Im Rahmen der EU Organic Awards hat der Europäische Ausschuss der Regionen dem Burgenland für die Umsetzung der Strategie „Bioland Burgenland“ die Europäische Bio-Auszeichnung in der Kategorie „Beste Bio-Region“ verliehen, mit der Spitzenleistungen entlang der Wertschöpfungskette des ökologischen Landbaus gefördert werden. Die Preise werden gemeinsam von der Europäischen Kommission, dem Europäischen Ausschuss der Regionen, dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, COPA-COGECA und IFOAM Organics Europe mit Unterstützung des Europäischen Parlaments und des Rates vergeben. Landeshauptmann-Stellvertreterin und Agrarreferentin Astrid Eisenkopf nahm den Preis heute, Montag, in Brüssel entgegen.
Das Burgenland erhielt den EU Bio-Award als „Beste Bio-Region“ mit der Begründung, das Burgenland sei durch die wissenschaftliche Umsetzung der Strategie „Bioland Burgenland“ zu einem Vorbild in der Bio-Umstellungsszene geworden. Landeshauptmann-Stellvertreterin und Agrarreferentin Astrid Eisenkopf nahm den Preis heute, Montag, in Brüssel entgegen und bedankte sich für die Auszeichnung: „Dies ist eine große Ehre und Anerkennung für unser Engagement im Bereich biologischer Landwirtschaft und Nachhaltigkeit. Diese Auszeichnung motiviert uns, weiterhin nach den höchsten Standards der ökologischen Landwirtschaft zu arbeiten und unsere Bemühungen für eine gesündere Umwelt und nachhaltigere Lebensmittelproduktion fortzusetzen. Der Award ist aber auch ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Biobäuerinnen und Biobauern und für die besondere Qualität ihrer Produkte. Der Kauf von Bio-Produkten aus der Region verspricht beste Qualität und sichert zugleich zahlreiche heimische Arbeitsplätze, zu fairen Konditionen. Wir sind stolz darauf, Teil der Bewegung für eine grünere Zukunft zu sein und werden weiterhin hart arbeiten, um die Ziele der biologischen Landwirtschaft zu fördern."
„Die Verleihung des EU Bio-Preises als beste Anbauregion ist eine großartige Bestätigung der burgenländischen Biowende, die wir 2019 gegen teils heftigen Gegenwind eingeleitet haben. Das Burgenland ist damit mittlerweile nicht nur in Österreich, sondern europaweit zum Vorreiter für eine nachhaltige und an Gesundheitsinteressen der Bevölkerung ausgerichtete Agrarpolitik geworden. Der Biopreis ist eine Auszeichnung für alle, die diesen Weg mit uns gehen“, zeigt sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der auch Mitglied im Ausschuss der Regionen ist, erfreut Er halte es aber auch für wichtig, weiter über nötige Veränderungen in der EU-Agrarpolitik zu diskutieren: „Ich sehe es sehr skeptisch, dass immer mehr gentechnisch veränderte Agrarprodukte auf unseren Markt kommen und regionale Produzenten dadurch unter Druck geraten. Auch die Förderpolitik der EU ist noch immer viel zu stark am Faktor Fläche orientiert und unterstützt damit die großen Produktionsbetriebe überproportional. Es braucht noch mehr Anstrengungen für eine glaubwürdige Agrarwende auf europäischer und österreichischer Ebene – dann würden sich Regionen wie das Burgenland, die auf eine regionale und naturnahe Landwirtschaft setzen, noch leichter tun.“
Die Strategie „Bioland Burgenland“
Ein Hauptziel der Strategie „Bioland Burgenland“ ist es, den Anteil der ökologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen bis 2027 auf 50 Prozent zu erhöhen, was nicht weniger als das Doppelte des 25-Prozent-Ziels der „Farm to Fork“-Strategie der EU bedeutet. Um dies zu erreichen, hat das Land einen Finanzierungsmechanismus für die ökologische Umstellung eingerichtet und beschlossen, den Anteil an ökologischen Lebensmitteln in Landes- und landesnahen Kantinen und Buffets, aber auch in Kindergärten und Schulen auf 100 Prozent zu erhöhen. Gleichzeitig hat das Land Burgenland im Zuge des „Zwölf-Punkte-Programms für kluges Wachstum mit Bio“ beschlossen, fruchtbare Böden zu schützen, in ökologische Ställe zu investieren, die Ausbildung junger Landwirte zu verbessern und auf ökologische Tierhaltung umzustellen.
Förderung der Bio-Landwirtschaft auf EU-Ebene
Die Förderung des ökologischen Landbaus ist ein wichtiger Bestandteil des Europäischen Green Deals, der Strategie "Farm to Fork" und der Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen in der EU, die ökologisch bewirtschaftet werden, ist im Zeitraum 2012-2020 bereits um mehr als 50 % gestiegen, mit einem jährlichen Zuwachs von 5,7 Prozent. Ausgehend von den durch die Mitgliedsstaaten eingereichten Strategieplänen zu Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) wird auf EU-Ebene erwartet, dass im Jahr 2027 etwa zehn Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche GAP-Mittel für den ökologischen Landbau erhalten werden. Das entspricht einer Verdoppelung gegenüber 2020. Dies ist zwar eine Verbesserung gegenüber dem vorangegangenen Programmplanungszeitraum, wird aber nicht ausreichen, um das Ziel zu erreichen, dass bis 2030 25 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Deshalb ist es Ziel der EU, die lokalen und regionalen Behörden zu ermutigen, noch mehr in diesen Sektor zu investieren, indem sie bewährte Verfahren auf EU-Ebene austauschen.
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Bildtext EU_Bio_Award_1: Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf mit dem EU Bio-Award.
Bildtext EU_Bio_Award_2: Österreichische Preisträger: Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf mit dem Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky (Wien wurde als „Beste Bio-Stadt ausgezeichnet) und Gastronom Paul Kolarik von der Luftburg Kolarik im Wiener Prater (Auszeichnung als „Bestes Bio-Restaurant“).
Bildquelle: Büro LH-Stv.in Eisenkopf
Nina Sorger, 25. September 2023
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