausgepflanzt, die von rund 3.330 Betrieben bewirtschaftet werden. Flächenmäßig liegt der Rotwein mit rund 58 % gegenüber 42 % Weißwein an erster Stelle.
"Die burgenländischen Getreidebauern verzeichneten 2017 ein echtes Hitzejahr, das zuerst von einem relativ trockenen Winter und zu Vegetationsbeginn von niederschlagsarmen Monaten und daraus resultierend von etwa 20 % geringeren Ernteerträgen geprägt war. Die Qualität der Ernte wird allerdings - insbesondere bei Weizen - als sehr gut bewertet. Auch der Anbau von Obst ist im Burgenland ein bedeutender Wirtschaftszweig. Laut Erwerbsobstanlagenerhebung 2012 produzieren im Burgenland 213 landwirtschaftliche Betriebe eine Fläche von 590 ha. Dominierende Kultur aller Obstbauflächen ist der Apfel mit 460 ha. So werden von den burgenländischen Obstbauern, die Äpfel produzieren, intensiv ca. 460 ha Tafeläpfel und extensiv rund 1.000 ha Streuobstwiesen mit Apfelbäumen bewirtschaftet. Weitere größere Kulturen sind Holunder, Erdbeere, Marille, Pfirsich und Zwetschke sowie Kirsche und Weichsel. Nach aktuellen Schätzungen kann die Ernte 2017 – positiv beeinflusst durch den 'Goldenen Herbst' mit warmen Tagen und kühlen Nächten – als zufriedenstellend bezeichnet werden", so Landwirtschaftskammerpräsident Ök.-Rat Franz Stefan Hautzinger. Auch die Gemüseernte 2017 ist im Burgenland auf einer Gesamtanbaufläche von 1446 ha als durchaus positiv zu bezeichnen. Die Gemüsefläche im Unter-Glas-Anbau bzw. Unter- Folien-Anbau beträgt ca. 196 ha. Dominierende Sorten sind der Zuckermais mit 190 ha, die Radieschen mit 101 ha und der Chinakohl mit 80 ha.
Dunst dazu abschließend: „Mein erklärtes Ziel ist es, der burgenländische Landwirtschaft zukunftsträchtige Optionen zu bieten. Dies erfordert eine Landwirtschaft, die im Angesicht von Globalisierung und starker internationaler Verflechtungen bestehen kann. Das Hauptgewicht meiner burgenländischen Agrarpolitik wird dabei in der Forcierung der Qualität der heimischen Produkte, in der gezielten Besetzung von Marktnischen durch die Veredelung von Produkten und in der Entwicklung neuer Vertriebswege liegen. Diese Qualitätsstrategie ermöglicht reelle Chancen und kostendeckende Preise für die burgenländischen Bäuerinnen und Bauern sowie die landwirtschaftlichen Produzentinnen und Produzenten.“
Pressefoto zum Download: Agrarernte 2017
Bildtext (v.l.n.r.): Direktor MMag. Markus Prenner, Landwirtschaftliche Fachschule Eisenstadt, Agrarlandesrätin Verena Dunst und Landwirtschaftskammerpräsident Ök.-Rat Franz Stefan Hautzinger berichteten über das Erntejahr 2017
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Fercsak Hermann, 08. November 2017
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